Die Rundwanderung vom Parkplatz Hallmoosalm über den Draugstein (2.360 m), das Filzmooshörndl (2.189 m), den Spielkogel (2.201 m) und das Hundeck (2.079 m) zählt zweifelsohne zu den landschaftlich schönsten Touren im Großarltal. Abgesehen von einer alpinen Einlage am Draugstein (die man auslassen kann) ist die Runde technisch relativ einfach – wenn auch konditionell fordernd.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Salzburg / Niedere Tauern
- Ausgangspunkt: Parkplatz Hallmoosalm
- Höhenmeter & Distanz: 1.500 hm | 15 km
- Höchster Punkt: 2.360 Meter
- Schwierigkeit gemäß SAC-Wanderskala: technisch einfache Bergwanderung (T2); der Abstecher zum Draugstein kann als Alpinwanderung kategorisiert werden (T4)
- Schlüsselstelle: Die letzten 70 Höhenmeter auf den Draugstein
- Zuletzte gemacht im: Juli 2024
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbeschreibung
Sattgrüne Wiesen soweit das Auge reicht. In der Ferne ein bekannter Berg neben dem anderen. Hat man die ersten knapp 700 Höhenmeter zum Filzmoossattel überwunden, lädt ein schöner Bergrücken nach dem anderen zum Staunen ein. Aber eines nach dem anderen.
Vom Parkplatz Hallmoosalm zum Filzmoossattel
Ziemlich weit hinten im Großarltal zweigt in Karteis eine kleine Bergstraße ab, die zum Wanderparkplatz Hallmoosalm (1.300 m) führt. Hier startet die Tour. Zunächst geht es flach zum Talschluss des Karteisgrabens. Bereits von Anfang an hat man stets den imposanten Draugstein im Blick.
Nach etwas mehr als einem Kilometer nimmt die Steigung rasant zu. Über schöne Wiesen schlängelt man sich Kehre um Kehre hoch zur Draugsteinalm-Steinmannhütte (1.778 m). Der Blick zurück wird mit jedem Höhenmeter spektakulärer, während die ausladenden Südwände des Draugsteins vor einem immer näher kommen.
Ab der Draugsteinalm kann man für eine Weile etwas durchschnaufen. Der Weg flacht ab und führt über einen weiten Bogen unterhalb der steilen Südwände des Draugsteins, hoch zum Filzmoossattel (2.062 m). Die Almlandschaft mit ihren grasenden Kühen wirkt fast schon kitschig. Man hat beinahe das Gefühl, Statist in einem Österreich-Werbespot zu sein.
Abstecher auf den Draugstein (oder nicht)
Der Weg zum Filzmoossattel (wie der Rest der Runde) kann als technisch relativ einfache Bergwanderung beschrieben werden. Möchte man aber vom Filzmoossattel einen Abstecher auf den Draugstein (2.360 m) machen, wird es schlagartig anspruchsvoller. Traut man sich den wild anmutenden Gipfel nicht zu, kann man ihn einfach rechts liegen lassen und die Runde wie unten beschrieben weitergehen.
Natürlich wollte ich mir den wuchtigen Felskopf nicht entgehen lassen. Dafür folgt man zunächst dem Weg über den Ostrücken, der schließlich in die steile Südwestflanke des Draugsteins mündet. Spätestens hier wird es alpin. Der Pfad wird steil und ist an einigen ausgesetzten Stellen mit Drahtseilen gesichert. Hie und da kommen die Hände zum Einsatz.
Nach rund 70 etwas anspruchsvolleren Höhenmetern steht man schließlich am Gipfelgrat des Draugsteins. Der ist zwar etwas ausgesetzt, aber abgesehen von einer kurzen seilgesicherten Stelle mit einem künstlichen Tritt breit genug, um sich wohlzufühlen. Trittsicher und schwindelfrei sollte man dafür (und für den Abschnitt davor) aber allemal sein.
Nach wenigen Metern am Grat erreicht man auch schon das Gipfelkreuz. Das 360°-Panorama ist phänomenal. Vom Hochkönig und dem Tennengebirge im Norden über den Dachstein und die Bischofsmütze im Osten bis hin zu den Großen der Hohen Tauern (Glockner, Venediger & Co) im Süden und Westen: Hier reiht sich das Who is Who der österreichischen Bergwelt aneinander. Einen besseren Pausenplatz gibt es kaum.
