Bergwetter: Die besten Apps und Websites

Meine persönlichen Favoriten fürs Wandern und Bergsteigen

Das Wetter in den Bergen ist ein zentraler Faktor der Tourenplanung. Glücklicherweise gibt es viele Apps und Websites, die uns mit guten Wettervorhersagen fürs Wandern und Bergsteigen versorgen. Ich möchte euch meine Favoriten vorstellen. 

Inhaltsverzeichnis

Über die Jahre habe ich eine Vielzahl von Wetter-Apps und Websites ausprobiert. Viele waren fürs Wandern und Bergsteigen ungeeignet, ein paar ganz gut und eine Handvoll nutze ich heute noch. Wenn ich in den Bergen unterwegs bin, greife ich hauptsächlich auf folgende drei Wetterdienste zurück:

meteoblue

Der Schweizer Dienst meteoblue ist meine absolute Lieblingsplattform und erste Anlaufstelle, wenn es ums Wetter geht. Sowohl in der App als auch am Desktop findet man dort alles, was man fürs Wandern und Bergsteigen (und darüber hinaus) braucht. meteoblue ist in der Basisversion kostenlos und trotzdem voll gepackt mit nützlichen Features.

Screenshot meteoblue grossglockner
Die klassische Ansicht mit der Treffsicherheit (die Zielscheiben ganz unten) © Screenshot meteoblue

Die größten Pluspunkte von meteoblue

  • Die Vorhersage wird mit einer Treffsicherheit angegeben. Diese basiert darauf, wie einig sich verschiedene Wettermodelle sind. Das ermöglicht eine Einschätzung, wie sehr man sich auf die Vorhersage verlassen kann.
  • In der Ortssuche findet man alle wichtigen Gipfel. Damit kann man die Wetterverhältnisse am Berg und nicht nur im Tal checken.
  • Bei jedem Ort wird ein Meteogramm ausgespielt, das die Temperatur, Wolkenhöhe, Niederschlag sowie Windgeschwindigkeit und -richtung übersichtlich darstellt.
Das Meteogramm von meteoblue © Screenshot meteoblue
  • Zu jedem Ort kann man sich Webcams in der Nähe anzeigen lassen. Das ist besonders für Skitouren praktisch, wenn man die Schneelage checken möchte.
  • Wenn man bereits unterwegs ist, kann man sich am Radar den aktuellen Niederschlag samt extrem präziser Kurzzeitprognose ansehen. So kann man herausfinden, ob einen das aufziehende Unwetter treffen wird und wie viel Zeit man gegebenenfalls noch hat.
  • Last but not least: die Wetterkarten. Meiner Meinung nach besonders spannend fürs Bergsteigen sind die Karten mit Luftdruck (zum Ablesen von Großwetterlagen), Nullgradhöhe und Taupunkttemperatur (super für Skitouren und um Schneeverhältnisse einschätzen zu können) sowie Sichtweite und Wolkenhöhen.
Nur eine der vielen spannenden Wetterkarten: Druck und 3h-Tendenz © Screenshot meteoblue
  • Bonus für Spontane: meteoblue bietet eine where2go-Karte. Darauf kann man einen Radius definieren und der Dienst spuckt eine Region darin aus, in der das Wetter am besten wird. 

Kurz: meteoblue vereint meiner Meinung nach wirklich alles, was fürs Wandern und Bergsteigen nützlich ist. Als erste Anlaufstelle braucht man wirklich nicht mehr. Da ich bei den Wetterdiensten aber trotzdem gerne redundant unterwegs bin, checke ich bei der Feinplanung zusätzlich noch die folgenden Wetterdienste.

Alpenvereinswetter

Natürlich darf bei einer guten Tourenplanung das Alpenvereinswetter nicht fehlen. In der Wettervorhersage des Alpenvereins wird konkret auf das Bergwetter in einer bestimmten Region eingegangen. Und das ist für uns Wanderer und Bergsteiger natürlich besonders interessant. 

