Was ist Firnschnee, wie entsteht er und wann firnt es auf?

Entstanden in liebevoller Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Alpenverein

Firn gilt als perfekter Schnee für Tourengeher und Freerider im Frühling. Doch was genau ist Firnschnee, wie entsteht er und worauf sollte man achten, wenn man auf ihm unterwegs ist?

Was ist Firnschnee?

Firnschnee ist ein dichterer, körniger Schnee, der sich deutlich von frischem Pulverschnee oder dem harten Altschnee unterscheidet. Firnschnee bildet die Übergangsphase zwischen Schnee und Gletschereis und findet sich oft im Frühjahr auf sonnenexponierten Hängen. Er ist bekannt dafür, dass man auf ihm butterweich ins Tal gleiten kann.

Wie entsteht Firn?

Die Entstehung von Firnschnee ist ein natürlicher Prozess, der sich im späten Winter und im Frühjahr abspielt. Tagsüber sorgt die Sonneneinstrahlung dafür, dass die Schneeoberfläche leicht anschmilzt. In der Nacht gefriert die oberste Schicht wieder. Diese Wechselwirkung fördert die Umwandlung der Schneekristalle in kleinere, rundere Körner. Über Wochen und Monate verdichtet sich der Schnee weiter und wird zu Firn.

Wenn man es ganz genau nimmt, muss der Schnee mindestens ein Jahr liegen, damit er wissenschaftlich betrachtet als Firn gilt. Wenn ich in diesem Beitrag von Firn spreche, dann meine ich aber den landläufigen Firn – also den, der im Frühjahr innerhalb einer Saison entsteht und relevant für uns Tourengeher und Freerider ist.

Wann firnt es auf?

Tageszeit: Für das Auffirnen und damit für die beste Firnqualität ist die Tageszeit entscheidend. Oft sind die Bedingungen am späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag optimal, bevor der Schnee zu weich wird. Früh starten ist meistens eine gute Strategie. Ist man zu spät dran, kann es sein, dass der Schnee zu weich wird oder die obere Schicht nicht mehr tragfähig ist und man knietief einbricht.

Grafik Skitouren Frühling
Wenn man zu spät dran ist, dann war’s das mit dem Firn © ÖAV Bergsport / G. Sojer

Richtige Jahreszeit und Wetterbedingungen: Die besten Firnbedingungen findet man üblicherweise im späten Winter bis ins Frühjahr, wenn die Nächte noch kalt genug sind, damit der Schnee gefrieren kann, und die Tage lang genug sonnig, um eine oberflächliche Schmelze zu bewirken. Die Sonneneinstrahlung und warme Temperaturen am Tag sind entscheidend.

Sonnenausrichtung des Hangs: Südost- bist Südwesthänge firnen in der Regel schneller als Nordhänge auf, da sie mehr direkte Sonneneinstrahlung erhalten. Es ist wichtig, die Route entsprechend der Tageszeit und der Sonnenausrichtung der Hänge zu planen.

Was muss man bei Firnverhältnissen beachten?

Firnverhältnisse herrschen meistens im Frühling und da gibt es im Vergleich zum Hochwinter eine ganze Menge zu beachten. Ich habe dem Thema: Was man bei Skitouren im Frühling beachten muss einen eigenen Beitrag gewidmet.

Wie fühlt es sich nun an, auf Firn zu fahren?

Das Fahren auf Firnschnee wird oft als das ultimative Ski- und Snowboarderlebnis beschrieben. Wenn die Bedingungen stimmen, gleitet man nahezu widerstandslos über den Schnee. Die Oberfläche ist griffig genug für präzise Schwünge, ohne dass die Ski oder das Board einsinken. Viele beschreiben das Gefühl als „Surfen auf Schnee“, besonders wenn der Firn perfekt transformiert ist und man durch sanftes, kupiertes Gelände gleitet.

Jetzt bist du nur noch auf der Suche nach einer passenden Tour? Dann schau dir doch meinen Beitrag zu den Schönsten Frühjahrsskitouren für Genießer in Österreich an. Oder vielleicht wirst du in meiner Liste mit Skitouren mit einem hohen Startpunkt fündig.

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