Bergliebe in Blogform aus Österreich

Hochiss (2.299 m): Wanderung von der Erfurter Hütte

Auf den höchsten Gipfel im Rofan

Die Hochiss ist der höchste Berg im kleinen, aber feinen Rofangebirge. Ein rot markierter Wanderweg führt von der Bergstation der Rofanseilbahn auf ihre Spitze. Und für die Kürze der Tour bekommt man hier eine unglaubliche Landschaft geboten.

Toureninfos

  • Lage: Österreich / Tirol / Rofan
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Rofanseilbahn
  • Höhenmeter & Distanz: 480 hm | 5,8 km
  • Höchster Punkt: 2.299 Meter
  • Schwierigkeit: technisch relativ einfache Wanderung
  • Gemacht im: Juni 2022
  • Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv

Tourenbericht Hochiss

Im Zuge meiner Hüttenwoche mit Bergwelten haben wir auf der Erfurter Hütte übernachtet. Sie liegt in direkter Nähe zur Bergstation der Rofanseilbahn und ist der ideale Ausgangspunkt für Wanderungen auf die umliegenden Gipfel. Einer davon hat uns natürlich als höchster Gipfel des Gebirgszuges besonders gereizt: die Hochiss.

Also haben wir ein vierstündiges Wetterfenster genutzt und uns auf den Weg auf ihren Gipfel gemacht. Ab der Bergstation muss man dafür nur mehr rund 500 Höhenmeter und 3 Kilometer zurücklegen, was die Tour perfekt für einen Vormittag oder gemütlichen Nachmittag macht. Natürlich kann man auch vom Achensee aus starten, was die Wanderung tagesfüllend macht. Besonders lohnend erschien mir der Aufstieg bis zur Bergstation von der Gondel aus aber nicht. 

Weg auf die Hochiss im Rofan
Weg zur Hochiss

Los ging es für uns also bei der Erfurter Hütte. Von hier aus folgt man dem durchgehend rot markierten Wanderweg. Verlaufen kann man sich bei guter Sicht keinesfalls. Denn auch die Hochiss selbst ist immer im Sichtfeld, sobald man den Gschöllkopf links liegen gelassen hat. 

Über weite Strecken ist der Wanderwege technisch einfach. Nur am Schluss wird er etwas steiler, was für erfahrene Bergwanderer aber kein Problem darstellen sollte. Was man beachten muss, ist die Steinschlaggefahr. Oft verläuft der Weg unter Felswänden und auch Schilder weisen immer wieder darauf hin.

Der schönste Teil der Tour beginnt meiner Meinung nach in der Scharte zwischen Hochiss und Spielljoch. Ab hier sieht man auf die andere Seite des Rofans Richtung Zireinersee. Während sich das Gebirge bis hierhin mit seinen Almen märchenhaft und lieblich präsentiert, zeigt es sich Richtung Norden mit steilen Felswänden von seiner unnahbaren Seite. Die Mischung aus sattem Grün und steilen Abbrüchen ließ mich unweigerlich an die Klippen in Schottland oder Irland denken. 

Am Gipfel angekommen genießt man eine traumhafte Rundumsicht auf das ganze Rofan und hat einen tollen Blick hinüber ins südlich gelegene Karwendelgebirge. Der perfekte Ort für eine ausgiebige Rast – auch wenn wir sie nach rund einer Stunde nicht wirklich nötig hatten.

Zurück geht es über den Aufstiegsweg. Hat man noch etwas Zeit und gutes Wetter, empfiehlt es sich, ein paar der umliegenden Gipfel wie zum Beispiel die Rofanspitze mitzunehmen. Übrigens: Fünf davon werden mit dem 5-Gipfel-Klettersteig verbunden, einer der schönsten und beliebtesten Bergtouren der Region. 

Fazit

Die Wanderung auf die Hochiss ist nicht umsonst ein beliebter Klassiker. Abgesehen davon, dass sie auf den höchsten Punkt des Rofans führt, ist sie landschaftlich wunderschön und abwechslungsreich. Sie ist technisch nicht schwer und auch nicht allzulang – hier liegt die Würze in der Kürze. Außerdem lässt sie sich ideal mit einer Einkehr in der Erfurter Hütte abrunden. Und dank der Rofanseilbahn spart man sich einen zachen, kniestrapazierenden Hatscher ins Tal. Wanderherz, was willst du mehr?

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