Du gehst zum ersten Mal mit deinem Kind Wandern? Dann fragst du dich bestimmt: Was soll und muss in den Rucksack? Und: Nehme ich den Kinderwagen oder die Kraxe? Wir haben ein paar Tipps und Inputs, die dir bei deiner Packliste helfen!
Inhaltsverzeichnis
- Kinderwagen oder Tragehilfe?
- Einpacken: Rucksack oder Kraxe
- Jause, Snacks und Wasser
- Kleidung
- Sonnenschutz
- Klassiker und Extras
- Unsere Packliste
Wir sind Ende 2023 Eltern geworden und haben uns schon sehr auf das Wandern mit unserer Tochter gefreut. Was bereits im Alltag Kopfzerbrechen bereitet, nämlich das Einpacken für unterwegs, ist am Berg noch einmal komplizierter. Bei den ersten Wanderungen im Sommer 2024 haben wir etwas Erfahrungen gesammelt und folgende Tipps für euch:
Kinderwagen oder Tragehilfe?
Informiert euch vorab, ob die Wanderung, die ihr machen wollt, „nur“ familienfreundlich oder auch kinderwagentauglich ist. Wir mussten die Erfahrung machen, dass man wirklich gut recherchieren muss. Uns ist es schon mal passiert, dass eine Tour nicht für Kinderwägen empfohlen wurde, aber dann easy gegangen wäre – und umgekehrt hatten wir einmal den Kinderwagen mit und haben dann sehr viel geflucht 😉
Unabhängig davon kommt es natürlich auch auf eure Vorliebe, das Wetter und die Länge der Wanderung an. Vergesst nicht, dass ihr euch in einer Trage an einem warmen Tag vermutlich anschwitzen werdet – oder ihr an einem eher kühlen Tag das gegenseitige Wärmen vielleicht sogar genießt. So ein kleiner Heizkörper kann schon ganz angenehm sein.
Zum Thema Trage oder Kraxe haben wir einen eigenen Beitrag geschrieben.
Einpacken: Rucksack oder Kraxe
Entscheidet man sich für eine Tragehilfe und das Kind ist alt genug, ist man mit einer Kraxe gut beraten. In ihr kann man nicht nur den kleinen Passagier transportieren. Üblicherweise haben Kraxen Stauraum und man braucht keinen zusätzlichen Rucksack. Wir haben die Thule Sapling Kraxe, die viel Platz bietet und in der unsere Tochter gemütlich thront.
Kleinkinder, die Teile des Weges bereits selbst zu Fuß schaffen, wollen vielleicht einen eigenen Rucksack tragen. Achtet dabei darauf, dass außer Kleinigkeiten wie Snacks oder Spielzeug nicht zu viel drinnen ist, damit der Rucksack nicht zu schwer wird.
Jause, Snacks und Wasser
Eines unserer Mottos bei Reisen und Wanderungen ist: „Never run out of snacks.“ Umso mehr seit wir ein Kind haben! Einige optimale Snacks für Wanderungen sind zum Beispiel: Obst wie Bananen oder Apfelstücke, Gemüsesticks, Müsliriegel oder Brote.
Als unsere Tochter noch in der ersten Zeit der Beikostphase war, haben wir für sie Bananenstücke, Baby-Reiswaffeln oder selbstgemachte Bananen-Pancakes mitgenommen. Gläschen oder Speisen, die man erwärmen muss, fanden wir bei Wanderungen eher unpraktisch – immerhin können Hütten spontan doch geschlossen sein und so ein kalter Brei schmeckt ja wirklich nicht.
Vergesst auch nicht, ausreichend Flüssigkeit – am besten Wasser – mitzunehmen. Für euch und das Baby. Für euer Kind empfiehlt sich ein Trinkgefäß, das nicht tropft – auch wenn ihr zuhause vielleicht schon mit Bechern und Gläsern übt. Unterwegs möchte man nicht, dass das Gewand der Kleinen nass wird.
Solltest du noch stillen, achte umso mehr auf deine Flüssigkeitszufuhr. Bitte stille dein Baby, wann immer es gestillt werden möchte und mache dir keine Gedanken, was andere Wanderer denken könnten. Es ist das Natürlichste auf der Welt – und in den Bergen bist du im denkbar natürlichsten Lebensraum überhaupt!
Kleidung
Eines der kompliziertesten Themen ist die Kleidung! Wie auch im Tal gilt das Zwiebelprinzip als Non-Plus-Ultra! Je nach Witterung besteht das Outfit aus mehr oder weniger Schichten. Die Stoffe sollten dabei aus temperaturausgleichendem Material sein – Naturfasern wie zum Beispiel Wolle-Seide wärmen bei Kälte, kühlen bei Hitze und trocknen schnell.
Von der dicken Isolationsschicht (Wollwalkanzug, Haube, Fäustlinge, Sockenschuhe) bei Kälte bis hin zur luftigen Baselayer (langärmelige Sonnenschutzschicht) an warmen Tagen ist der Aufbau ähnlich wie bei Erwachsenen. Egal wie warm es ist, bitte vergesst nie auf Sonnen- und Regenschutz – Kinderwagen und Kraxe haben meistens einen eigenen.
