Anninger (675 m): Wanderung von Guntramsdorf

Wo im Frรผhling der wilde Bรคrlauch wuchert

Der Anninger ist ein wunderbarer Ausflugsberg in Niederรถsterreich. Dank seiner vielfรคltigen Wandermรถglichkeiten und der guten Erreichbarkeit zieht er Naturliebhaber aus Wien und Umgebung an.

Toureninfos

Als erster markanter Gipfel sรผdlich von Wien erhebt sich der Anninger trotz seiner bescheidenen Hรถhe beinahe 500 Meter รผber das Wiener Becken. Von seinen Aussichtswarten reicht der Blick an klaren Tagen bis zum Schneeberg, zur Rax und weit darรผber hinaus. Der Berg liegt im Naturpark Fรถhrenberge, der nach den zahlreichen Schwarzfรถhren benannt ist, die auf dem kalkreichen Boden gedeihen.

Anninger bei Sonnenuntergang
Der sattgrรผne Anninger ยฉ Niederรถsterreich-Werbung/Michael Liebert

Der Anningerstock besteht aus vier Erhebungen: dem Anninger selbst (675 m) mit der gemauerten Wilhelmswarte, dem Eschenkogel (653 m) mit der Jubilรคumswarte, dem Vierjochkogel (651 m) mit seinem markanten Sendemast und dem Buchkogel (639 m) โ€“ letzterer ist die einzige Kuppe ohne Bauwerk. Das Beste: Theoretisch lassen sich alle vier problemlos zu einer abwechslungsreichen Rundwanderung verbinden. In diesem Tourentipp lassen wir den Buchkogel jedoch links liegen.

Meine Lieblingswanderung am Anninger

Ein dichtes Netz aus Wanderwegen und Mountainbike-Trails durchzieht den Anninger. Da er mein Hausberg ist, kenne ich die meisten davon. In diesem Beitrag mรถchte ich meine liebste Rundtour vorstellen, die zudem bequem รถffentlich erreichbar ist.

Startpunkt Guntramsdorf-Thallern

Startpunkt ist der Bahnhof Guntramsdorf-Thallern, der idyllisch am FuรŸe des Anningers liegt. Von dort fรผhrt die AnningerstraรŸe (Fahrverbot fรผr รถffentlichen Verkehr) bergauf durch die fรผr die Region typischen Weinberge โ€“ stets mit Blick auf das traditionsreiche Weingut Thallern. Kurz vor dem Wald quert man die MรถdlingerstraรŸe, danach taucht man in das schattige Grรผn des Fรถhrenwaldes ein.

Im Schutz des Waldes folgt man stets den Schildern Richtung Anninger Schutzhaus. Auf rund 380 Metern gabelt sich der Weg: Man kann sich entweder rechts (blau markiert am Kaisergerndlweg) oder links (gelb markiert am Holzweg) halten. Beide Varianten sind schรถn, ich kรถnnte gar nicht sagen, welche mir besser gefรคllt. Weniger frequentiert ist normalerweise der Holzweg. 

รœber die Erhebungen des Anningers

Grundsรคtzlich kann man wenig falsch machen, denn am Plateau treffen sich die Wege wieder. Das Gelรคnde flacht merklich ab und man wandert gemรผtlich die letzten Meter zum Anningerhaus, das sich fรผr eine gemรผtliche Rast anbietet. Nur wenige Meter entfernt liegt die Jubilรคumswarte  โ€“ ein beeindruckender Aussichtsturm aus Stahl. Von ihr aus kann man zum ersten Mal die herrliche Aussicht am Anninger genieรŸen. Besonders der Blick nach Wien ist spektakulรคr.

Weiter geht es zum Vierjochkogel, auf dem direkt neben dem markanten Sender ein gemรผtlicher Picknickplatz zum Verweilen einlรคdt. รœber einen unmarkierten Verbindungsweg gelangt man schlieรŸlich auf den Anninger mit der Wilhelmswarte, auf der man den nรคchsten herrlichen Blick รผber die Region und den kompletten Anningerstock hat. 

Abstieg

Der Abstieg erfolgt รผber den Steinweg, der stellenweise etwas steiler zum Roten Kreuz fรผhrt. Nach einem kurzen Stรผck am Waldrand passiert man einen beeindruckenden Steinbruch und gelangt zum Richardhof. Wenig spรคter trifft man wieder auf den Aufstiegsweg, รผber den man gemรผtlich zum Bahnhof zurรผckkehrt. Wenn man รถffentlich angereist ist, kann man alternativ kurz nach dem Roten Kreuz auch nach Gumpoldskirchen absteigen und von dort die Rรผckfahrt antreten โ€“ so vermeidet man doppelte Wegstrecken.

Technischer Anspruch

Die beschriebene Runde ist eine einfache, familienfreundliche Wanderung. Bei trockenen Bedingungen besteht kaum Gefahrenpotenzial โ€“ ideal also auch fรผr Kinder. Eine solide Grundkondition sollte man dennoch mitbringen: 12,5 Kilometer und 460 Hรถhenmeter summieren sich zu einer tagesfรผllenden Unternehmung.

Wanderer am Anninger
Bรคrlauch so weit das Auge reicht

Tipp: Im April liebe ich den Anninger ganz besonders. Dann bedeckt der Bรคrlauch in erstaunlicher Dichte den Waldboden โ€“ ein beinahe surrealer Anblick, begleitet von einem herrlichen Geruch (wenn man die Knoblauch-Note mag).

Fazit

Waldreiche Pfade, beeindruckende Aussichtswarten und charmante Weinlandschaften machen den Anninger zu einem echten Kleinod vor den Toren Wiens. Ob fรผr Familien, Wanderer, Mountainbiker oder Trailrunner โ€“ der Anninger bietet zu jeder Jahreszeit eine wohltuende Auszeit vom Stadtleben. Wer einen aussichtsreichen, gleichzeitig aber entspannten Hausberg sucht, ist hier genau richtig. Da er das Umland um rund 500 Hรถhenmeter รผberragt ist er trotz seiner geringen Hรถhe ein wunderbarer Aussichtsberg.

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Ich heiรŸe Daniel, bin Mitte 30 und komme aus ร–sterreich. Ich mรถchte euch mit Rauf und Davon dazu inspirieren, die Schรถnheit unserer Berge zu entdecken. Dir gefallen meine Geschichten? Dann folge mir doch โ™ฅ
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