Oh, du schönes Mureck! Was für ein genialer Berg du doch bist. Nicht umsonst gilt das Großarltal als Skitouren-Eldorado. Unzählige Almen verwandeln sich im Winter in perfekt geneigte Hänge, die beim Aufstieg – und noch mehr bei der Abfahrt – für Freude sorgen. Wie so oft ist es auch hier der Talschluss, in dem sich die schönsten Schmankerl verstecken. Eines davon ist die Skitour auf das Mureck.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Salzburg / Ankogelgruppe
- Ausgangspunkt: Parkplatz Talschluss (1.041 m)
- Höhenmeter & Distanz: 1.370 hm | 13 km
- Höchster Punkt: 2.402 Meter
- Schwierigkeit gemäß SAC-Skitourenskala: wenig schwierige (WS), jedoch konditionell fordernde Skitour
- Gemacht: Jänner 2022
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbeschreibung der Skitour auf das Mureck
Die Skitour auf das Mureck stand schon lange auf meiner Wunschliste. Bisher hatte es aber einfach nicht sein wollen. Entweder machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung oder die Lawinenlage war zu angespannt. Diesmal hat aber endlich alles gepasst!
Aufstieg auf das Mureck
Bei zapfigen -14,5 °C schnallte ich um 07:30 am großen Parkplatz im Talschluss des Großarltals meine Tourenski an. Zum Glück muss gleich am Anfang eine etwas steilere Wiese überwunden werden. „Ideal, um bei dieser Kälte auf Betriebstemperatur zu kommen“, dachte ich mir. Hat man den ersten Aufschwung hinter sich gebracht, verläuft die Spur auf der Forststraße zur Kreealm.
Danach folgt ein Hochwald, in dem sich die Spur aufspaltet. Bis hierhin teilen sich nämlich das Mureck und sein beliebter Nachbar, das Schöderhorn, den Aufstiegsweg. Möchte man auf das Mureck hält man sich im Kreekar links (unterhalb der Murwand). Die Spur auf das Schöderhorn verläuft rechts hinauf. Warum ich mich für das etwas niedrigere Mureck entschieden habe? Weil es hier ruhiger ist. Während auf das Schöderhorn oft – wie auch bei mir – Karawanen hochziehen, ist man am benachbarten Mureck fast alleine.
Also stieg ich unterhalb der Murwand weiter auf. Ich fühlte mich beinahe wie in der Antarktis. Einsamkeit, Kälte und das weite Kar sorgten für eine eindrucksvolle Stimmung, die von den ersten Sonnenstrahlen, die mein Gesicht wärmten, versüßt wurde. Dank der Exposition der Tour zeigt sich die Sonne erst sehr spät – vor allem wenn man so früh startet wie ich.
Beim Blick auf die perfekt gewellten Böden kam bereits jetzt unglaubliche Vorfreude auf die Abfahrt auf. Während im Gipfelbereich vom Schöderhorn schon einige Spuren-Teppiche lagen, war das Gelände rund um mich so gut wie unverspurt. Lediglich eine Linie zog sich durch die verschneiten Hänge zu meiner Rechten, in denen ich schon meine Abfahrtsroute suchte.
So erreichte ich – fast schneller als mir lieb war – das Murtörl. Auf dem 2.260 Meter hohen Pass wurde ich von einem eiskalten Wind in Empfang genommen, der mich die letzten 140 Höhenmeter begleitete. Gemeinsam kämpften wir uns den letzten Aufschwung zum Gipfel hoch.
Am Mureck auf 2.402 Meter angekommen, war ich immer noch komplett alleine. Ich blickte zurück zum Murtörl, niemand kam nach. Ganz anders ging es Richtung Schöderhorn zu. Unten im Kar konnte ich einige Gruppen sehen, die in Richtung meines 2.475 m hohen Nachbarn unterwegs waren.
Ich nutzte das traumhafte Wetter, um ein paar Fotos zu schießen und mir eine kleine Gipfeljause zu gönnen. Da es aber immer noch relativ kalt war und der Wind nicht gerade zur Gemütlichkeit beitrug, packte ich mich nach rund 20 einsamen Minuten zusammen und machte mich abfahrtsfertig. Mittlerweile kamen auch die ersten anderen Tourengeher hoch. Ein perfektes Timing!
Abfahrt vom Mureck
Bis zum Murtörl war von gepresstem Harsch bis weichem Pulver alles dabei. Ab dem windgeschützten Kreekar herrschten dann durchgehend perfekte Verhältnisse: feinster Powder und unverspurte, glitzernde Hänge. Schöner kann man sich eine Abfahrt nicht vorstellen. So wedelte ich genussvoll hinunter zur Kreealm und glitt von dort – mit dem ein oder anderen Abschneider – über die Forststraße zurück zum Parkplatz.
Fazit
Unterm Strich ist das Mureck eine herrliche Genussskitour. Sie hat mich konditionell gefordert, technisch stellt sie aber keine große Herausforderung dar. Erwischt man so einen Traumtag wie ich, ist vor allem die Abfahrt jeden einzelnen Höhenmeter wert.
Achtung: Die Skitour sollte man ausschließlich bei entspannter Lawinenlage machen. Die Hänge unterhalb der Murwand sind sehr steil und die normale Aufstiegsspur verläuft in ihrem Einzugsgebiet. Also bitte nur bei sicheren Verhältnissen gehen!
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