Der Schafberg ist nicht nur ein echter Blickfang โ mit seinem traumhaften Gipfelpanorama und der historischen Zahnradbahn gilt er als Wahrzeichen des Salzkammerguts. Wรคhrend er auf seiner Nordseite steil abbricht, lรคsst sich der formschรถne Gipfel von Sรผden aus รผber die Schafbergalm unschwierig erwandern.
Toureninfos Schafberg
- Lage: รsterreich / Salzburg / Salzkammergut-Berge
- Ausgangspunkt: St. Wolfgang
- Hรถhenmeter & Distanz: 1.220 hm | 8 km (ohne Spinnerin)
- Hรถchster Punkt: 1.783 Meter
- Schwierigkeit gemรคร SAC-Wanderskala: Einfache Wanderung (T1)
- Gemacht im: Juli 2025
- Link zum Selberplanen: bergfex
Die seit 1893 betriebene Schafbergbahn hat den Schafberg weit รผber die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Die steilste Zahnradbahn รsterreichs befรถrdert jรคhrlich bis zu 340.000 Gรคste zur Bergstation direkt am Gipfel. Wer es etwas ruhiger mag, kann der Ikone der Region auch zu Fuร die Ehre erweisen.
Tourenbeschreibung
Ein guter Ausgangspunkt fรผr eine Wanderung auf den Schafberg ist St. Wolfgang (548 m). Hier befindet sich auch die Talstation der Schafbergbahn. Diese bietet bei Bedarf, Lust oder Laune die Mรถglichkeit, mit dem Zug wieder ins Tal zu fahren.
Mit 1.220 Hรถhenmetern und 16 Kilometern โ etwas mehr, wenn man die Spinnerin (1.750 m) mitnehmen mรถchte โ ist die Wanderung nรคmlich eine ausgewachsene Bergtour, die alleine fรผr den Aufstieg eine ordentliche Portion Kondition erfordert. Die Gipfel im Salzkammergut sind zwar nicht hoch, fangen aber verdammt weit unten an ๐
Durch den Wald zur Schafbergalm
Egal, wie man nach St. Wolfgang anreist (Schiff, Auto oder Bus) und wo genau man startet: Erster Wegpunkt ist so gut wie immer die Jausenstation Aschinger (650 m). Hier beginnt auch der eigentliche Wanderweg. Bitte beachten: Parken dรผrfen hier nur Gรคste der Jausenstation. Alle anderen finden in St. Wolfgang rund um die Talstation ausreichend kostenpflichtige Parkplรคtze.
Kurz nach der Jausenstation taucht man in den wunderschรถnen Wald des Schafbergs ein. Rund 650 schattige Hรถhenmeter fรผhrt der bestens gewartete Wanderweg mehr oder weniger parallel zur Schafbergbahn nach oben. Anfangs noch sehr breit, verjรผngt er sich schlieรlich zu einem Pfad. Dabei bleibt er technisch immer einfach und ungefรคhrlich. Der Sรผdanstieg auf den Schafberg ist wirklich fรผr jeden machbar, der die nรถtige Kondition mitbringt.
รber offene Hรคnge zum Gipfel
Auf ziemlich genau 1.300 Metern verlรคsst man den Wald. Vor einem breiten sich die offenen Hรคnge der Schafbergalm aus. Zum ersten Mal sieht man die Schafbergbahn, am Gipfel kann man das Haus Schafbergspitze erspรคhen. Doch die scheinbare Nรคhe trรผgt: Bis zum vorlรคufigen Ziel der Wanderung wollen noch knapp 500 Hรถhenmeter รผberwunden werden.
Auf der Schafbergalm treffen sich einige Anstiege, um sich den restlichen Weg nach oben zu teilen. So passiert man mit deutlich mehr Gesellschaft als bisher nach wenigen Hรถhenmetern die Schafbergalpe (1.364 m), die Mittelstation der Schafbergbahn. Ab hier wird es etwas steiler. Immer wieder geht es รผber Stufen bergauf. Mit jedem Schritt wird der Blick zurรผck ins Salzkammergut mit seinen Seen schรถner.
