So schön unsere geliebten Berge sind, so gefährlich können sie auch sein. Jahr für Jahr sterben Menschen auf den Gipfeln dieser Welt – alleine 2024 gab es in Österreich 309 Alpintote. Folgt mir auf einer Reise rund um unseren Planeten, zu den tödlichsten und gefährlichsten Bergen der Welt.
Übersicht über die 10 gefährlichsten Berge der Welt
- Gemessen an der Todesrate
Nanga Parbat, Annapurna, Dhaulagiri & K2 - Gemessen an der Todeszahl
Mont Blanc & Matterhorn - Gemessen an den Verhältnissen
Denali, Mount Everest, Mount Vinson & Mount Washington
Zwei Klärungen vorab
- Das ist kein blutrünstiger und reißerischer Artikel sondern eine sachliche Auseinandersetzung mit der Thematik. Darum spare ich mir auch Begriffe wie „Killerberge“. Die Berge sind einfach da. Sie wollen uns nichts Schlechtes. Wenn wir uns entscheiden, ihre Gipfel zu besteigen, sind wir allein für unser Handeln verantwortlich.
- Es ist teilweise schwierig, belastbare und eindeutige Zahlen zu finden. Für die Gipfel im nepalesischen Himalaya gibt es mit der Himalayan Database zwar eine sehr gut dokumentierte Grundlage, doch Besteigungen im pakistanischen Himalaya – also etwa an K2 oder Nanga Parbat – sind dort nicht erfasst. Besonders bei diesen Gipfeln kursieren unterschiedliche Angaben. Ich habe versucht, die vertrauenswürdigsten Quellen zu verwenden, dennoch kann es sein, dass bestimmte Zahlen nicht zu 100 % auf dem allerneuesten Stand sind. Zuletzt wurde dieser Artikel am 27. November 2025 upgedated.
Die gefährlichsten Berge gemessen an der Todesrate
Die Todesrate beschreibt in diesem Beitrag das Verhältnis von erfolgreichen Besteigungen zu Todesfällen. Für alle der folgenden Gipfel gilt: Neben den „klassischen“ Risiken eines Achttausenders (Höhe, Kälte, etc.) herrscht auf diesen Bergen zusätzlich eine extrem hohe Lawinengefahr.
Nanga Parbat (8.125 m)
Pakistan

Der Nanga Parbat mit der Märchenwiese © Tahsin Anwar Ali, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Basierend auf der Todesrate ist der Nanga Parbat der gefährlichste Berg der Welt. Geschätzte 480 Menschen haben den Gipfel erreicht – in etwa 86 haben am Berg ihr Leben verloren. Das bedeutet eine Todesrate von rund 18 %. Und das hat einen guten Grund: Unter Alpinisten gilt der Nanga Parbat als einer der am schwierigsten zu besteigenden Berge der Erde.
Annapurna I (8.091 m)
Nepal

Südwand der Annapurna © Wolfgangbeyer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Mit einer Todesrate von 15 % ist die Annapurna im Himalaya der zweitgefährlichste Berg der Welt. Bis März 2025 haben 514 Menschen den Gipfel erreicht. 75 Menschen sind auf der Annapurna ums Leben gekommen. Die Annapurna ist der am seltensten bestiegene Achttausender.
Dhaulagiri I (8.167 m)
Nepal

Der Dhaulagiri vom Flugzeug aus © Sergey Ashmarin , CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Der Dhaulagiri I liegt nur knapp hinter der Annapurna. Mit 691 Besteigungen und 87 Todesfällen hat er eine Todesrate von 12,6 %. Damit ist er der dritttödlichste Berg der Welt. Der Dhaulagiri wurde – vor dem Shishapangma – als vorletzter Achttausender erst 1960 erstbestiegen.
K2 (8.611 m)
China & Pakistan

K2 von Süden aus © Maria Ly from San Francisco, USA, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Der K2 ist der zweithöchste Berg der Welt und gilt als der technisch schwierigste Achttausender. Mit einer Todesrate von ca. 12 % liegt er auf Platz 4 der tödlichsten Berge der Welt. Rund 800 Menschen haben ihn erfolgreich bestiegen, 96 haben am K2 ihr Leben verloren. Die Steilheit und Schwierigkeit der Routen sowie die fehlenden Rückzugsmöglichkeiten bei einem Schlechtwettereinbruch machen ihn besonders gefährlich.
Die gefährlichsten Berge gemessen an der Todeszahl
Während die Achttausender in Asien bei der Todesrate die Felsnase vorne haben, führen gemessen an absoluten Todeszahlen zwei europäische Berge die Liste an.
Offiziell: Matterhorn (4.478 m)
Schweiz

