Bleckwand (1.541 m) Wanderung: Normalweg & Überschreitung

Auf den beliebten Ausflugsberg am Wolfgangsee

Die Wanderung auf die Bleckwand über den Normalweg zählt zu den schönsten im oberösterreichischen Salzkammergut. Geübte Berggeher können eine Überschreitung mit Abstieg über den wunderschönen Südrücken zur Schartenalm dranhängen.

Toureninfos Bleckwand

Beinahe unscheinbar erhebt sich die Bleckwand aus dem Seengebiet des Salzkammerguts. Von unten betrachtet, würde man kaum glauben, dass sie zu den beliebtesten Ausflugsbergen Oberösterreichs gehört. Steht man jedoch am Gipfel, versteht man schnell warum: Das Panorama ist einfach fabelhaft. 

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Bleckwand ist mit Sicherheit ihre Vielseitigkeit. Von der familienfreundlichen Variante mit 370 Höhenmetern bis hin zur sportlichen Überschreitung führen die unterschiedlichsten Wanderungen durch ihre Wände. 

Tourenbeschreibung

Blick auf die Bleckwand und den benachbarten Sparber
Beinahe unscheinbar sieht die Bleckwand (rechts) vom Parkplatz aus; links der Sparber

Ich gehe in diesem Beitrag auf zwei Varianten ein:

  1. Die Überschreitung der Bleckwand: also den Normalweg rauf und die Schartenalm runter.
  2. Die kurze Version vom Parkplatz Bleckwandhütte am Ende der Mautstraße zum Gipfel (hier klicken, um gleich dorthinzuspringen).

Variante 1: Überschreitung

Ausgangspunkt der Bleckwand Überschreitung ist ein Parkplatz (565 m) direkt an der B158 nahe Gschwendt. Von hier aus folgt man zunächst etwa 1,5 Kilometer der Mautstraße. Kurz nach der Mautstation Vitz am Berg zweigt zum ersten Mal ein Wanderweg links in den Wald ab, auf dem man die erste Kehre abkürzen kann. 

Und genau so geht es die nächsten 200 Höhenmeter weiter: Man folgt dem Wanderweg Nr. 874 durch den wunderschönen Wald der Bleckwand und kürzt dabei eine Kehre nach der anderen ab. Auf ziemlich exakt 900 Metern kreuzt man die Mautstraße ein letztes Mal. Die Steilheit des Weges nimmt etwas zu, bleibt aber bis zum Gipfel technisch immer einfach.

Weitere 250 Höhenmeter später passiert man die Untere Bleckwandalm (1.150 m). Mit ihrem schönen Blick auf den Wolfgangsee bietet sich die fotogene Almwiese für eine erste Pause an. Kurz darauf taucht man wieder ins Unterholz ein. Der hohe Waldanteil macht die Tour auch an wärmeren Tagen (wie bei uns) zu einer angenehmen Unternehmung.

Erster Blick auf den Wolfgangsee bei der Wanderung auf die Bleckwand
Erster Blick von der Unteren Bleckwandalm auf den Wolfgangsee

Für die nächsten rund 200 Höhenmeter wandert man stellenweise relativ steil durch den Wald. Immer wieder kreuzt man eine Forststraße, bis man schließlich die Bleckwandhütte (1.340 m) erreicht. Mit ihrer aussichtsreichen Terrasse lädt die urige Hütte zum Verweilen ein. Leider hatte sie bei uns Mitte April noch geschlossen (normalerweise sperrt sie Anfang Mai auf). 

Von der Bleckwandhütte zum Gipfelkreuz und Felsenfenster

Ab der Bleckwandhütte ist der Weg zum Gipfel für alle gleich. Hier mündet auch der Anstieg vom Parkplatz Bleckwandhütte am Ende der Mautstraße in den weiteren Aufstiegsweg (Nr. 876). Ein letztes Mal wird man vom Wald verschluckt und quert vier weitere Male die Forststraße am sich zusehends formenden Rücken der Bleckwand

Auf den letzten Höhenmetern lichtet sich schließlich der Wald, bevor er am Gipfelplateau endgültig dem Panoramablick weicht. Aussichtsreich geht es Richtung Gipfelkreuz. Am Weg dorthin passiert man das berühmte Felsenfenster. Nach einem kurzen Fotostopp sind es nur noch wenige Schritte bis zum Gipfelkreuz (1.516 m).