Vorsichtig steigt man nach der Gipfelschau über den gleichen Weg ab und gelangt so wieder zum Filzmoossattel. Der technisch anspruchsvollste Teil der Tour ist damit absolviert. Ab jetzt geht es ähnlich weiter wie davor.
Über das Filzhmooshörndl auf den Spielkogel
Über die Filzmooshöhe (2.103 m) wandert man durch sattgrüne Wiesen auf das Filzmooshörndl (2.189 m), das mit seinem kleinen, felsigen Gipfelaufbau seinem Namen alle Ehre macht. Wer den Draugstein ausgelassen hat, braucht spätestens hier nicht mehr traurig sein. Die Aussicht am Filzmooshörndl ist ähnlich eindrucksvoll.
Nach dem kurzen Abstecher zum Gipfelkreuz, das von der Distanz in etwa die Hälfte der Runde markiert, dreht der Weg Richtung Südwest. Mit ständigem Blick auf die schneebedeckten 3.000er der Hohen Tauern geht es immer geradewegs auf den Spielkogel (2.201 m) zu. Ab sofort ist man in einem sehr ruhigen Eck des Großarltals unterwegs. Vom Filzmooshörndl bis zum Auto habe ich keine Menschenseele mehr gesehen. Einfach herrlich.
Möchte man den unbekreuzten Gipfel des Spielkogels überschreiten, muss man sich den Weg selbst bahnen. Der markierte Wanderweg verläuft auf östlicher Seite rund 100 Höhenmeter unterhalb des Gipfels parallel zum Bergrücken. Natürlich wollte ich den Spielkogel nicht auslassen und so habe ich mir einen vernünftig erscheinenden Aufstiegspfad durch das weglose Gelände gebahnt. Wer ganz genau schaut, kann einen kleinen Trampelpfad erkennen.
Weiter aufs Hundeck
Auf der anderen Seite geht es ebenfalls weglos, aber etwas flacher wieder zurück zum markierten Wanderweg. Nach drei Gipfeln steht mit dem Hundeck (2.079 m) schließlich das Finale am Programm. Relativ flach wandert man über den aussichtsreichen Rücken auf das niedrigste Etappenziel. Besonders schön ist der Blick vom Gipfelkreuz zurück auf den Weg hierher. Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie weit man in ein paar Stunden kommen kann.
Abstieg zum Parkplatz Hallmoosalm
Auf so viel Lob muss zum Schluss noch etwas Tadel folgen. Denn der Abstieg wird dem Rest der Runde leider nicht gerecht. Zunächst folgt man noch einem gut angelegten Pfad. Auf rund 1.950 m zweigt dann aber der ungemütliche Weiterweg links ab.
Der weitere Abstieg verläuft zwar auf größeren Steinen und Stecken markiert, jedoch über weite Strecken weglos auf der steilen Almwiese talwärts. Hier werden die Knie noch einmal auf die Probe gestellt und die letzten Kraftreserven aus den Oberschenkeln gekitzelt. Nach etwas mehr als 300 Höhenmetern hat man den zachen Teil aber geschafft. Man landet auf einer Forststraße, über die man mit einigen Abschneidern wieder auf den Talboden gelangt. Nach einem letzten kleinen Gegenanstieg steht man schließlich wieder am Ausgangspunkt.
Fazit
Die Wanderung durch den Vorhof der Hohen Tauern ist ein landschaftlicher Traum. Immer auf einem Rücken (abgesehen vom Auf- und Abstieg) wandert man im Antlitz des Draugsteins über vier der schönsten Aussichtsgipfel des Großarltals. Abgesehen vom Abstecher auf den Draugstein – den man auslassen kann – kann die Tour als einfache Bergwanderung bezeichnet werden. Lediglich der etwas mühsame Abstieg ist ein kleiner Wermutstropfen. Ansonsten ist die Rundtour ein absolutes Highlight in der Region.
Für die 15 Kilometer und mehr als 1.500 Höhenmeter – die sich geschickt in dem ständigen Auf und Ab verstecken – sollte man eine gute Grundkondition mitbringen. Für den Draugstein sind etwas alpine Erfahrung und Schwindelfreiheit sowie Trittsicherheit notwendig.
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