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Hochkeil (1.782 m): Wanderung über den Spiegelsee

Kleiner Geheimtipp mit unglaublichem Fotospot

Der Hochkeil ist ein unscheinbarer Gipfel in direkter Nachbarschaft des Salzburger Hochkönigs. Er beheimatet mit seinem kleinen See am Troiboden einen der fotogensten Plätze der ganzen Region. Wenn sich hier im richtigen Licht die Mandlwand spiegelt, schlagen Fotografenherzen höher.

Toureninfos

  • Lage: Österreich / Salzburg / Berchtesgadener Alpen
  • Ausgangspunkt: Arthurhaus
  • Höhenmeter & Distanz Hochkeil: 290 hm | 6,6 km
  • Höhenmeter & Distanz Hochkeil + Mitterfeldalm: 460 hm | 10,6 km
  • Höchster Punkt: 2.744 Meter
  • Schwierigkeit gemäß SAC-Wanderskala: Einfache Wanderung (T1)
  • Gemacht im: Oktober 2024
  • Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv

Beinahe stiefmütterlich wird der Hochkeil von Wanderern links liegen gelassen. Die meisten, die einen der begehrten Parkplätze beim Arthurhaus ergattern, besteigen den Hochkönig oder wandern zur Mitterfeldalm. Die wenigsten schenken dem Hochkeil die Beachtung, die er eigentlich verdient hätte. Zugegeben: Die Mitterfeldalm ist nett und bietet Verpflegung, doch mit dem Panorama des Hochkeils kann sie nicht mithalten. Hat man genug Zeit, verbindet man am besten beide Touren zu einem tagesfüllenden Programm inklusive Hütteneinkehr – das Beste aus zwei Welten.

Tourenbericht Hochkeil

Ausgangspunkt der Panoramawanderung auf den Hochkeil ist der kostenpflichtige Parkplatz beim Arthurhaus (1.502 m). Zunächst kehrt man dem Hochkönig den Rücken zu und folgt der Forststraße (Weg Nr. 84). Diese verläuft anfangs unterhalb des Rosswieslifts durch den Wald. Nach etwas mehr als einem Kilometer und rund 80 Höhenmetern lässt man die Bäume hinter sich und der aussichtsreiche Teil der Wanderung beginnt.

Mit jedem Schritt wird der Blick hinüber zum Hochkönig und auf seine schroffe Südostflanke – auch Mandlwand genannt – imposanter. Da der Weg technisch wirklich einfach ist, kann man sich voll und ganz in diesem Anblick verlieren. Denn im Wesentlichen folgt man bis zum Plateau einer Forststraße, die sich auf den letzten Metern zu einem ebenfalls einfachen Pfad verengt. Die Wanderung ist also sowohl von den Höhenmetern und der Distanz als auch von der technischen Schwierigkeit für die ganze Familie geeignet. So schlängelt man sich Kehre für Kehre nach oben.

Abstecher zum Troiboden mit dem Spiegelsee

Kurz bevor man das Plateau endgültig erreicht und der Weg deutlich abflacht, kann man in der vorletzten Linkskurve geradeaus weitergehen und einen Abstecher zum unscheinbar wirkenden Troiboden (1.740 m) machen. Dort liegt ein kleiner See – manchmal Spiegelsee genannt – der (richtig in Szene gesetzt) zu den schönsten Fotospots der Region zählt. Glaubt mir: Auch wenn man sich von der Ferne denkt: „Was soll ich bei dieser kleinen Lacke machen?“, der kurze Umweg dorthin zahlt sich allemal aus.

Der Spiegelsee mit der Mandelwand im Hintergrund
Der Spiegelsee mit der Mandelwand im Hintergrund

Vor allem im Herbst und besonders bei flachem Licht am späten Nachmittag bekommt man hier ein Setting präsentiert, das seinesgleichen sucht: Die angeleuchtete Mandlwand, die sich im Wasser des kleinen Sees spiegelt, umrahmt von der herbstlichen Landschaft, könnte man nicht schöner malen.

Zum Gipfel des Hochkeils

Vor oder nach einem Besuch des Troibodens geht es noch zum Gipfel des Hochkeils (1.782 m). Diesen erreicht man von dem kleinen See aus in 10 – 15 Minuten. Man muss nur mehr am immer flacher werdenden Plateau etwas mehr als 500 Meter ostwärts wandern, um zum Kreuz zu gelangen.

Der Gipfel bzw. das Plateau eröffnet einen herrlichen Rundumblick: vom Tennengebirge über den Dachstein bis hinunter zu den Dreitausendern der Hohen Tauern. Zurück zum Parkplatz geht es über den Aufstiegsweg.

Für Mountainbiker geeignet

Die Straße ist auch für Mountainbiker freigegeben. Falls man den Hochkeil also auf zwei Rädern erklimmen möchte, spricht nichts dagegen. Im Sinne der gegenseitigen Rücksichtnahme sollte man aber besonders bei der Abfahrt auf Wanderer und Kinder achten.

Kombinationsmöglichkeit: die Mitterfeldalm

Hat man ausreichend Zeit und Kondition, bietet sich vor oder nach dem Hochkeil noch ein Besuch der Mitterfeldalm (1.670 m) an. Die Wanderung dorthin startet wieder am Parkplatz und verläuft ebenfalls auf einer einfachen Forststraße. Hin und zurück muss man mit nicht ganz 4 km und 170 hm rechnen. Vom technischen Anspruch ist der Weg zur Mitterfeldalm mit dem auf den Hochkeil zu vergleichen.

Der Herbst ist einfach die fotogenste Jahreszeit
Rechts in der Bildmitte erkennt man die Forststraße zur Mitterfeldalm

Ich bin nach meiner Hochkönig-Besteigung in die Mitterfeldalm eingekehrt und fand sie wirklich nett.  Am Weg dorthin kommt man der Mandlwand zum Greifen nahe. Geht man nach der Alm noch etwas weiter, bekommt man einen herrlichen Einblick in die wilde Bergwelt des Hochkönigmassivs

Zwei Bilder meiner Hochkönigbesteigung

Fazit

Die Wanderung auf den Hochkeil ist für mich eine der schönsten gemütlichen Herbstwanderungen in Österreich. Technisch einfach und ab der Waldgrenze durchgehend aussichtsreich ist sie mit ihren überschaubaren Tourdaten ein tolles Erlebnis für die ganze Familie. On top bietet sie einen der schönsten Fotospots der ganzen Region. Möchte man den Wandertag ausweiten, kann man den Hochkeil bestens mit einem Besuch der Mitterfeldalm kombinieren. 

Als ideale Zeit für die Tour würde ich den Herbst nennen. Die Landschaft und besonders der Troiboden zeigen sich dann von ihrer schönsten Seite. Das Licht und der Stand der Sonne sind Mitte/Ende Oktober einfach optimal und lassen die Mandlwand sowie ihre Spiegelung noch plastischer erscheinen. Kurz gesagt: Dem Hochkeil sollte man unbedingt einmal einen Besuch abstatten!

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Ich heiße Daniel, bin Mitte 30 und komme aus Österreich. Ich möchte euch mit Rauf und Davon dazu inspirieren, die Schönheit unserer Berge zu entdecken. Dir gefallen meine Geschichten? Dann folge mir doch ♥
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