Via delle Bocchette: Legendäre Klettersteige in den Dolomiten

Die vielleicht schönste Klettersteigrunde der Welt

Die Klettersteigrunde Via delle Bocchette durch die Brenta Dolomiten im italienischen Trentino gilt als einer der schönsten Via Ferrata der Welt. Wenn man die legendären Eisenwege einmal gegangen ist, versteht man auch warum.

Toureninfos

Tourenbeschreibung der Via delle Bocchette

Was für eine Landschaft und hinter jeder Felsecke präsentiert sich ein neues Panorama – eines schöner als das andere. Die Via delle Bocchette ist längst kein Geheimtipp mehr. An schönen Tagen pilgern Via Ferrata-Fans aus ganz Mitteleuropa in die Brenta Dolomiten, um auf diesen legendären Eisenwegen zu wandeln.

Kein Wunder, kaum woanders findet man Genussklettersteige in dieser Länge mit einer so moderaten Schwierigkeit (meistens A/B – B, wenige Stellen C). Atemberaubende Tiefblicke wechseln sich mit unbeschreiblich schönen Aussichtsplätzen ab. Alpiner Hochgenuss vom Feinsten!

Trotzdem darf man die Via delle Bocchette nicht unterschätzen, immerhin gilt es pro Tag bis zu 1.000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg zu bewältigen und Gehzeiten von bis zu sieben Stunden sind keine Seltenheit. Und das an (je nach Tour) vier bis fünf aufeinanderfolgenden Tagen.

Ist man aber konditionell fit genug, kommt hier jeder Klettersteigfan voll auf seine Kosten. Außerdem kann man sich auf den vielen gemütlichen Hütten mit hervorragendem Essen bestens ausruhen und stärken.

Das Besondere an den Brenta Dolomiten ist das gut ausgebaute Wegnetz. Hat man mal einen Tag Pech mit dem Wetter, ist es kein Problem, eine Etappe über einen normalen Wanderweg zu bewältigen. Am nächsten Tag kraxelt man dann einfach planmäßig weiter.

Kleiner Tipp: Das Wetter in den Dolomiten ist vormittags meistens stabil, am Nachmittag kann es hier öfters gewittern. Also besser bald am Morgen starten und am frühen Nachmittag schon wieder auf der Hütte sein!

Via delle Bocchette: Unsere Route

Das wir das erste Mal in den Brenta Dolomiten waren, haben wir uns entschieden, die Runde mit dem DAV Summit Club zu machen. Technisch und von der Wegfindung her (alle Steige sind super angeschrieben und gut markiert) ist die Tour im Nachhinein betrachtet problemlos alleine machbar, aber die ganze Organisation samt Buchung der unterschiedlichen Hütten (hier muss man sehr früh dran sein), wollten wir uns nicht antun. Beim nächsten Mal werden wir die Gegend aber bestimmt auf eigene Faust erkunden 🙂

Unsere Tour im Detail war:

1. Tag: Aufstieg zum Rifugio Graffer, 2261 m.
2. Tag: Sentiero Benini – Sentiero Dellagiacoma – Rifugio Tuckett, 2272 m.
3. Tag: Sentiero delle Bocchette Alte – Rifugio Alimonta, 2580 m.
4. Tag: Sentiero delle Bocchette Centrale – Rifugio Agostini, 2410 m.
5. Tag: Sentiero Brentari – Rifugio Brentei, 2182 m.
6. Tag: Sentiero SOSAT – Rifugio Tuckett, 2272 m – Passo del Groste, 2437 m.

Mein Fazit

Klettersteigfans sollten die Via delle Bocchette unbedingt einmal gemacht haben. Technisch sind die Steige nicht besonders schwierig, man sollte aber genug Grundkondition und ausreichend Erfahrung mitbringen, um die Tour genießen zu können. Zwei unserer Gruppenteilnehmer mussten zum Beispiel abbrechen, weil sie die Anstrengung unterschätzt hatten.

Schwindelfreiheit und Trittsicherheit (oft steigt man im weglosen Gelände über leichte Kletterstellen ungesichert ab) sind natürlich ebenfalls Grundvoraussetzung. Hat man aber das nötige Rüstzeug, kann ich die Via delle Bocchette uneingeschränkt empfehlen. Ihr werdet es nicht bereuen, versprochen!

Die Via delle Bocchette selbst erleben

Lust bekommen? Mit dem DAV Summit Club kannst du die Via delle Bocchette im Rahmen der Reise Klassische Klettersteige durch die Brenta gemeinsam mit einem Bergführer selbst entdecken.

  • Technik: ▲▲△△△
  • Kondition: ▲▲▲△△
  • Dauer: 6 Tage
  • Preis: ab 1.195,- €


Bezahlte Partnerschaft

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Ich heiße Daniel, bin Mitte 30 und komme aus Österreich. Ich möchte euch mit Rauf und Davon dazu inspirieren, die Schönheit unserer Berge zu entdecken. Dir gefallen meine Geschichten? Dann folge mir doch ♥
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