Über den Vogelbergsteig zur Ruine Dürnstein in der Wachau

Kurzweiliger Wanderspaß im Herzen des Weltkulturerbes

Die Wachau erstreckt sich zwischen Melk und Krems an der Donau in Niederösterreich. Das UNESCO Weltkulturerbe ist hauptsächlich für seinen Wein und die idyllischen Dörfer bekannt. Abseits des Trubels lädt die malerische Landschaft aber auch zum Wandern ein. Zu den schönsten und vielseitigsten Touren der Region zählt die Runde über den Vogelbergsteig zur Ruine Dürnstein. Sie bietet postenkartenreife Ausblicke, historische Sehenswürdigkeiten und überraschend alpine Passagen.

Toureninfos

Tourenbeschreibung Vogelbergsteig

Die Wachau wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Die Auszeichnung verdankt sie ihrer einzigartigen Kulturlandschaft, die von Weinbergen, historischen Orten und Burgruinen geprägt ist.

Blick von der Nase auf Dürnstein
Dürnstein in der wunderschönen Wachau von der Nase (408 m) aus betrachtet

Die UNESCO schreibt: „Die Wachau ist ein einzigartiges Beispiel einer Flusslandschaft, eingebettet zwischen schroffen Felswänden, wo die materiellen Zeugnisse die Jahrhunderte überdauerten. Des Weiteren zeichnen Architektur, Siedlungsstrukturen und die landwirtschaftliche Nutzung ein lebendiges Bild von ihrer Geschichte und die Veränderungen im Laufe der Zeit.“ Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

Los geht’s in Dürnstein 

Ausgangspunkt der Rundwanderung ist Dürnstein im Herzen der Wachau. Parken muss man außerhalb des Ortes auf einem der vielen Parkplätze oder man reist per Schiff an, das direkt vorm Ort anlegt. Dürnstein ist vor allem für seine gut erhaltene Altstadt und die Ruine bekannt, in der der englische König Richard Löwenherz Ende des 12. Jahrhunderts gefangen gehalten wurde. Sie thront majestätisch über dem Donautal und liegt direkt am Abstiegsweg. Mehr dazu später.

Die Wanderung startet direkt im Ortszentrum und verläuft zunächst durch die Altstadt flussaufwärts. Kurz vor Ortsende zweigt man rechts in den Talgraben ab. Nachdem man die Schienen der Wachaubahn überquert und die Zivilisation hinter sich gelassen hat, weicht die asphaltierte Straße einem schönen Waldpfad. Dieser nimmt schnell an Steilheit zu und führt in einigen Kehren durch die Biratalwand.

Immer wieder bieten Aussichtspunkte – einer schöner als der andere – Tiefblicke in das Donautal und nach Dürnstein. Nach rund 150 Höhenmetern erreicht man den Rücken des Vogelbergs. Für Schwindelfreie bietet sich hier ein kurzer Abstecher zur Nase (408 m) an. 

Danach geht’s nordwärts und schnell wird klar: Dieser Rücken kann entzücken. Er ist mit unzähligen Plätzen gespickt, die zum Verweilen einladen. Generell kann die gesamte Wanderung dank ihres Abwechslungsreichtums als äußerst kurzweilig zusammengefasst werden.

Über den Vogelbergsteig

Alpiner Höhepunkt der Tour ist der Vogelbergsteig. Der teils seilversicherte Steig führt mit ausgesetzten Passagen über den oberen Teil des Bergrückens. Ihn als Klettersteig zu klassifizieren, wäre wohl zu viel des Guten. Als anspruchsvolle Bergwanderung (T3) kann man ihn aber allemal bezeichnen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sollte man schon mitbringen!

Auf rund 550 Metern erreicht man schließlich den höchsten Punkt und damit das Ende des Vogelbergsteigs.  Am Wendepunkt der Runde bietet ein schöner Aussichtspunkt noch einmal einen tollen Blick zurück auf den Aufstiegsweg.

Abstieg über die Ruine Dürnstein

Zurück nach Dürnstein geht es über einen breiten Wanderweg. Mit einem kleinen Gegenanstieg kann man noch die Starhembergwarte besuchen. Ansonsten ist der erste Teil des Abstiegs wenig spektakulär. Ein Schmankerl der Tour folgt jedoch sogleich: der Ruinenweg. Vorbei an markanten Felsen und der Vorburgruine führt er hinunter zur Ruine Dürnstein.

Während man die Stufen hinabsteigt, fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn hier ein Ritter um die Ecke gebogen wäre. Wie schon beim Aufstieg lohnt sich auch hier der eine oder andere Abstecher zu einem der Aussichtspunkte.

Kurz vor dem Ende der Wanderung erreicht man dann mit der Ruine Dürnstein den kulturellen Höhepunkt der Tour. Das Betreten der Anlage ist auf eigene Gefahr, dafür ist sie ganzjährig frei zugänglich. Nach einer ausgiebigen Erkundungstour gelangt man über den Eselsteig über unzählige Stufen wieder zurück in die Altstadt von Dürnstein.

Exkurs: die Ruine Dürnstein

In Dürnstein wurde Ende des 12. Jahrhunderts Richard Löwenherz von Leopold V., dem Herzog von Österreich, gefangen gehalten. Der Legende nach wurde er vom Minnesänger Blondel gefunden, der durch das Römische Reich zog und Burgen mit Liedern besang, bis er in Dürnstein eine Antwort vom gefangenen König erhielt. Diese Geschichte machte die Ruine international bekannt und lockt heute noch unzählige Besucher an.

Blick von unten auf die Burgruine Dürnstein
Blick von unten auf die Burgruine Dürnstein

Fazit

Die Runde über den Vogelbergsteig zur Burgruine Dürnstein ist ein kleines Juwel der Wachau. Die Wanderung ist unglaublich kurzweilig und bietet überraschend alpine Passagen. Der Vogelbergsteig selbst ist zwar nicht allzu lange, in Kombination mit der beschriebenen Runde bekommt man allerdings eine schöne Halbtagestour geboten.

Blick zurück auf den Vogelbergsteig
Blick zurück auf den Vogelbergsteig

Neben der reinen Gehzeit sollte man unbedingt noch einmal so viel Zeit für Pausen bei den schönen Aussichtspunkten und für die Erkundung der Ruine Dürnstein einplanen. Die Runde ist meiner Meinung nach durchaus auch mit etwas größeren, trittsicheren Kindern (im Zweifelsfall ein Sicherungsseil einpacken) machbar.

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