Betrachtet man alle offiziellen Statistiken weltweit, dann ist das Matterhorn der Berg mit den meisten Todesfällen. Knapp 600 Alpinisten haben seit der Erstbesteigung 1865 auf der formschönen Felspyramide ihr Leben gelassen. Ein Grund ist mit Sicherheit die Schwierigkeit des Berges. Selbst der Normalweg ist eine komplexe Hochtour mit alpiner Kletterei im III. Grad. Weil das Matterhorn so berühmt und begehrt ist, versuchen viele, die ihm nicht gewachsen sind, den Gipfel zu erreichen.
Inoffiziell: Mont Blanc (4.807 m)
Frankreich & Italien

Am Mont Blanc wird zwar nicht offiziell Buch geführt, glaubt man aber inoffiziellen Schätzungen, dann sind am höchsten Berg der Alpen seit der Erstbesteigung 1786 zwischen 6.000 – 8.000 Bergsteiger tödlich verunglückt. Aufgrund seiner Höhe ist der Mont Blanc den Wetterbedingungen extrem ausgesetzt. Darüber hinaus wird er oft unterschätzt. Der Normalweg ist rein technisch nicht besonders schwierig, trotzdem ist der Gipfel über 4.800 Meter hoch – für eine Besteigung muss man dementsprechend gut akklimatisiert, körperlich topfit und erfahren sein.
Die gefährlichsten Berge gemessen an den Verhältnissen
Weg von den Zahlen, hin zu den Verhältnissen. Vermutlich lässt sich darüber streiten, welche Umstände einen Gipfel besonders gefährlich machen. Ich habe trotzdem versucht, eine Auswahl zu treffen.
Denali (6.190 m)
USA

Laut Experten ist der Denali in Alaska einer der kältesten Berg der Erde. Seine Höhe plus die Nähe zum Polarkreis sorgen dafür, dass es am Gipfel selten mehr als -15 °C hat. In Extremfällen kann es dort bis zu -70 °C haben. Dazu kommen unvermittelte Wetterwechsel und hohe Windgeschwindigkeiten. Kurz: eine extrem gefährliche Mischung. Der Denali ist übrigens der höchste Berg Nordamerikas und damit einer der Seven Summits.
Mount Everest (8.848 m)
Nepal & China

Gemessen an der Todesrate liegt der Mount Everest im Mittelfeld der 8.000er. Trotzdem hat er es an dieser Stelle in die Liste geschafft. Denn auf dem höchsten Berg der Erde ist vor allem der Faktor Mensch ein immer größer werdendes Problem. Wir alle kennen die Fotos von Staus am Gipfelgrat in der Todeszone. Das sind definitiv Verhältnisse, die den Berg noch gefährlicher machen, als er schon ist.

Mount Vinson (4.892 m)
Antarktika

Der Mount Vinson ist der höchste Berg des Kontinents Antarktika und gehört damit – wie der Denali und Mount Everest – ebenfalls zu den Seven Summits. Bei guten Verhältnissen gilt der Gipfel als technisch einfach. Seine extreme Abgelegenheit und Exponiertheit haben ihm aber trotzdem einen Platz in der Liste gesichert. Schließlich wird der Fuß des Berges normalerweise mit dem Flugzeug erreicht und es gibt so gut wie keine fixe Infrastruktur vor Ort. Wenn man am Berg in einen Sturm gerät und die Orientierung verliert, kann das aufgrund der Kälte schnell tödlich enden.
Mount Washington (1.917 m)
USA

Mount Washington © wwoods, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Zum Abschluss habe ich noch einen speziellen Kandidaten für euch: Der Mount Washington im US-Bundesstaat New Hampshire schafft es zwar nicht einmal über die 2.000-Meter-Marke, ist aber trotzdem ein würdiger Abschluss. Denn auf dem Berg kann es zu extremen Wetterverhältnissen kommen. Temperaturen bis -40 °C und Windspitzen mit über 350 km/h können den Gipfel schnell zu einem lebensgefährlichen Unterfangen machen. Dazu kommt, dass der Berg regelmäßig unterschätzt wird. Berichten zufolge haben auf dem unscheinbaren Gipfel mehr als 160 Menschen ihr Leben verloren.
