Bergliebe in Blogform aus Österreich

Die gefährlichsten und tödlichsten Berge der Welt (Stand: 2023)

Gemessen an Todesrate, Todeszahlen und Verhältnissen

So schön unsere geliebten Berge sind, so gefährlich können sie auch sein. Jahr für Jahr sterben Menschen auf den Gipfeln dieser Welt – alleine in Österreich sind es rund 300 pro Jahr. Folgt mir auf einer Reise rund um unseren Planeten, zu den tödlichsten und gefährlichsten Bergen der Welt.

Übersicht über die tödlichsten Berge der Welt

Vorab: Das ist kein blutrünstiger Artikel. Ich sehe es so: Die Berge sind einfach da. Sie wollen uns nichts Schlechtes. Wenn wir uns entscheiden, ihre Gipfel zu besteigen, sind wir allein verantwortlich für unser Handeln. 

Die gefährlichsten Berge gemessen an der Todesrate

Die Todesrate beschreibt das Verhältnis von erfolgreichen Besteigungen zu Todesfällen. Laut dem Statistikportal statista.com sind folgende Berge die tödlichsten der Welt. Die Daten stammen aus dem Jahr 2018 – aktuellere Zahlen habe ich nicht gefunden. Für alle der folgenden Gipfel gilt: Neben den „klassischen“ Risiken eines Achttausenders (Höhe, Kälte, etc.) herrscht auf diesen Bergen zusätzlich eine extrem hohe Lawinengefahr.

Annapurna (8.091 m)

Nepal

Die Südwand der Annapurna

Südwand der Annapurna (c) Wolfgangbeyer, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Mit einer Todesrate von 29,5 % ist die Annapurna im Himalaya der gefährlichste Berg der Welt. Geschätzte 244 Expeditionen haben bis 2018 versucht, den Gipfel zu erreichen. 72 Menschen sind dabei ums Leben gekommen.

Kangchendzönga (8.586 m)

Nepal & Indien

Nordwand des Kangchendzönga

Nordwand des Kangchendzönga (c) Tomabarker, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Der Kangchendzönga ist der dritthöchste Berg der Erde und liegt mit einer Todesrate von 29,1 % nur knapp hinter der Annapurna. Mit nur geschätzten 175 Expeditionsversuchen bis 2018 ist er der am seltensten bestiegene Achttausender.

K2 (8.611 m)

China & Pakistan

K2 von Süden aus betrachtet

K2 von Süden aus (c) Maria Ly from San Francisco, USA, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Der K2 ist der zweithöchste Berg der Welt und gilt als einer der technisch schwierigsten Achttausender. Mit einer Todesrate von 22,9 % liegt er auf Platz 3 der tödlichsten Berge der Welt. Die Steilheit und Schwierigkeit der Routen sowie die fehlenden Rückzugsmöglichkeiten bei einem Schlechtwettereinbruch machen ihn besonders gefährlich. 

Todesrate aller Achttausender

Auf Statista findet man übrigens die Todesraten aller Achttausender in einer übersichtlichen Infografik. Die möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

Mehr Infografiken findet ihr bei Statista

Die gefährlichsten Berge gemessen an der Todeszahl

Während die Achttausender in Asien bei der Todesrate die Felsnase vorne haben, führen gemessen an absoluten Todeszahlen zwei europäische Berge die Liste an.

Offiziell: Matterhorn (4.478 m)

Schweiz

Das Matterhorn im Winter mit Schnee
Matterhorn mit Hörnligrat – © eugen_z/Shutterstock.com

Betrachtet man alle offiziellen Statistiken weltweit, dann ist das Matterhorn der Berg mit den meisten Todesfällen. Rund 600 Alpinisten haben seit der Erstbesteigung 1865 auf der formschönen Felspyramide ihr Leben gelassen. Ein Grund ist mit Sicherheit die Schwierigkeit des Berges. Selbst der Normalweg ist eine komplexe Hochtour mit alpiner Kletterei im III. Grad. Weil das Matterhorn so berühmt und begehrt ist, versuchen viele, die ihm nicht gewachsen sind, den Gipfel zu erreichen.

