Warscheneck (2.388 m): Rundwanderung über Zeller- und Dümlerhütte

Eine abwechslungsreiche Überschreitung des Ostrückens

Das Warscheneck ist der Hauptgipfel und höchste Punkt der gleichnamigen Warscheneckgruppe, die im oberösterreichischen Teil des Toten Gebirges liegt. Sie befindet sich in direkter Nachbarschaft zum Großen Priel und steht ihm in Sachen Schönheit und Anmut um nichts nach.

Toureninfos

  • Lage: Österreich / Oberösterreich / Totes Gebirge
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Schafferteich
  • Höhenmeter & Distanz: 1.500 hm | 17 km
  • Höchster Punkt: 2.388 Meter
  • Schwierigkeit: technisch einfacher Aufstieg; alpiner und stellenweise ausgesetzter Abstieg
  • Gemacht im: Juni 2022
  • Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv

Tourenbericht Warscheneck

Im Juni durfte ich wieder mal für Bergwelten ausrücken. Diesmal stand das Warscheneck auf dem Programm – als Oberösterreicher für mich natürlich eine besondere Freude.

Wir haben uns für eine Überschreitung des Ost-Rückens entschieden. Startpunkt der Tour war somit der Wanderparkplatz in der Nähe des Schafferteichs. 

Warscheneck Überschreitung
Unsere Tour: Vom Parkplatz Schafferteich über die Zellerhütte auf den Gipfel und weiter über die Dümmlerhütte nach Roßleithen

Tag 1: Bildschöne Stimmung auf der Zellerhütte

Der Anstieg von Norden über die urige Zellerhütte ist der technisch einfachste Weg auf das Warscheneck – sollte jedoch aufgrund seiner Länge nicht unterschätzt werden. Immerhin gilt es nur bis zum Gipfel etwas mehr als 1.500 Höhenmeter auf rund 8 Kilometer Distanz zu überwinden. Und dann kommt noch ein zünftiger Abstieg dazu. Darum – und um einen der schönen Sonnenuntergänge im Toten Gebirge zu erleben – haben wir eine Nacht auf der Zellerhütte verbracht und so die Tour auf zwei Tage aufgeteilt.

Der nett angelegte Weg dorthin ist mit vielen kunstvollen Bankerln und Aussichtsplätzen gespickt. Er verläuft – mal mehr mal weniger steil – hauptsächlich durch den Wald. Immer wieder hat man aber freie Sicht auf den Großen Priel. So erreichten wir in etwas weniger als zwei Stunden schließlich die Zellerhütte auf 1.575 Metern, wo wir Zeugen einer wirklich genialen Abendstimmung wurden.

Tag 2: Über den Warscheneck Gipfel und Ostrücken zur Dümlerhütte

Der nächste Tag begann, wie der erste endete. Mit einem steilen Pfad durch den immer lichter werdenden Wald. Langsam, aber doch ändert sich am Weg nach oben die Vegetation. Der Wald weicht Latschen und etwas später erreicht man das steinige Hochplateau.

Auf rund 1.800 Metern zweigt ein kurzer Abstecher zum Schallerkogel ab, den ich euch unbedingt ans Herz legen möchte. In wenigen Minuten erreicht man über einen schmalen Pfad den kleinen bekreuzten Gipfel, der einen imposanten Blick in das Loigistal freigibt. Hier kommen beinahe schon Kanada-Vibes auf. 

Zurück am Hauptweg ging es weiter über das Hochplateau Richtung Gipfel. Besonders viel lässt sich über diese Passage nicht schreiben. Der stets aussichtsreiche Weg ist gut markiert, technisch einfach und man kann sich (bei gutem Wetter) kaum verlaufen. 

Nach rund zwei Stunden erreichten wir dann auch schon das mächtige Kreuz des Warschenecks. Leider war es wolkiger und windiger als prognostiziert, weswegen wir uns nach einer kurzen Gipfelrast auch schon wieder an den Abstieg machten. 

Für den Rückweg wählten wir den Ostrücken des Warschenecks. Landschaftlich abwechslungsreich und äußerst imposant geht es auf ihm über zwei stellenweise ausgesetzte Steilstufen (2.200 m – 2.100 m / 2.000 m – 1.900 m) Richtung Dümlerhütte. Im Vergleich zum Aufstiegsweg verlangt der Ostrücken definitiv Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und zumindest etwas alpine Erfahrung. Bei einigen Stellen könnte ein Abrutschen oder Sturz fatale Folgen haben.

Hat man den Rücken überschritten und es bis zur Roten Wand geschafft, kann man wieder in den Schlendermodus wechseln und weiter Richtung Norden zur Dümlerhütte absteigen. Besonders gut hat mir der Wald rund um die Hütte gefallen – ich habe nur darauf gewartet, dass Rotkäppchen um die Ecke biegt. 

Weiter hinab nach Roßleithen geht es dann unspektakulärer werdend durch den Wald und über Forststraßen. Wieder in der Zivilisation angekommen, bestellt man sich am besten ein Wandertaxi, dass einen zurück zum Ausgangspunkt bringt. Hat man noch etwas Zeit, empfiehlt sich ein Abstecher zum idyllischen Gleinkersee.

Fazit

Das Warschneck hat mich wirklich beeindruckt. Seine Form, die Steinschichten, das Abwechslungsreichtum – einfach genial! Hier findet jeder sein ganz persönliches Traumplatzerl und einen für ihn passenden Weg auf den Gipfel. Im Sommer wie im Winter. Denn das Warscheneck wird auch gerne über den beschriebenen Aufstiegsweg mit Tourenski bestiegen. Während der Tour bin ich sogar draufgekommen, dass ich selbst schon einmal über diesen Weg im Winter aufgestiegen bin – und auch das kann ich uneingeschränkt empfehlen!

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