Stรคndiger Begleiter: die Schafbergbahn. In regelmรครigen Abstรคnden tuckert und schnauft sie mal ganz nah, dann wieder weiter weg, an den Wanderern vorbei. Kaum zu glauben, dass sie bereits Ende des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen wurde. Damals muss sie wohl als Wunderwerk der Technik gegolten haben. Und auch heute weiร die steilste Zahnradbahn รsterreichs noch zu beeindrucken โ zumindest als Fotomotiv.
Auf 1.600 Metern flacht das Gelรคnde wieder ab. Jetzt gilt es, neben den letzten Kraftreserven noch etwas mentale Stรคrke zu mobilisieren. Der Schlussanstieg mag zwar flacher sein, zieht sich aber mit 180 gerne unterschรคtzten Hรถhenmetern doch noch etwas.
Am Gipfel des Schafbergs
Steht man schlieรlich vor dem Haus Schafbergspitze (1.783 m), hat man es geschafft. Man ist am hรถchsten Punkt des Schafbergs. Das Gipfelkreuz sucht man hier aber vergeblich. Das steht etwas westlich und einige Hรถhenmeter unterhalb, ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Der Blick in die steile Nordwand ist beeindruckend.
Nach insgesamt 1.220 Hรถhenmetern und 8 Kilometern hat man sich eine Gipfelrast redlich verdient. Neben dem Haus Schafbergspitze thront mit der fotogenen Himmelspforte eine zweite Einkehrmรถglichkeit direkt am Gipfel. Egal fรผr welche Lokalitรคt man sich entscheidet: Der Blick ins Salzkammergut mit seinen tรผrkisgrรผnen Seen ist ein wahrer Traum!
Die Spinnerin als Zugabe
Trittsicheren empfehle ich davor aber noch einen Abstecher auf die Spinnerin (1.725 m), einen Nebengipfel des Schafbergs. Fรผr zusรคtzliche 280 Hรถhenmeter und etwas mehr als 2,2 Kilometer bekommt man hier einen einzigartigen Blick auf den Schafberg mit dem Mondsee im Hintergrund geboten โ fรผr mich zweifelsohne das Highlight der ganzen Wanderung.
Der Weg dahin darf besonders bei Nรคsse nicht unterschรคtzt werden โ der schmale Pfad mit steilen Stellen und luftigen Abschnitten erfordert volle Aufmerksamkeit. Auch wenn er nicht so wild ist, wie es auf den ersten Blick scheint: Man muss auf jeden Fall trittsicher und schwindelfrei sein. Und sollte auf keinen Fall zu nahe an die Kante gehen. Hier pfeift es senkrecht mehrere hundert Meter in die Tiefe.
Abstieg vom Schafberg
Zurรผck ins Tal geht es entweder รผber den beschriebenen Auftiegsweg oder mit der Schafbergbahn. Ich habe ehrlicherweise den Zug genommen. Erstens wollte ich unbedingt einmal damit fahren, zweitens war ich nach rund 1.500 Hรถhenmetern und รผber 10 Kilometer an einem heiรen Tag ganz froh, ohne Anstrengung runter zu kommen.
Fazit: Ein Aussichtsberg fรผr alle
Die Wanderung von St. Wolfgang auf den Schafberg ist ein Highlight fรผr alle, die die nรถtige Kondition mitbringen. Sie ist technisch einfach und abgesehen vom ausgesetzten Gipfelbereich ungefรคhrlich. Nicht umsonst gilt der Schafberg als einer der schรถnsten Aussichtsberge im Salzkammergut. Die Rundumsicht kann sich wirklich sehen lassen. Ist man trittsicher und schwindelfrei, sollte man unbedingt noch die Spinnerin mitnehmen. Hier ist es ruhiger als am Hauptgipfel und der Blick Richtung Schafberg ist spektakulรคr.
Wer die Tour gemรผtlicher angehen mรถchte, kann im Haus Schafbergspitze รผbernachten โ und dabei ganz nebenbei atemberaubende Sonnenauf- und -untergรคnge erleben. Leider hatte ich diesmal keine Zeit dafรผr. Beim nรคchsten Mal dann!