Die richtige Wanderausrüstung ist genauso so wichtig wie eine gute Tourenplanung. Doch was braucht man wirklich und worauf kann man verzichten? Ich habe versucht, meine Erfahrung in diesem Beitrag zu verpacken.
Gewand
Das Wichtigste am Berg ist richtiges Gewand. Grundsätzlich gilt beim Wandern und Bergsteigen das Zwiebelprinzip. Das bedeutet, dass du mehrere Schichten Kleidung übereinander trägst bzw. im Rucksack hast, damit du dich flexibel an wechselnde Wetterbedingungen anpassen kannst. Jede Schicht hat dabei ihre spezielle Funktion: Feuchtigkeitsableitung, Wärmeisolation und Wetterschutz. Mit dem richtigen Gewand bleibst du immer warm und trocken.
Packliste Gewand
- (Funktions)unterhose
- Wandersocken
- T-Shirt
- je nach Tour Lauf- bzw. Wanderhose
- Leichte Weste
- Wasserabweisende Gore-Tex-Jacke
- Wasserabweisende Überhose (sehen nicht alle so, ich habe aber immer eine mit)
- Buff
- Dünnes Stirnband
- Sonnenschutz (Hut oder Kappe)
- Wanderschuhe
Wenn ich mit kälteren Temperaturen rechne (z. B. in der Übergangszeit), kommt zusätzlich in den Rucksack:
- Soft Shell Jacke bzw. Primaloft- oder leichte Daunenjacke
- Haube
- Handschuhe
Ein paar Gedanken zum Gewand
Grundsätzlich empfehle ich, beim Gewand nicht zu sparen. Hier habe ich die Erfahrung gemacht: „Wer billig kauft, kauft teuer.“ Heißt: Ich habe meine billigen Klamotten relativ schnell mit vernünftiger Funktionskleidung ersetzt. Außerdem kannst du dank des Zwiebelprinzips die Outdoorkleidung das ganze Jahr über tragen. Ich verwende im Winter bei Skitouren (abgesehen von der Hose) die gleichen Kleidungsstücke wie im Sommer.
Glaub mir, die Funktionalität von professionellen Materialien und Fasern möchtest du nicht missen. Ich persönlich bin ein großer Fan von Merinowolle. Der Stoff trocknet extrem schnell und gibt keinerlei unangenehme Gerüche ab – nicht einmal nach mehrmaligem durchschwitzen. Bei längeren Abenteuern kann man Merinoprodukte bedenkenlos mehrere Tage hintereinander anziehen.
Konkrete Tipps für das wichtigste Gewand
Welche Marke euch zusagt, findet ihr am besten selbst heraus. Auf Wunsch einiger LeserInnen gebe ich euch aber gerne ein paar konkrete Produkttipps mit auf den Weg. In den letzten Jahren habe ich viel ausprobiert und bin aktuell mit folgendem Setup sehr happy:
Baselayer: Als Baselayer kann ich euch – wie bereits erwähnt – Merino-Produkte ans Herz legen. Ich habe seit diesem Jahr das Natural Merino 160 Shirt und die dazu passenden Boxershorts von Odlo im Einsatz und bin mit der Dicke sowie dem Preis-Leistungs-Verhältnis sehr zufrieden.
Hose: Bei einfachen Wanderungen an warmen Tagen in niedrigeren Gefilden, habe ich eine gemütliche Laufhose an. Wenn es höher hinauf geht und die Witterung sowie die Temperaturen etwas ruppiger werden, bin ich großer Fan meiner Alpine Hybrid Pant von Black Diamond – eine robuste Berghose für alpine Abenteuer.
Schuhe: Bei den Schuhen kommt es ganz auf die Tour an. Bei einfachen Touren liebe ich meine Adidas Terrex Swift R3 GTX. Wird es technisch anspruchsvoller oder geht es in eher hochalpines Gelände, dann ist der Aequilibrium LT GTX mit seinen genialen Geheigenschaften der Schuh meines Vertrauens.
Jacke: Bei der Jacke vertraue ich blind auf meine Ortovox Westalpen light. Sie ist der perfekte Kompromiss aus Gewicht und Funktionalität. Zugegeben: Rein für’s Wandern ist sie vielleicht ein wenig teuer. Eigentlich habe ich sie für Hochtouren gekauft, hab sie jetzt aber auch beim Wandern immer im Rucksack.
Isolationsschicht: Wenns etwas kälter wird, vertraue ich auf meine Albula IN Jacke von Mammut. Das Besondere an ihr: Sie ist mit Thermore® Ecodown® gefüllt. Eine Kunstfaserfüllung, die aus recycelten PET-Flaschen besteht und eine vegane und pflegeleichte Alternative zur klassischen Daune ist.
Equipment
Neben Gewand habe ich folgende Ausrüstung immer mit dabei:
Packliste Wanderausrüstung
- Rucksack ca. 30 Liter
- Wanderstöcke
- Trinksystem
- Gut abschließende Sonnenbrille
- Stirnlampe mit neuen Batterien
- Sonnencreme und Lippenbalsam mit hohem Schutzfaktor
- Schmerztabletten
- Blasenpflaster
- Gebietskarte
- Erste Hilfe Paket
- Biwaksack
- Alpenverein Ausweise
- Bargeld
- Fotoapparat
- Mobiltelefon
Konkrete Tipps für das wichtigste Equipment
Stöcke: Gerade auf langen Touren, habe ich gerne Stöcke dabei. Das schont die Knie – besonders beim Abstieg. Die für mich perfekte Balance zwischen Gewicht und Komfort habe ich bei den Pursuit FLZ Trekking Poles von Black Diamond gefunden.
Rucksack: Als Rucksack kann ich euch den BACH 30L empfehlen. Seit heuer ist er mein treuer Begleiter bei Wanderungen und ich bin echt glücklich mit ihm.
Trinksystem: Besonders am Berg ist ausrechendes Trinken extrem wichtig – schließlich schwitzt man sehr viel. Darum empfehle ich euch ein System mit Trinkschlauch, wie zum Beispiel die Trinkblase von Camelbak, die ihr in den Rucksack stecken könnt. So habt ihr das Getränk immer bei der Hand und müsst nicht ständig Trinkpausen einlegen. Denn die kommen meistens zu kurz.
Und jetzt geht’s los
Wie gesagt, das sind alles nur Tipps. Am besten geht ihr ins Bergsportfachgeschäft eures Vertrauens, lasst euch beraten und probiert einfach mal alles an bzw. aus. Wenn ihr das Zeugs aus den beiden Listen oben beisammen habt, steht eurem sicheren Wanderabenteuer nichts mehr im Weg.
Hier findest du übrigens meine Packlisten für Skitouren und Hochtouren.