Ötscher (1.893 m) über den Rauhen Kamm (I+)

Wunderschöne Gratwanderung mit Rocky Mountains Feeling

Der Rauhe Kamm auf den Ötscher ist für mich die schönste Gratwanderung in Niederösterreich. Immer aussichtsreich führt der Weg mit abwechslungsreichen Klettereinlagen auf den herrlichen Aussichtsberg in den Ybbstaler Alpen.

Toureninfos

  • Lage: Österreich / Niederösterreich / Nördliche Kalkalpen
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Ötscherlifte
  • Höhenmeter & Distanz: 1.100 hm | 16 km
  • Höchster Punkt: 1.893 Meter
  • Schwierigkeit: Ernstzunehmende Bergwanderung mit leichter Kletterei (I+)
  • Schlüsselstelle: leichte Kletterstellen im oberen Bereich des Rauhen Kamms
  • Zuletzt gemacht im: Juni 2023
  • Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv

Der Ötscher wird nicht umsonst „Vaterberg“ genannt. Mächtig präsentiert er sich von allen Seiten und ist dank seiner Alleinstellung bereits aus 100 Kilometer Entfernung zu erkennen. Kein Wunder, dass er seit jeher Bergbegeisterte aus allen Himmelsrichtungen in seinen Bann zieht.

Tourenbericht Rauher Kamm

Der schönste Anstieg auf den Ötscher führt über den Rauhen Kamm, der mich mit seinem gestuften Aufbau ein bisschen an eine Tour in den Rocky Mountains erinnert. Da der Gipfel nur 1.893 Meter hoch ist, ist er oft schon früh im Jahr schneefrei. Das macht die Runde für mich zu einer beliebten Eingehtour am Beginn der Wandersaison.

Über den Rauhen Kamm auf den Ötscher

Beim Rauhen Kamm gilt einmal mehr das Motto: Schönheit hat ihren Preis. Denn so viel Spaß die Wanderkraxelei auch macht, so – nennen wir das Kind beim Namen – zach ist der Zu- und Abstieg.

Vom Parkplatz bei den Ötscherliften geht es zunächst drei Kilometer großteils entlang der Straße nach Raneck und von dort noch einmal weitere drei Kilometer mehr oder weniger eben über eine Forststraße zu den Bärenlacken. Hier zweigt der Weg rechts in den Wald ab und der eigentliche Aufstieg beginnt.

Und der ist die erste Stunde auch nicht gerade spektakulär. Im steilen Wald muss man etwas mehr als 500 Höhenmeter überwinden, bevor man endlich am Kamm des Ötschers steht und der aussichtsreiche Spaß beginnen kann. Was jetzt – zumindest bis zum Ötscherschutzhaus – kommt, ist die Mühen aber allemal wert.

Der Rauhe Kamm beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue. Seine Schönheit, der Abwechslungsreichtum zwischen Geh- und leichten Kletterpassagen und das alpine Ambiente, das man hier bereits ab 1.500 Meter bekommt, sind einfach ein Traum. Man kann kaum glauben, dass man mitten in Niederösterreich unterwegs ist.

Für den Rauhen Kamm selbst braucht man etwa eine Stunde. Es wechseln sich exponiertes Gehgelände und einfache, aber teils sehr ausgesetzte Kletterei ab. Touren wie diese findet man im Osten Österreichs wirklich selten. Erfahrene Bergfreunde bekommen hier einen echten alpinen Leckerbissen serviert.

Nach einer guten Stunde am Rauhen Kamm erreicht man gefühlt etwas zu schnell das Steigbuch und damit den Ausstieg. Wenn es nach mir geht, könnte der Grat ruhig doppelt so lange sein. Aber man will ja nicht undankbar sein :-). Von hier aus sind es noch ca. 15 Gehminuten bis zum Gipfel des Ötschers. Und selbst das Hochplateau des Vaterbergs ist landschaftlich wirklich schön.

Abstieg vom Ötschergipfel über den Normalweg

Vom Ötschergipfel geht es aussichtsreich zum Ötscherschutzhaus (der ersten Einkehrmöglichkeit – also genug zum Essen und Trinken mitnehmen).

Der Abstiegsweg vom Ötscher Richtung Ötscher Schutzhaus
Der Abstiegsweg vom Ötscher Richtung Ötscher Schutzhaus

Nach einer kleinen Rast könnte man – sofern in Betrieb – entweder knieschonend mit dem Sessellift zum Parkplatz zurückfahren oder die letzten gut 600 Höhenmeter über den Wanderweg absteigen. Dieser ist nicht besonders lohnend und verläuft teilweise recht steil entlang der Skipiste. Man verpasst also wenig, wenn man den Sessellift nimmt.

Ötscher virtuell besteigen

▲ Hier geht’s zu meiner 360° Tour ▲
Dort kannst du den Gipfel virtuell besteigen

Fazit

Da die Tour sehr beliebt ist, noch einmal in aller Deutlichkeit: Von der Ernsthaftigkeit darf man den Rauhen Kamm keinesfalls unterschätzen – auch wenn die Kletterpassagen „nur“ mit I+ bewertet sind. Der Weg ist immer wieder ziemlich ausgesetzt! Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und Erfahrung im alpinen Gelände sind hier ein absolutes Muss. Ein Stolpern oder Abrutschen an der falschen Stelle kann fatale Folgen haben!

Ich würde dringend empfehlen, die Tour nur bei stabilen Wetterverhältnissen zu gehen. Passt jedoch das Wetter und man bringt das nötige Rüstzeug mit, zählt der Rauhe Kamm mit Sicherheit zu den schönsten Bergtouren in Niederösterreich.

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