Der Große Ahornboden ist eine Hochebene in der Eng, dem hintersten Teil des Tiroler Risstals. Er liegt auf rund 1.300 Metern und ist vor allem – wie der Name vermuten lässt – für seinen uralten Bergahorn-Bestand berühmt.
Inhaltsverzeichnis
- Über den Großen Ahronboden
- Anreise zum Großen Ahornboden
- Beste Zeit für den Großen Ahornboden
- Wandern und Essen am Großen Ahornboden
- Fazit
Über den Großen Ahronboden
Mehr als 2.200 Bergahornbäume, manche davon über 600 Jahre alt, machen den Großen Ahornboden zu einem der beliebtesten Fotospots in Tirol. Bereits 1927 erkannte man die Einzigartigkeit dieses Talschlusses und erklärte ihn zum Naturdenkmal. Heute ist das Landschaftsschutzgebiet Bestandteil des Naturparks Karwendel.
Warum sich in dem jahrhundertelang als Weidefläche genutzten Gebiet überhaupt so ein ausgedehnter Baumbestand entwickeln konnte, ist unklar. Unumstritten ist hingegen, dass dieses Fleckchen etwas ganz Besonderes ist. Apropos besonders: Die hier gelegene Engalm gilt mit ihrer tausendjährigen Geschichte als älteste Alm Tirols. In der Schaukäserei kann man heute noch dem Käsemeister bei der Arbeit über die Schulter blicken.
Anreise zum Großen Ahornboden
Das Schöne am Großen Ahornboden ist seine problemlose Erreichbarkeit – auch wenn die Anreise etwas länger ist, als es der erste Blick auf die Karte vermuten lässt. Denn das Risstal ist eine Exklave. Das bedeutet, dass die Zufahrt ausschließlich über Vorderriss in Deutschland (Bayern) möglich ist. Einen direkten Weg von Österreich gibt es nicht. Also Reisepass oder Personalausweis nicht vergessen.
Anreise mit dem Auto
Die Straße durch das Risstal ist bestens ausgebaut. Die letzten 15 Kilometer führen über die kostenpflichtige Mautstraße Hinterriss-Eng, die im Regelfall von Anfang Mai bis Ende Oktober offen ist. Am Ende gibt es ausreichend Parkplätze und auch unterwegs kann man immer wieder gut in Parkbuchten oder am breiten Straßenrand für Fotostopps anhalten.
Öffentliche Anreise
Öffentlich gelangt man mit dem Bergbus der Deutschen Bahn zum Großen Ahornboden. Der Bus fährt normalerweise
- von Juni bis Mitte Oktober,
- siebenmal täglich an Wochenenden und Feiertagen,
- sowie zweimal wochentags,
- vom Bahnhof Lenggries in die Eng.
Alle Infos und den aktuellen Fahrplan findet ihr hier.
Beste Zeit für den Großen Ahornboden
Motorisiert kann man den Großen Ahornboden nur von Anfang Mai bis Ende Oktober besuchen (Öffnungszeiten der Mautstraße). Im Winter ist die Straße angesichts hochalpiner Schneemengen gesperrt. Dafür kann das Tal mit Langlaufskiern auf der Karwendelloipe erkundet werden.
Welcher Monat für einen Ausflug zum Großen Ahornboden der beste ist, ist natürlich Geschmackssache. Ich persönlich finde, dass Mitte/Ende Oktober die ideale Zeit ist. Wenn sich die Blätter bunt färben, die umliegenden Gipfel vielleicht schon etwas angezuckert sind und dieses ganz besondere Herbstlicht scheint, präsentieren sich die Ahornbäume von ihrer schönsten Seite.
Egal für welchen Monat ihr euch entscheidet: Ich würde empfehlen, euren Besuch so zu timen, dass ihr den Sonnenuntergang am Großen Ahornboden erleben könnt. Das Abendlicht lässt die Farben noch einmal intensiver erscheinen.
Wandern und Essen am Großen Ahornboden
Am und rund um den Großen Ahornboden wird jeder fündig. Sowohl bei dem Angebot an Bergtouren als auch bei der Auswahl an Einkehrmöglichkeiten.
Bergtouren
Der Große Ahornboden ist Ausgangspunkt unzähliger Bergtouren in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Vom barrierefreien Naturlehrpfad zur Engalm über mittelschwere Wanderungen auf den Hahnkampl oder das Sonnjoch bis hin zu alpinen Bergtouren mit leichter Kletterei wie auf die Eiskarlspitze. Am besten ihr checkt vor eurem Besuch einfach mal das Portal eures Vertrauens, um die perfekte Tour zu finden.
Einkehrmöglichkeiten
Auch essenstechnisch bietet der Ahornboden eine gute Auswahl. Direkt neben dem Parkplatz findet man den großen Alpengasthof Eng samt Hotel. Ein Stückchen taleinwärts liegt die Engalm mit der Schaukäserei.
Zugegeben: Bei beiden geht’s besonders an schönen Tagen ordentlich zur Sache. Aber so ist das mal bei schönen Plätzen, die einfach erreichbar sind. Zumindest etwas ruhiger ist es auf der Binsalm, zu der man über den wunderschönen Panoramaweg (rund 440 hm und 6 km für die ganze Runde) wandern kann.
Der Große Ahornboden selbst liegt genau genommen ein paar hundert Meter vor den großen Parkplätzen – keine Angst, ihr könnt ihn bei der Anreise nicht übersehen! Möchte man hier den Sonnenuntergang genießen, muss man also entweder ein Stück talauswärts wandern oder mit etwas Glück einen der wenigen Parkplätze in einer Parkbucht ergattern.
Fazit
Nicht umsonst zählt der Große Ahornboden zu den schönsten Plätzen Tirols. Die über 2.200 Bergahornbäume, umrahmt von der wilden Bergwelt des Karwendels, malen ein postkartenreifes Landschaftsbild, das sich kaum besser für einen Ausflug eignen könnte.
Die Hochebene ist wirklich einfach zu erreichen und bietet die passende Aktivität für die ganze Familie. Selbst Personen im Rollstuhl können am barrierefreien Lehrpfad die Schönheit dieses Naturjuwels genießen. Besonders die Sonnenuntergänge sind ein Erlebnis, das man so schnell nicht wieder vergessen wird.