Wenn man im Gebirge in eine Notlage gerät, sind sie oft der letzte Zufluchtsort: Biwakschachteln. Doch welche Regeln gelten für eine Übernachtung und darf man auch zum Spaß in den „Minihütten“ schlafen?
Was ist eine Biwakschachtel?
Biwakschachteln sind kleine Notunterkünfte am Berg. In den unterschiedlichsten baulichen Ausführungen beherbergen sie das Nötigste, um Bergsteiger vor Wind und Wetter zu schützen. Eine Standardausstattung gibt es nicht. Die Bandbreite reicht von durchgelegenen Matratzen mit Decken für wenige Bergsteiger bis hin zur voll ausgestatteten „Minihütte“ für zwanzig Personen oder mehr – zum Teil mit Eckbank, Ofen, Solarzellen am Dach und Schnapskarten im Schrank. Im Normalfall findet man Biwakschachteln an exponierten Plätzen, fernab von klassischen Berghütten. Laut Alpenverein müssen Biwakschachteln übrigens immer offen sein. Jedermann muss zu jeder Zeit Zutritt und Schutz finden können.
Wann ist die Übernachtung in einer Biwakschachtel erlaubt?
Grundsätzlich gilt in Österreich und Deutschland laut Alpenverein: „Biwakschachteln sind keine Ausflugsziele für romantische Nächte am Berg! Sie wurden für Alpinisten als Notunterkunft oder Zwischenstation einer langen Bergtour errichtet.“
Heißt: Eine Biwakschachtel an sich sollte niemals das Hauptziel einer Tour sein. In ihnen schläft man nur im Notfall oder auf alpinen Routen, die es wirklich erfordern – wenn die Tour zum Beispiel zu lange für einen Tag ist und es am Weg keine klassische Hütte gibt. Sucht man eine Biwakschachtel zum Spaß auf, nimmt man im schlimmsten Fall jenen den Schlafplatz weg, die darauf angewiesen sind.
Das Ali-Lanti-Biwak in der Kleinelendscharte zwischen Gasteiner- und Großarltal
Was gilt es bei einer Übernachtung zu beachten?
Wenn man eine Nacht in einer Biwakschachtel verbringt, gibt es laut Alpenverein ein paar logische Regeln, an die man sich halten soll:
- Verlasse die Biwakschachtel genauso, wie du sie vorgefunden hast.
- Nimm sämtlichen Müll wieder mit ins Tal.
- Schließe Türen und Fenster ordentlich.
- Bedenke die Notdurft. Finde den kollektiven Platz der Erleichterung und benütze genau den.
- Informiere dich via Hüttenfinder. Dort kannst du Angaben & Kontakte zum angestrebten Biwak nachlesen (und gegebenenfalls saisonale Belegungs- und Zustiegsverhältnisse erfragen).
Fazit
Biwakschachteln sind Notunterkünfte. Man schläft in ihnen nur im Notfall oder auf langen alpinen Touren, wenn es keine Hütte gibt. Wenn man eine Nacht in einer Biwakschachtel verbringt, sollte man sich ein ein paar logische Regeln halten.