Inoffiziell: Mont Blanc (4.807 m)

Frankreich & Italien

Gipfelplateau des Mont Blanc
Mont Blanc (c) Simon / pixabay.com

Am Mont Blanc wird zwar nicht offiziell Buch geführt, glaubt man aber inoffiziellen Schätzungen, dann sind am höchsten Berg der Alpen seit der Erstbesteigung 1786 zwischen 6.000 – 8.000 Bergsteiger tödlich verunglückt. Aufgrund seiner Höhe ist der Mont Blanc den Wetterbedingungen extrem ausgesetzt. Darüber hinaus wird er oft unterschätzt. Der Normalweg ist nämlich technisch nicht besonders schwierig, trotzdem ist der Gipfel über 4.800 Meter hoch – für eine Besteigung muss man dementsprechend gut akklimatisiert, körperlich topfit und erfahren sein.

Die gefährlichsten Berge gemessen an den Verhältnissen

Weg von den Zahlen hin zu den Verhältnissen. Vermutlich lässt sich darüber streiten, welche Umstände einen Gipfel besonders gefährlich machen. Ich habe trotzdem versucht, eine Auswahl zu treffen.

Denali (6.190 m)

USA

Der Denali Nationalpark mit dem Denali
Denali in Alaska – © valiant.skies/Shutterstock.com

Laut Experten ist der Denali in Alaska der kälteste Berg der Erde. Seine Höhe plus die Nähe zum Polarkreis sorgen dafür, dass es am Gipfel selten mehr als -15 °C hat. In Extremfällen kann es dort bis zu -70 °C haben. Dazu kommen unvermittelte Wetterwechsel und hohe Windgeschwindigkeiten. Kurz: eine extrem gefährliche Mischung. Der Denali ist übrigens der höchste Berg Nordamerikas und damit einer der Seven Summits.

Mount Everest (8.848 m)

Nepal & China

Bergsteiger vor dem Mount Everest
Mount Everest – © Daniel Prudek/Shutterstock.com

Gemessen an der Todesrate liegt der Mount Everest im Mittelfeld. Trotzdem hat er es an dieser Stelle in die Liste geschafft. Denn auf dem höchsten Berg der Erde ist vor allem der Faktor Mensch ein immer größer werdendes Problem. Wir alle kennen die Fotos von Staus am Gipfelgrat in der Todeszone. Das sind definitiv Verhältnisse, die den Berg noch gefährlicher machen, als er schon ist. Und Jahr für Jahr (ausgenommen von Corona) versuchen mehr den Gipfel zu erreichen, wie man auf der Infografik von Statista sieht:

Infografik mit den erfolgreiche Besteigungen des Mount Everest
Mehr Infografiken findet ihr bei Statista

Mount Vinson (4.897 m)

Antarktika

Der Mount Vinson in der Antarktis
Mount Vinson – © Wayne Morris/Shutterstock.com

Der Mount Vinson ist der höchste Berg des Kontinents Antarktika und gehört damit – wie der Denali und Mount Everest – ebenfalls zu den Seven Summits. Bei guten Verhältnissen gilt der Gipfel als technisch einfach. Seine extreme Abgelegenheit und Exponiertheit haben ihm aber trotzdem einen Platz in der Liste gesichert. Schließlich wird der Fuß des Berges normalerweise mit dem Flugzeug erreicht und es gibt so gut wie keine fixe Infrastruktur vor Ort. Wenn man am Berg in einen Sturm gerät und die Orientierung verliert, kann das aufgrund der Kälte schnell tödlich enden.

Mount Washington (1.917 m)

USA

Gipfelbereich des Mount Washington mit Schnee

Mount Washington (c) wwoods, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Zum Abschluss habe ich noch einen speziellen Kandidaten für euch: Der Mount Washington im US-Bundesstaat Washington schafft es zwar nicht einmal über die 2.000-Meter-Marke, ist aber trotzdem ein würdiger Abschluss. Denn auf dem Berg kann es zu extremen Wetterverhältnissen kommen. Temperaturen bis -40 °C und Windspitzen mit über 350 km/h können den Gipfel schnell zu einem lebensgefährlichen Unterfangen machen. Dazu kommt, dass der Berg regelmäßig unterschätzt wird. Berichten zufolge haben auf dem unscheinbaren Gipfel mehr als 160 Menschen ihr Leben verloren.

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Ich heiße Daniel, bin Mitte 30 und komme aus Oberösterreich. Ich möchte auf Rauf und Davon meine Liebe zu den Gipfeln dieser Welt teilen und euch damit für euer nächstes Bergabenteuer inspirieren. Dir gefallen meine Berggeschichten? Dann folge mir doch und verpasse keine Inspiration mehr:
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