Übrigens: Während Babys in der Trage am „wenigsten“ an haben (dort profitieren sie von Mamas und Papas Körperwärme), packt man sie in der Kraxe und im Kinderwagen dicker ein. Hier kann ein Wollwalkanzug Sinn machen, beziehungsweise im Kinderwagen auch ein Fußsack. Bei Kraxe und Trage müsst ihr besonders darauf achten, dass die Füße gut gewärmt werden.
Was man schnell vergisst, aber wirklich unglaublich wichtig ist: Wechselgewand! Man will sein Baby bei kühlen Temperaturen am Berg wirklich nicht in feuchter Kleidung stecken haben.
Für Wanderungen im Tal könnt ihr für einen Richtwert die Website Babywetter verwenden. Passend zum Wetter am Standort gibt sie einen Vorschlag für Kleidung. Am Berg oben herrscht aber üblicherweise anderes Wetter als im Tal.
Sonnenschutz
Sonnenschutz und Baby, das ist ein eigenes Thema. Oft wird empfohlen, bei Babys unter einem Jahr keine Sonnencreme zu verwenden. Wir haben im ersten Lebensjahr so gut wie möglich darauf verzichtet und beispielsweise luftige Langarmkleidung verwendet. Außerdem haben wir darauf geachtet, die pralle Sonne bestmöglich zu vermeiden.
In bestimmten Situationen, wie zum Beispiel am Berg, kam dann aber doch etwas Sonnencreme zum Einsatz. Mir ist lieber, unsere Tochter hat Sonnencreme im Gesicht, als später einen Sonnenbrand, weil sie sich vielleicht aus der Kraxe gelehnt hat. Die Creme waschen wir bei einem Bad nach der Wanderung dann immer gut ab. Außerdem habe ich lange recherchiert, welche Sonnencreme Inhaltsstoffe hat, die bedenkenlos sind.
Ein Sonnenhut ist ganz wichtig, auch wenn der Himmel bewölkt ist. Wir haben eine Schirmmütze mit langem Nackenschutz, UV Schutz 80 und dem UV Standard 801 im Einsatz. Schaut darauf, dass der Hut mit Bändern zu binden ist, damit er auch wirklich am Kopf bleibt.
Im Herbst hatten wir unsere Tochter in der Kraxe, die ein eigenes Sonnenschutz-Dach hat. So konnten wir auf den Sonnenhut verzichten und für die kühle Zeit eine Haube verwenden.
Klassiker und Extras
Alles, was ihr sonst im Alltag mit Baby braucht, gehört natürlich auch mit auf den Berg: zum Beispiel Windeln, Feuchttücher, Spielzeug und Schnuller inklusive Ersatzschnuller. Ein Wetbag für gebrauchte Windeln und ein Mulltuch für unterschiedlichste Zwecke sind ebenfalls praktisch. Wir haben auch immer eine festere Unterlage oder Decke mitgehabt, damit sich unsere Tochter zwischendurch darauf bewegen kann. Gerade wenn sie lange im Kinderwagen oder der Kraxe stecken, tut ihnen zwischendurch etwas „Auslauf“ gut.
Nehmt auch unbedingt ein Erste-Hilfe-Set mit. Das könnte beispielsweise bestehen aus: Hautdesinfektionsspray (z.B. Octenisept Wund-Desinfektionslösung), Arnikasalbe oder Traumeel-Salbe (bei stumpfen Verletzungen oder Stößen, die Beulen oder blaue Flecken bringen), kühles Gel bei Insektenstichen, sterile Wundpflaster. Bei stark windigem, kühlem Wetter kann auch eine Wind- und Wettercreme sinnvoll sein.
Unsere Packliste für eine Wanderung mit unserer Tochter
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sieht die Packliste für unsere Kleine wie folgt aus:
- Temperaturausgleichende Kleidung (je nach Transportvariante und Wetter mehr oder weniger Schichten)
- Wärmende Schicht (je nach Wetter z.B. Wollwalkanzug, Haube, Fäustlinge, Sockenschuhe)
- Wechselkleidung
- Regen- und Sonnenschutz (bei Kraxe und Kinderwagen meistens dabei)
- Ausreichend Snacks für Kind und Eltern (zum Beispiel Obst in Stücken, Brotsticks, Bananen-Pancakes)
- Wasser in tropfsicherem Behälter
- Sonnencreme
- Sonnenhut mit ausreichend UV-Schutz
- Windeln und Feuchttücher, ggf. Wetbag
- Spielzeug
- Schnuller und Ersatzschnuller
- Mulltuch
- feste Unterlage oder Decke zum Draufsetzen und Spielen
- Erste-Hilfe-Set (Hautdesinfektionsspray, Arnikasalbe oder Traumeel-Salbe, Gel bei Insektenstichen, sterile Wundpflanster, evtl. Wind- und Wettercreme)