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So vermeidest du Blasen bei einer Skitour

Mit diesen Tipps, Tricks und Hilfsmitteln wurde ich die Quälgeister endlich los

Blasen können eine Skitour zur Tortur machen. Mit folgenden Tipps und Hilfsmitteln konnte ich die nervigen Quälgeister ein für alle Mal loswerden. Eine Leidensgeschichte mit Happy End.

Blasenfreie Skitouren auf einen Blick

Früher hatte ich nach längeren Skitouren immer mit schmerzhaften, bis zu 2-Euro-Münzen-großen Blasen auf der Ferseninnenseite zu kämpfen. Um diesem Leiden ein Ende zu setzen, habe ich vieles ausprobiert. Einiges davon hat geholfen, vieles nicht. Diese Erkenntnisse möchte ich mit euch teilen – in der Hoffnung, euch damit auch blasenfreie Skitouren zu ermöglichen.

Die richtigen Socken

Kein Geheimtipp, aber dennoch erwähnenswert. Richtige Socken sind bei Skitouren Gold wert. Schließlich sollten sie weder zu dick noch zu dünn sein, Flüssigkeit von den Füßen abtransportieren und im Idealfall an den richtigen Stellen verstärkt sein.

Mein Fehler war, dass ich lange zu dicke Socken angezogen habe. Dementsprechend viel habe ich bei einer Skitour am Fuß geschwitzt. Irgendwann konnten die Socken die Feuchtigkeit nicht mehr abtransportieren und die Fußhaut wurde – man kennt es von der Badewanne – ganz weich und damit anfällig für Blasen.

Skitourensocken
Nach der Tour sieht man gut, wie der Socken gearbeitet hat und die Feuchtigkeit in Form von kleinen Tröpfchen auf die Außenseite des Sockens befördert hat.

Ich habe viele Socken ausprobiert und am besten funktionieren für mich die X-Bionic Unisex Ski Touring Silver 4.0 Socken. Ich bin mir aber sicher, dass es von anderen Herstellern ähnliche gute Produkte gibt. Wichtig ist nur, dass sie gut passen und beim Anziehen keine Falten entstehen.

Die richtige Einstellung der Schnallen am Skitourenschuh

Dass man seinen Skitourenschuh unbedingt in der richtigen Größe kaufen muss, sollte klar sein. Zu große Schuhe sind ein häufiger Grund für Blasen. Also lasst euch am besten im Geschäft beraten.

Was jedoch nicht so klar ist, ist die passende Einstellung der Schnallen. Wie ein Skischuh hat ein Skitourenschuh normalerweise drei bis vier Schnallen. Doch wie schließt man sie richtig? Der Schuh soll dem Fuß ja eine gewisse Flexibilität gewähren und gleichzeitig nicht zu locker sein oder gar scheuern. 

Mein Fehler war, dass ich anfangs zu viele Schnallen geschlossen habe. Damit war mein Fuß zu fest „eingespannt“ und es kam an der Ferseninnenseite zu Druckstellen.

Scarpa Maestrale Skitourenschuh mit offenen Schnallen
Meine Schnalleneinstellung: Alle Schnallen sind komplett geöffnet, nur die unterste habe ich auf der mittleren Stufe geschlossen.

Nach langem Probieren hat sich folgende Einstellung an meinen Scarpa Maestrale bewährt: Die unterste Schnalle (über dem Mittelfuß) ziehe ich ziemlich eng (Stufe 2 / 3), alle anderen lasse ich komplett offen. Das fixiert den Fuß gut im Schuh und gibt mir die nötige Flexibilität für unterschiedliche Neigungen beim Aufstieg.

Es kann sein, dass eure perfekte Einstellung etwas anders aussieht. Also probiert hier mal herum, es zahlt sich aus!

Schuhbänder im Innenschuh

Die meisten Innenschuhe haben Laschen für Schuhbänder – und das nicht umsonst. Bindet man den Innenschuh richtig, stellt man sicher, dass der Fuß gut sitzt.

Mein Fehler war, dass ich den Innenschuh (nachdem ich die Schnallen geöffnet habe) lange nicht gebunden habe und damit dem Fuß im Innenschuh wiederum zu viel Spielraum gelassen habe. Damit rieb er beim Gehen an derselben Stelle immer etwas auf und ab.

Skitourenschuh mit gebundenem Innenschuh
Der gebundene Innenschuh gibt mir perfekten Halt.

Seit ich die Schuhbänder fest binde, sitzt mein Fuß perfekt im Innenschuh. Ich habe trotzdem noch genug Spielraum und fühle mich wohl. Kurz gesagt: Der Fuß darf einfach nicht zu viel und zu wenig Spielraum haben. Die Kunst ist die perfekte Balance zu finden.

Tipp: Steighilfen rechtzeitig verwenden

Steighilfen sorgen für einen komfortablen Aufstieg bei zunehmender Steilheit. Damit fällt es leichter, den Ski in steilem Gelände gleichmäßig zu belasten und so ein Abrutschen nach hinten zu verhindern. Oft werden sie zu früh eingesetzt, mir ging es genau anders rum.

Mein Fehler war, dass ich meine Steighilfen immer zu spät eingesetzt habe und so zu viel Druck auf die Ferse kam.

Aufstiegsspur bei einer Skitour auf den Jenner
Sobald das Gelände etwas steiler wird (wie hier der Gipfelhang des Jenners), gebe ich meine Steighilfe rein.

Also achtet einmal darauf, wann ihr eure Steighilfen einsetzt. Vielleicht gehört ihr auch zu der Gattung Tourengeher, die sie zu spät verwenden.

Hilfsmittel: eZeefit Ankle Booties

Diese Dinger haben bei mir Wunder bewirkt. Es gibt sie in unterschiedlichen Dicken und Größen. Man kann sich die Ankle Booties wie abgeschnittene Socken aus dünnem Neopren vorstellen, die vor Blasen, Druckstellen und Scheuerstellen an den Füßen schützen. Man zieht sie unter den Socken (direkt über die Haut) an. Sie sind qualitativ hochwertig verarbeitet (ich habe meine jetzt schon seit drei Jahren) und problemlos zu waschen.

eZeefit Ankle Booties
Ohne meine – mittlerweile sehr abgenützten – Ankle Booties gehe ich keine Skitour mehr.

Wie bei den Socken muss man auch hier aufpassen, dass die Ankle Booties keine Falten schlagen.

Der letzte Ausweg: Blasenpflaster oder Tape

Wenn all das nicht hilft, kann man als letzten Ausweg ein Blasenpflaster oder Tape bereits vor der Skitour prophylaktisch auf die üblichen Problemstellen kleben. Als Dauerlösung fand ich das allerdings nicht ideal. Immer wieder haben sich das Tape oder Pflaster auf längeren Touren von meiner Haut gelöst und umso mehr gescheuert.

Kurz und knackig: So vermeide ich Blasen auf einer Skitour

  1. Ich ziehe meine Ankle Booties an.
  2. Darüber kommen meine Skitourensocken.
  3. Vor dem Losgehen binde ich den Innenschuh so fest wie möglich. 
  4. Zu guter Letzt schließe ich am Skitourenschuh nur die unterste Schnalle (angenehm fest) und lasse alle anderen offen.
  5. Auf Tour achte ich darauf, dass ich rechtzeitig meine Steighilfe verwende.

Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen weiterhelfen. Am besten probiert ihr einfach mal den einen oder anderen Tipp aus und schaut, ob es besser wird. Ich drücke euch die Daumen!


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