Das Stuhleck erfreut sich vor allem von Spital am Semmering aus bei Skitourengehern großer Beliebtheit. Ich bin den Gipfel jedoch von Rettenegg aus angegangen. Die Südseite ist nicht nur ruhiger, sondern bietet auch schöne Wiesen für eine herrliche Abfahrt.
Toureninfos
- Ausgangspunkt: Forellengasthof Joglland
- Höhenmeter & Distanz: 910 hm | 11 km
- Höchster Punkt: 1.782 Meter
- Schwierigkeit: Einfache Tour
- Gemacht im: Jänner 2021
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbericht Stuhleck
Beim Stuhleck denken die meisten Skitourengeher im ersten Moment an den Kaltenbachgraben. Bei diesem nordseitigen Anstieg ist meistens einiges los und man fährt normalerweise über die Piste ab. Zwei Dinge, die ich persönlich nicht so mag. Darum habe ich für Paze und mich nach Alternativen gesucht und so die südseitige Tour aufs Stuhleck von Rettenegg aus gefunden.
Zugegeben: Die Skitour ist natürlich auch kein Geheimtipp mehr, aber hier ist meiner Meinung nach dennoch weniger los als im Kaltenbachgraben. Außerdem wird man nach dem Aufstieg mit perfekt geneigten Genussabfahrtshängen belohnt. Leider war das Gelände bei uns schon ordentlich “durchgeackert” – nach Neuschnee macht die Tour sicher doppelt so viel Spaß.
Aber first things first: Los geht’s beim Forellengasthof Joglland. Aufgrund der begrenzten Parkmöglichkeiten empfehle ich hier besonders am Wochenende sehr früh dran zu sein. (Achtung: Als wir dort waren, musste man beim Forellenhof einen Parkschein um 5 € kaufen. Ich kann nicht sagen, ob das auch außerhalb von Corona der Fall ist.)
Die Skitour auf das Stuhleck als 360° Tour
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Die Tour verläuft von Beginn an immer – wie uns ein älterer Herr so nett sagte – “einfach der Nase nach” nordwärts auf das Stuhleck zu. Anfangs geht es recht flach durch einen Wald und dann bald mäßig steil weiter über Wiesenhänge, die so schön sind, dass man das Gefühl hat, auf einer Piste unterwegs zu sein.
Nach einem zweiten kurzen Waldstück und einer kleinen Steilstufe auf rund 1.450 Meter Höhe (die problemlos links umgangen werden kann) erreicht man schließlich das Hochplateau des Stuhlecks. Von hier aus geht es dann die letzten zwei Kilometer gemütlich und begleitet von einem herrlichen Panorama am Rücken Richtung Gipfel. Mit jedem Höhenmeter wurde es bei uns windiger, aber dass das Stuhleck windanfällig ist, dürfte ja kein Geheimnis sein. Richtig ungemütlich wurde es dann erst auf den letzten Metern zum Gipfelkreuz.
Die Abfahrt vom Stuhleck
Nach einer kurzen Pause im Windschatten des Alois-Günther-Haus ging’s dann auch schon wieder entlang des Aufstiegswegs zurück. Wir hatten für Mitte Jänner einen äußerst warmen Tag erwischt, was den Schnee auf den Südhängen schon sehr feucht gemacht hatte. Wider Erwarten entpuppte sich die Abfahrt trotzdem als durchaus genussvoll und so waren wir nach insgesamt rund vier Stunden glücklich und zufrieden wieder beim Startpunkt und unserem Auto.
Aufpassen: Mir wurde gesagt, dass es am Rücken (vom Gipfelkreuz bis zur Steilstufe) oft sehr abgeblasen ist und viele Steine rausschauen können. Wir hatten offensichtlich Glück. Danke für den Hinweis und passt auf eure Ski auf 🙂
Alles in allem ist die Skitour von Rettenegg auf das Stuhleck eine tolle Alternative zum Kaltenbachgraben. Man muss zwar von Wien aus eine etwas längere Anfahrt in Kauf nehmen und richtig früh dran sein, um noch einen Parkplatz zu bekommen. Steht man dann aber einmal auf seinen Tourenski, wird man mit einer wirklich coolen Tour belohnt, die abgesehen von der kurzen Steilstufe (die ja umgangen bzw. -fahren werden kann) meiner Einschätzung nach sogar relativ lawinensicher ist. Am besten kurz nach Neuschnee machen, dann macht die Abfahrt sicher noch mehr Spaß als bei uns.