Der Graukogel im Gasteinertal ist nicht nur ein wunderschöner Aussichtsberg, sondern bietet über den Andreasweg einen abwechslungsreichen Anstieg über seinen Südgrat. Außerdem kommt man beim Aufstieg vom Kötschachtal aus bei dem malerischen Reedsee vorbei.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Salzburg / Ankogelgruppe
- Ausgangspunkt: Parkplatz Kötschachtal
- Höhenmeter & Distanz: 1.500 hm | 14 km
- Höchster Punkt: 2.492 Meter
- Schwierigkeit gemäß SAC-Wanderskala: an sich einfache Bergwanderung (T2), die mit dem Andreasweg zur anspruchsvollen Alpinwanderung (T5) wird
- Schlüsselstelle: der stellenweise ausgesetzte Andreasweg
- Gemacht am: 30. Juni 2020
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbeschreibung der Wanderung auf den Graukogel
Wenn ich in der Wohnung meiner Eltern bin, sehe ich den Graukogel jeden Tag. Und seit ich den markanten Gipfel das erste Mal erspäht habe, wusste ich, dass ich da einmal rauf muss. Als ich dann Ende Juni wieder einmal im Gasteinertal war und gesehen habe, dass die Graukogelbahn noch nicht fährt, war es dann endlich soweit.
Im Prinzip kann man den Graukogel von zwei Seiten aus in Angriff nehmen. Entweder erwandert man ihn von seiner Nordseite (wenn man möchte mit Seilbahnunterstützung) oder man steigt über das Kötschachtal in die Palfner Scharte auf und überschreitet ihn über den Andreasweg. Erfahrenen Berggehern empfehle ich definitiv die zweite Variante, denn hier ist viel weniger los und man kommt unweigerlich am märchenhaften Reedsee vorbei.
Graukogel als 360° Tour
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Inklusive Abstieg zum Hüttenkogel
Der Reedsee: Ein Naturjuwel aus dem Märchenbuch
Ich hatte besonderes Glück, denn als ich die Tour Ende Juni gemacht habe, fuhr die Graukogel Bahn noch nicht – das heißt keine Touristen am Berg – und ich war außerdem an einem Dienstag unterwegs. Ich habe also lediglich am Weg zum Reedsee vier Leute getroffen und war sonst komplett alleine am Berg unterwegs. Wer den Graukogel im Sommer kennt, weiß, wie viele Menschen sich hier rund um die Bergstation tummeln und von dort aus die letzten 500 Höhenmeter hoch zum Gipfel pilgern.
Die erste Etappe der Tour führt vom geschlossenen (?) Gasthof Grüner Baum zuerst über eine Schotterstraße rund 3,5 Kilometer ins Kötschachtal, bevor der steile Anstieg zum Reedsee beginnt. Durch den Wald steigt man landschaftlich immer schöner werdend 700 Höhenmeter hinauf, bis man schließlich am Reedsee steht. Leider versteckte sich bei mir das Bergpanorama in den Wolken. Aber der Reedsee alleine war auch so ein traumhafter Anblick.
Nach einer kurzen Pause ging es dann für mich weiter über wunderschöne, fast schon kitschig anmutende Wanderwege Richtung Palfner Scharte. Der Weg ist gar nicht mal so unanstrengend, denn es geht meistens relativ steil dafür aber zielführend dahin – kein Wunder, denn ab der Abzweigung zum Reedsee legt man die 1.200 Höhenmeter zur Palfner Scharte auf nicht einmal vier Kilometer Wegstrecke zurück.
Weiter über den Andreasweg auf den Graukogel
Hat man dann die Palfner Scharte erreicht, kann man sich entscheiden, ob man den Graukogel rechts liegen lässt und den Schildern zur Bergstation folgt, oder ob man den nicht beschilderten, aber teilweise markierten Andreasweg nimmt, um den Graukogel zu überschreiten.
Da das Wetter gut und stabil aussah und der Grat bereits am Weg hoch einfach zu einladend aussah, entschied ich mich für den Andreasweg. Immer am Grat entlang ging es eine halbe Stunde in aussichtsreicher Wanderkraxelei Richtung Gipfel – immer rechts den Aufstiegsweg samt Reedsee im Blick.
Ich würde diesen Weg aber wirklich nur trittsicheren und bereits erfahrenen Berggehern empfehlen. Teilweise ist es hier weglos und ziemlich ausgesetzt. Stellenweise muss man ein bisschen kraxeln. Außerdem braucht man ein Gefühl für das Gelände, da – zumindest bei mir – die Markierungen schon verblasst und schwer zu finden waren.
Nach 30 genialen Minuten erreichte ich sicher den Gipfel des Graukogels und genoss die Aussicht. Leider hatten sich die Wolken über den höheren umliegenden Gipfeln immer noch nicht aufgelöst, die nähere Umgebung konnte man aber super genießen.
Beim Abstieg nahm ich dann noch den Hüttenkogel mit, von dem aus man noch einmal einen genialen Blick zurück auf den Graukogel hat. Hinab ins Tal ging es dann meistens relativ steil entlang der Skipiste. Wenn die Graukogelbahn offen hat, würde ich empfehlen, damit ins Tal zu fahren. Ich habe aber den mühsamen Abstieg gegen einsame Momente am Berg getauscht – und würde es jederzeit wieder tun.
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