Wenn man im Sportgeschäft steht und ein Zelt oder eine Regenjacke bzw. Regenhose kaufen möchte, stolpert man unweigerlich über den Begriff Wassersäule. Aber was genau bedeutet der Millimeterwert und wann ist ein Stoff wasserdicht? Die wichtigsten Infos auf einen Blick.
Inhaltsverzeichnis
- Was bedeutet der Begriff Wassersäule?
- Wie wird die Wassersäule gemessen?
- Ab welcher Wassersäule ist ein Stoff wasserdicht?
- Was bedeutet wasserdicht in der Praxis?
- Welche Wassersäule soll eine Regenjacke für die Berge haben?
- Welche Wassersäule soll ein Zelt haben?
- Welche Wassersäule hat Gore-Tex?
- Empfohlene Wassersäulen auf einen Blick
Was bedeutet der Begriff Wassersäule?
Die Wassersäule ist ein Maß für die Wasserdichtigkeit von Materialien. Sie gibt an, wie viel Wasserdruck ein Stoff aushalten kann, bevor Wasser durch das Material dringt. Die Angabe erfolgt in Millimeter und steht für die Höhe einer Wassersäule, die über 24 Stunden auf den Stoff einwirken kann, ohne dass Feuchtigkeit durchdringt.
Wie wird die Wassersäule gemessen?
Die Wassersäule wird mit einem hydrostatischen Wasserdruckversuch gemessen. Vereinfacht gesagt, wird dabei ein Stoffstück unter einen mit Wasser gefüllten Zylinder gespannt. Der Druck wird schrittweise erhöht, indem man das Wasser im Zylinder ansteigen lässt. Die Höhe, bei der nach 24 Stunden das erste Wassertröpfchen durch das Material dringt, ist der Millimeterwert der Wassersäule.
Ab welcher Wassersäule ist ein Stoff wasserdicht?
Um offiziell als wasserdicht zu gelten, muss ein Material laut EU-Norm (EN 343) eine Wassersäule von mindestens 1.300 mm aufweisen. Das reicht aber – wenn überhaupt – nur im Alltag. Für die Berge sind 1.300 mm definitiv nicht ausreichend! Denn die Wasserdichtigkeit hängt in der Praxis von verschiedenen Faktoren ab.
Was bedeutet wasserdicht in der Praxis?
Je mehr Druck auf ein Gewebe wirkt, umso höher muss die Wassersäule sein, damit ein Regenoutfit oder Zelt trocken hält. Beim Sitzen auf nassem Untergrund braucht die Regenhose beispielsweise eine Wassersäule von 2.000 mm, damit der Hintern trocken bleibt. Beim Knien sind bereits 4.800 mm nötig. Unter den Riemen eines schweren Rucksacks muss eine Regenjacke schnell einmal 10.000 mm und mehr haben, damit die Schultern trocken bleiben.
Welche Wassersäule soll eine Regenjacke für die Berge haben?
Eine Regenjacke für Outdoor-Aktivitäten sollte eine Wassersäule von mindestens 10.000 mm aufweisen. Noch besser ist es, in den Bergen auf Nummer sicher zu gehen und zu Gewand mit Werten von 20.000 mm oder mehr zu greifen. Meine Jacken haben zum Beispiel zwischen 20.000 bis 28.000 mm.
Welche Wassersäule soll ein Zelt haben?
Damit das Zelt zum zuverlässigen Begleiter wird, der immer trocken hält, empfehle ich einen Zeltboden mit einer Wassersäule von mindestens 5.000 mm – damit er auch beim Knien trocken hält. Das Überzelt sollte eine Wassersäule von mindestens 3.000 mm haben.
Welche Wassersäule hat Gore-Tex?
Materialien von Gore-Tex, die für ihre Atmungsaktivität und Wasserfestigkeit bekannt sind, haben typischerweise eine Wassersäule von etwa 28.000 mm.
Empfohlene Wassersäulen auf einen Blick
Folgende Richtwerte haben sich als gängige Empfehlungen für den Outdoor-Sport etabliert:
- Regenjacken: ab 10.000 mm
- Regenhosen: ab 15.000 mm
- Hardshell: 20.000 mm
- Zeltboden: ab 5.000 mm
- Außenzelt: ab 3.000 mm