Weiterweg zum höchsten Punkt der Bleckwand

Da es uns hier (auch wenn man es auf den Fotos nicht sieht 🙂 ) zu trubelig war und man genau genommen gar nicht am höchsten Punkt der Bleckwand ist, entschieden wir uns weiterzugehen und etwas weiter südlich am „echten Gipfel“ (1.541 m) eine Pause einzulegen. 

Nur rund 400 Meter weiter und 25 Meter höher präsentiert sich die Bleckwand deutlich wilder und einsamer – ganz alleine genossen wir unseren Gipfelsnack. Man sieht zwar nicht mehr so gut zum Wolfgangsee, dafür ist der Ausblick Richtung Sparber (1.502 m) umso schöner.

Abstieg zur Schartenalm

Mit dem Abstieg zur Schartenalm folgt der anspruchsvollste Teil der Tour. Zuerst geht es über den landschaftlich wunderschön Südrücken bergab. Auf rund 1.400 Metern macht der Bleckwandweg (Nr. 876) eine scharfe Linkskurve. Danach schlängelt sich der Pfad – anfangs noch sehr steil, dann immer flacher werdend – 200 Höhenmeter in die Tiefe.

Bei uns lag relativ viel Laub im Wald, was den Abstieg zu einer ziemlich herausfordernden und rutschigen Angelegenheit machte. Ich kann nicht sagen, ob das immer so ist, aufpassen muss man hier aber allemal. Vermutlich würde es bei solchen Verhältnissen Sinn machen, die Runde in die andere Richtung zu gehen.

Hat man das steile Waldstück hinter sich gebracht, landet man auf der Schartenalm (1.050 m). Das Landschaftsbild wird von der mächtigen Ostwand des Sparbers geprägt, die für postkartenreife Eindrücke sorgt. Jetzt kann man in Ruhe durchatmen, der anspruchsvollste Teil der Überschreitung ist geschafft. 

Blick von der Schartenalm auf die Ostwand der Bleckwand
Blick von der Schartenalm auf die Ostwand der Bleckwand

Gemütlich zurück zum Ausgangspunkt

Entlang des BergeSeen Trails (Nr. 877) wandert man weiter talwärts. Auf rund 770 Metern wechselt man auf eine Forststraße Richtung Nordwesten. Bei dessen letzter Kehre biegt man auf den Wanderweg Nr. 15 ab, der entlang der Ausläufer der Bleckwand zum Ausgangspunkt zurückführt. Nach insgesamt 12,5 stattlichen Kilometern und 1.020 Höhenmetern steht man wieder am Parkplatz

Wanderweg beim Abstieg von der Bleckwand
Weiter unten geht es wieder durch einen schönen Wald

Variante 2: Von der Mautstraße zum Gipfel

Deutlich kürzer und vor allem familienfreundlicher ist die Wanderung auf die Bleckwand vom Parkplatz Bleckwandhütte (1.170 m), den man über die Mautstraße erreicht. Hier spart man sich 600 saftige Höhenmeter, die man sonst auf einem teils steilen, aber schönen Waldpfad überwinden muss. 

Die Mautstation bei der Bleckwand
Die Mautstation bei der Bleckwand

Vom Parkplatz aus folgt man dem Wanderweg Nr. 32 in nördlicher Richtung mäßig steil durch einen schönen Wald zur Bleckwandhütte (1.340 m). Hier trifft der Weg auf den Hauptweg zum Gipfel. Wie es von dort aus weitergeht könnt ihr im oberen Abschnitt Von der Bleckwandhütte zum Gipfelkreuz und Felsenfenster nachlesen.

Kurz nach der Bleckwandhütte
Hier kommt der Weg von der Mautstraße daher

Der Weg ist kinderfreundlich, aber nicht für Kinderwagen geeignet. Lediglich am Gipfelplateau muss man aufpassen, dass die Kleinen nicht zu weit zur Kante gehen. Denn die Bleckwand macht ihrem Namen alle Ehre und fällt steil Richtung Wolfgangsee ab.

Fazit

Die Bleckwand ist ein Naturjuwel im Salzkammergut. Die Aussicht vom Gipfel ist wirklich schön und mit einer Überschreitung wird sie zu einer ausgewachsenen Bergtour. Dank der Mautstraße ist in Gipfelnähe meist recht viel los.

Felsenfenster am Gipfel der Bleckwand
Das obligatorische Foto im Felsenfenster musste einfach sein

Sobald man sich aber etwas von den Trampelpfaden entfernt, wird es deutlich besser. Beim Abstieg zur Schartenalm sollte man unbedingt Trittsicherheit mitbringen. Dafür ist man auf der östlichen Seite der Bleckwand relativ einsam unterwegs.

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