Beim Klettersteig Verborgene Welt in den Osttiroler Lienzer Dolomiten ist der Name Programm. In wunderschöner Linie führt die Via Ferrata durch ein wildromantisches Schluchtensystem im hinteren Eck des Kerschbaumertals. Hier hat man tatsächlich das Gefühl, in einer anderen Welt unterwegs zu sein.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Osttirol / Lienzer Dolomiten
- Ausgangspunkt: Parkplatz Klammbrückl
- Höhenmeter & Distanz insgesamt: 820 hm | 8,8 km
- Höhenmeter im Klettersteig: 120 hm
- Höchster Punkt: 1.902 Meter (Kerschbaumeralm)
- Schwierigkeit gemäß Schall-Klettersteigskala: schwieriger Klettersteig (C/D)
- Schlüsselstelle: die beiden Steilstufen vor der zweiten und dritten Alu-Seilbrücke
- Gemacht im: Juli 2023
- Link zum Selberplanen: osttirol.com | Topo
Tourenbeschreibung des Klettersteigs Verborgene Welt
Das einsame Kerschbaumertal in den Lienzer Dolomiten gilt als Geheimtipp. Fernab vom Overtourism bietet es viel Ruhe, unberührte Natur und als Highlight den Klettersteig Verborgene Welt. Die Via Ferrata führt entlang des Klapffalls durch ein Schluchtensystem, das der Galitzenbach in die Felsen gefressen hat.
Zustieg
Passend zum Namen findet man den Klettersteig Verborgene Welt weit hinten im Kerschbaumertal. Vom Parkplatz Klammbrückl aus wandert man etwa 1,5 gemütliche Stunden zum Einstieg am Fuß des Klapffalls. Anfangs geht es noch über eine breite Forststraße, weiter oben wird der Weg dann zu einem Pfad.
Der Klettersteig Verborgene Welt
Die Via Ferrata beginnt mit einer wackeligen Seilbrücke, die schon mal einen guten Vorgeschmack auf den restlichen Steig bietet. Insgesamt kommt man nämlich ganze vier Mal in den Genuss einer aussichtsreichen Alu-Seilbrücke. Ich persönlich fand gleich die erste und letzte am besten. Aber das ist vermutlich Geschmackssache 🙂
Gefolgt wird die erste wackelige Angelegenheit von einem schönen Aufschwung, der in die erste Schlüsselstelle – eine steile Wandpassage (C/D) – mündet. Diese führt hoch zur nächsten Alu-Seilbrücke. Wunderbar luftig quert man die Bachseite und nach einem kurzen Abstecher zum „Schlundplatz“ geht es in denkbar schönster Kletterei weiter entlang des Klapffalls nach oben – ständiger Begleiter: die donnernden Wassermassen des Galitzenbachs.
In den folgenden Klettermetern wechseln sich Steilpassagen mit teils plattigen Quergängen ab. Dabei ist der Klettersteig wirklich super geschraubt. Ich fand alle Umhängplätze super und absolut durchdacht positioniert. Die zweite Schlüsselstelle – ein steiler Aufschwung (C/D) – befindet sich kurz vor der dritten Alu-Seilbrücke. Danach wird die Linie zumindest zeitweise wieder etwas flacher. Gehgelände lädt dazu ein, innezuhalten und die wilde Naturschönheit in vollen Zügen zu genießen.
Ein letzter Pfeiler (Achtung, bei uns war er hier ziemlich rutschig) führt schließlich zur vierten, letzten und gleichzeitig spektakulärsten Alu-Seilbrücke, über die man die Verborgene Welt wieder verlässt.
Abstieg bzw. Weiterweg
Da die Kerschbaumeralm nur 30 Gehminuten vom Ausstieg entfernt liegt, empfehle ich noch ein Abstecher zu der urigen Schutzhütte. Auf der aussichtsreichen Terrasse kann man sich stärken, bevor man sich an den rund zweistündigen Abstieg macht.
Möchte man sein Dolomiten-Abenteuer ausdehnen, bietet sich die gemütliche „Kerschi“ auch für eine Übernachtung an. Über den nahe gelegenen Madonnen Klettersteig oder eine Wanderung zum Kerschbaumertörl gelangt man ins malerische Nachbartal und kann so die Tour zu einer ausgewachsenen Runde erweitern. Mit der Karlsbader Hütte direkt am Laserzsee wartet dort die nächste sehenswerte Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit.
Fazit
Die Verborgene Welt ist ein wunderschöner mittelschwerer Klettersteig. Mit seinen Alu-Seilbrücken, Steilpassagen und genialen Querungen ist er unglaublich abwechslungsreich. Gleichzeitig verleiht ihm die ständige Nähe zum Galitzenbach ein abenteuerliches Flair.
Dank seiner Abgeschiedenheit ist hier nicht ganz so viel los wie auf anderen Klettersteigen der Region. Dafür muss man auch rund 3 Stunden Zu- und Abstieg in Kauf nehmen. Ich finde aber, die sind es allemal wert. Am besten nimmt man den Klettersteig im Rahmen einer zwei- bis dreitägigen Durchquerung der Lienzer Dolomiten mit. Er lässt sich beispielsweise wunderbar mit dem mindestens genauso schönen Madonnen Klettersteig zu einer fabelhaften Runde erweitern.
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