Bergliebe in Blogform

Giglachseen Umrundung: Wanderung ab der Ursprungalm

Traumhaftes Naturjuwel in den Schladminger Tauern

Die Giglachseen liegen im Herzen der Schladminger Tauern in der Steiermark. Trotz ihrer Abgeschiedenheit können sie mithilfe der Mautstraße und einer familienfreundlichen Wanderung verhältnismäßig einfach erreicht werden.

Toureninfos

Die Giglachseen sind ein Duo: Es besteht aus dem kleinen Oberen Giglachsee und dem deutlich größeren Unteren Giglachsee. Die landschaftliche Schönheit der beiden ist einfach umwerfend. Die Kombination aus schroffen Felsformationen und sanften Wiesen gepaart mit dem tiefblauen Wasser des fjordähnlichen Unteren Giglachsees erinnern an Skandinavien – besonders im flachen Herbstlicht.

Der tiefblaue Untere Giglachsee
Der tiefblaue Untere Giglachsee

Tourenbeschreibung Giglachseen Umrundung

Ausgangspunkt der Wanderung zu den Giglachseen ist ein großer Parkplatz bei der Ursprungalm (1.583 m), der über eine Mautstraße erreicht werden kann. Entweder reist man selbst mit dem Auto an (es stehen 160 Parkplätze zur Verfügung) oder man nimmt in der Hauptsaison den Wanderbus zur Ursprungalm (normalerweise von Anfang Juni bis Anfang Oktober möglich).

Wir haben die Giglachseen in der Nebensaison besucht. Mitte Oktober hatten die Hütten bereits geschlossen und es gab auch keinen Wanderbus mehr  – da wir noch dazu erst am frühen Nachmittag losgingen, waren wir (abgesehen von etwas Gegenverkehr beim Aufstieg) rund um die Seen so gut wie alleine unterwegs.

Der Parkplatz bei der Ursprungalm
Ein Teil des Parkplatzes bei der Ursprungalm

Kann man auf den Hüttenkomfort verzichten, würde ich dieses Timing weiterempfehlen. Ohne Trubel wirkt dieses Fleckchen noch magischer. Die Mautstraße zur Ursprungalm ist so lange geöffnet, wie es die Witterung zulässt. Im Winter ist ein Besuch der Giglachseen dementsprechend nicht möglich. 

Die zwei Wege zu den Giglachseen

Um vom Parkplatz zum Preuneggsattel (1.955 m) zu gelangen, hinter dem sich der Obere Giglachsee versteckt, gibt es zwei Möglichkeiten:

Alter Giglachweg (T1)

Der ursprüngliche Weg zu den Giglachseen verläuft auf der Ursprungalmstraße (nicht wirklich kinderwagentauglich). Mal mehr, mal weniger steil, aber technisch immer einfach führt die steinige Forststraße zwischen der Steirischen Kalkspitze rechter und Kampspitze linker Hand hoch zum Preuneggsattel.

Ursprungquellweg (T2)

Meist nur wenige Meter Luftlinie parallel dazu wurde der Ursprungquellweg angelegt. Auf dem Wandersteig gelangt man von der Ursprungalm über die Quelle des Ursprungalmbaches ebenfalls hoch zum Preuneggsattel. Technisch ist er etwas anspruchsvoller, dafür landschaftlich umso schöner. Aber keine Angst: Mit minimaler Trittsicherheit wird man hier kein Problem haben.

Der Ursprungquellweg kreuzt immer wieder den Alten Giglachweg, sodass man beide kombinieren kann. Oder man nimmt den Ursprungquellweg für den Auf- und den Alten Giglachweg für den Abstieg. Egal für welche Variante man sich entscheidet: Um zu den Seen zu gelangen, muss man rund 370 hm und 2,5 km zurücklegen. Wenn sie geöffnet hat, kann man gleich bei der Giglachseehütte (1.950 m) eine Pause einlegen und die ersten Blicke auf den Oberen und Unteren Giglachsee genießen. 

Blick auf den Oberen Giglachsee kurz nach dem Preuneggsattel
Blick auf den Oberen Giglachsee kurz nach dem Preuneggsattel

Die Umrundung der Giglachseen

Direkt am Preuneggsattel startet der zweite Teil der Wanderung: die Umrundung der Giglachseen. Entlang des Ostufers der beiden Seen kann man weiter auf der Forststraße flanieren (T1). Diese führt zum nördlichen Ende des Unteren Giglachsees. Am Westufer verläuft etwas oberhalb der Seen ein einfacher Wandersteig (T2), der lediglich rund um die Ignaz-Mattis-Hütte (1.988 m) etwas steiler ist. Die Schutzhütte ist der höchste Punkt der gesamten Tour. Von ihrer Terrasse eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf den Unteren Giglachsee. 

Besonders das nördliche Ende des Unteren Giglachsees ist mit seinen kleinen Inseln eine Augenweide. Dementsprechend würde ich unbedingt eine Umrundung empfehlen. Möchte man sich den Wandersteig hoch zur Ignaz-Mattis-Hütte ersparen, kann man auch einfach am Ostufer vor- und wieder zurückspazieren.

Die komplette Runde – mit dem einen oder anderen Abstecher zu einem Fotospot – schlägt mit etwa 100 hm und 4 km zu Buche. Insgesamt ist sie technisch mit etwas Trittsicherheit für die gesamte Familie problemlos machbar. Am besten geht man die Runde nicht wie ich gegen, sondern im Uhrzeigersinn. Ich persönlich fand den Blick vom Ostufer Richtung Steirischer Kalkspitze mit den Seen im Vordergrund am schönsten. Aber das ist Geschmackssache.

Zurück zum Parkplatz

Nach absolvierter Runde geht es vom Preuneggsattel wieder über einen der beiden oben beschriebenen Aufstiegswege zurück zum Parkplatz.

Fazit

Nicht umsonst hat die Steiermark ihre Giglachseen für die TV-Serie „9 Plätze – 9 Schätze“ ins Rennen geschickt. Die Landschaft rund um dieses Naturjuwel ist einfach unglaublich schön. Besonders erfreulich ist für viele mit Sicherheit die einfache Erreichbarkeit dieses Kleinods. Mit Mautstraße und einfacher Wanderung können die Giglachseen von der ganzen Familie besucht werden. 

Kann man auf eine Hütteneinkehr entlang des Weges verzichten, bietet sich der Spätherbst für einen Besuch an. Das flache Licht gepaart mit der besonderen Szenerie lässt echte Skandinavien-Vibes aufkommen.

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Ich heiße Daniel, bin Mitte 30 und komme aus Österreich. Ich möchte euch mit Rauf und Davon dazu inspirieren, die Schönheit unserer Berge zu entdecken. Dir gefallen meine Geschichten? Dann folge mir doch ♥
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