Wo sich namhafte Alpengipfel in glitzernden Seen spiegeln und das „weiße Gold“ ganze Kulturen prägte, verläuft einer der facettenreichsten Weitwanderwege Mitteleuropas: der SalzAlpenSteig. Auf 18 Tagesetappen führt er über rund 230 Kilometer und insgesamt 10.000 Höhenmeter vom Chiemsee bis zum Hallstätter See.
Diesen Sommer durfte ich gemeinsam mit Anna und unserer Tochter Leni ein paar Etappen des SalzAlpenSteigs erkunden. Fünf Tage lang sind wir in abwechslungsreiche Landschaften und lebendige Geschichte eingetaucht. Und eines ist uns dabei klar geworden: Wenn Leni einmal größer ist, gehen wir den ganzen Weg 🙂
Der SalzAlpenSteig im Detail
- Lage: Bayern / Salzburg / Oberösterreich
- Ausgangspunkt: Prien am Chiemsee
- Höhenmeter & Distanz: 10.000 hm | 233 km
- Höchster Punkt: 1.674 Meter (Hochfelln)
- Schwierigkeit gemäß SAC-Wanderskala: meist moderate Wanderung (T1 – T2)
- Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
- Regionen: Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Chiemgau, Tennengau, Salzkammergut
- Die einzelnen Etappen zum Selberplanen: salzalpensteig.com
- Der SalzAlpenSteig auf YouTube, Instagram, Facebook
Auf den Spuren des Salzes
Salz – einst wertvoller als Gold – ist nicht nur der Namensgeber sondern auch die thematische Klammer des SalzAlpenSteigs. Schon 750 v. Chr. wurde am Dürrnberg bei Hallein Salz gewonnen. In Hallstatt wird das älteste Salzbergwerk der Welt betrieben. Und in Bad Reichenhall erzählen die mächtigen Hallen der Alten Saline von der Blütezeit der Sole.
Die Wegführung folgt immer wieder historischen Pfaden – den sogenannten Soleleitungswegen. Man wandert also nicht nur durch die Natur, sondern durch gelebte Geschichte.
Vom Chiemsee bis zum Hallstätter See: 230 Kilometer pures Erlebnis
Von Prien am Chiemsee bis nach Obertraun am Hallstätter See führt der zertifizierte Premium-Weitwanderweg durch faszinierende Landschaften geprägt von Bergpanoramen, tiefblauen Seen und jahrtausendealter Salztradition. Auf 18 Tagesetappen streift man durch die Bundesländer Bayern, Salzburg und Oberösterreich.

Was den SalzAlpenSteig so besonders macht? Seine Vielfalt – sowohl kulturell als auch landschaftlich. Der Weg beginnt im Chiemgau am „Bayerischen Meer“ von wo aus man über den aussichtsreichen Hochfelln (der höchste Punkt des SalzAlpenSteigs) nach Bad Reichenhall gelangt. Spätestens hier kann man in der Alten Saline tief in die Geschichte des Salzes eintauchen.
Dann wird’s alpiner: In Berchtesgaden rückt der legendäre Watzmann ins Blickfeld. Im Tennengau begleiten einen die schroffen Felswände des Tennengebirges. Und zum krönenden Abschluss wartet das Salzkammergut mit dem Dachsteinmassiv. Nach rund 230 Kilometern und über 10.000 Höhenmetern steht man schließlich in Obertraun am Ufer des Hallstätter Sees und darf stolz auf seine eindrucksvolle Reise zurückblicken.
Anspruch und Komfort
Die Etappen sind durchgehend mit dem SalzAlpenSteig-Logo markiert und zwischen 9 und 23 Kilometer lang – pro Tag wollen dabei bis zu 1.270 Höhenmeter absolviert werden. Wer hier unterwegs ist, sollte also ein gute Grundkondition mitbringen. Technisch bleibt der Weg meist moderat, aber unterschätzen sollte man ihn dennoch nicht. Immer wieder ist etwas Trittsicherheit gefragt.
Praktisch: Der SalzAlpenSteig kann als Rundum-sorglos-Paket mit Gepäcktransport und reservierten Unterkünften gebucht werden.
Die SalzAlpenTouren
Du willst erst mal reinschnuppern? Kein Problem. Es gibt über 20 zertifizierte und markierte Rundwege – die sogenannten SalzAlpenTouren. Zwischen 5 und 18 Kilometer lang, führen die Tagesetappen entlang des Weges zu Aussichtspunkten, Almen oder kulturellen Highlights. Damit eignen sie sich ideal fürs Wochenende oder als Vorbereitung auf die große Tour.
Unsere persönlichen Highlights
Auf unserer Reise entlang des SalzAlpenSteigs haben wir viele besondere Orte entdeckt. Besonders gut gefallen haben uns folgende Spots (gereiht von West nach Ost):
Staudacheralm

Auf der Staudacheralm trifft ursprüngliche Almidylle auf weite Blicke ins Flachland – ein Ort, an dem man einfach durchatmen und bei einer herrlichen Brettljause das Hier und Jetzt genießen kann. Außerdem passiert man am Weg dorthin die pittoresk gelegene Schnappenkirche, ein Highlight für sich.
Alte Saline

Die Alte Saline in der wundervollen Alpenstadt Bad Reichenhall lädt dazu ein, tief in die Geschichte der Salzgewinnung und -verarbeitung einzutauchen. Ein paar Schritte weiter kann man bei der Luitpoldbrücke die gewonnenen Eindrücke mit den Füßen im Wasser Revue passieren lassen.
Grünstein

Der Grünstein hat uns umgehauen. Der Blick zum Watzmann und über das Berchtesgadener Land ist einfach ein Traum. Nicht umsonst zählt der Gipfel zu den beliebtesten Wanderungen in den Berchtesgadener Alpen.
Dachserfall

Der Dachserfall ist ein kleiner, versteckter Wasserfall im Salzburger Tennegau. Beinahe isländisch anmutend, bettet er sich in die Bergwelt des Tennengebirges. Ein echter Geheimtipp, den wir bisher nicht kannten.
Dachstein-Krippenstein

Das Plateau des Krippensteins liegt nicht direkt am SalzAlpenSteig, kann aber im Rahmen einer SalzAlpenTour erkundet werden. Die Runde bietet spektakuläre Ausblicke auf den Dachstein und schwindelerregende Tiefblicke von den Five Fingers zum Hallstätter See. Ein Abstecher, den man sich am Ende nicht entgehen lassen sollte.

Und dann sind da noch außer Konkurrenz die Seen – Chiemsee, Königssee, Hallstätter See. Drei glitzernde Ruhepole, die dem Steig seinen ganz besonderen Rhythmus verleihen.
Fazit zum SalzAlpenSteig
Am SalzAlpenSteig geht es nicht darum, Kilometer abzuspulen. Es geht darum, in Landschaften einzutauchen, die seit Jahrtausenden vom Salz geprägt sind. Jeder Abschnitt erzählt Geschichte – und am Ende bleibt das Gefühl, selbst Teil davon geworden zu sein. Ganz nebenbei entdeckt man kleine Naturjuwele, die echte Geheimtipps sind. Dank moderatem Anspruch und den ergänzenden SalzAlpenTouren findet am SalzAlpenSteig jeder sein passendes Bergerlebnis.