Was ich am Alpenvereinswetter besonders mag, sind die Überblickskarten über den Alpenraum. Sollte man flexibel sein, kann man hier schnell checken, wo das Bergwetter in den nächsten Tagen am besten wird. 

Die Alpen im Überblick: Natürlich kann man bis auf Regionsebene hineinzoomen © Screenshot Alpenverein

Erstellt wird die Prognose übrigens von GeoSphere Austria. Die ist ein Zusammenschluss der 1851 gegründeten Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), dem nationalen Wetter- und Erdbebendienst und der 1849 gegründeten Geologischen Bundesanstalt (GBA). Auf diese Daten sollte man sich also verlassen können.

MetGIS Bergwetter

Habe ich mich für einen bestimmten Gipfel entschieden, dann checke ich noch, ob er in der Datenbank des MetGIS Bergwetters zu finden ist. Aus eigener Erfahrung sind dort die Prognosen für einzelne Gipfel relativ präzise. Auch wenn ich macnhmal das Gefühl habe, dass MetGIS meistens etwas pessimistischer als andere Wetterdienste ist. Aber lieber einmal mehr zu Hause bleiben, als in einem Gewitter zu landen 🙂 .

Screenshot vom MetGIS Bergwetter
Nicht gerade das modernste Design dafür umso besser in der Prognose © Screenshot MetGIS Bergwetter

Was macht deren Daten besonders? MetGIS berechnet laut eigenen Angaben „weltweit hochpräzise Wettervorhersagen, mit Genauigkeiten von unter 100 m. Diese werden täglich mehrmals aktualisiert […] Durch die innovative Verknüpfung von Wetterprognosemodellen mit sehr detaillierten Geländedaten erreichen wir vor allem über dem Bergland eine deutliche Verbesserung der Vorhersagequalität!“ 

Wenn die Dreifaltigkeit von meteoblue, Alpenverein und MetGIS gutes und stabiles Wetter vorhersagt, breche ich zur Tour auf. Was ich an dieser Stelle noch anmerken möchte: Checkt das Wetter nicht nur am Vorabend, sondern auch in der Früh, bevor ihr losgeht. Die Verhältnisse in den Bergen können sich schnell ändern.

Für Winter und insbesondere Skitouren: AlpineMeteo

AlpineMeteo ist ein relativ neuer Dienst. Die Websites ermöglicht „Wetterdaten verschiedenster Messstationen im Alpenraum in einheitlicher und benutzerfreundlicher Art und Weise darzustellen.“ 

Sehr praktische: aktuell gemessene Schneehöhen auf einen Blick © Screenshot AlpineMeteo

Besonders praktisch finde ich die Karte mit den Schneehöhen. Hier kann man schnell checken, wie hoch der tatsächlich gemessene Schnee bei einer bestimmten Wetterstation ist. Ebenfalls super finde ich die 24h Neuschnee Karte, die zeigt, wie viel Schnee in den letzten 24 Stunden bei einer Messstation gefallen ist. Wer auf der Suche nach Powder ist oder generell wissen möchte, ob in einer Region noch genug Schnee für eine Skitour liegt, sollte hier mal vorbeischauen. 

Fazit

Ich persönlich bin mit diesen Apps und Wetterdiensten die letzten Jahre immer gut durchgekommen. Natürlich muss man auch vor Ort immer das Wetter im Blick haben. Gerade in den Bergen kann es lokal zu Gewittern oder Schönwetterfenstern kommen. Dazu habe ich zwei eigene Beiträge rund um Anzeichen für gutes Wetter in den Bergen und schlechtes Wetter in den Bergen geschrieben. Zum Abschluss wünsche ich euch bestes Bergwetter für eure nächste Tour!

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Ich heiße Daniel, bin Mitte 30 und komme aus Österreich. Ich möchte euch mit Rauf und Davon dazu inspirieren, die Schönheit unserer Berge zu entdecken. Dir gefallen meine Geschichten? Dann folge mir doch ♥
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