Hoher Bösring (2.324 m): Skitour in Obertilliach

Ein schöner Rücken kann auch entzücken

Die Skitour auf den Hohen Bösring bei Obertilliach in Osttiroler zählt zu den Modetouren im Lesachtal. Besonders über der Waldgrenze weiß der Berg mit einem aussichtsreichen Rücken und schönen Hängen zu entzücken.

Toureninfos

  • Lage: Österreich / Osttirol / Karnischer Hauptkamm
  • Ausgangspunkt: Biathlonzentrum Osttirol (1.400 m)
  • Höhenmeter & Distanz: 950 hm | 12 km
  • Höchster Punkt: 2.324 Meter
  • Schwierigkeit gemäß SAC-Skitourenskala: wenig schwierige Skitour mit steilem Finale (WS+)
  • Schlüsselstelle: der durchaus steile Gipfelhang, der bei schwierigen Verhältnissen eventuell ohne Ski begangen werden muss
  • Gemacht im: Jänner 2023
  • Link zum Selberplanen: osttirol.com

Tourenbeschreibung der Skitour auf den Hohen Bösring

Obertilliach ist vor allem Langläufern und Biathleten ein Begriff. Das Biathlonzentrum mit über 60 Kilometern an beschneiten Loipen zählt zu den Hotspots der Szene. Aber auch Skitourengeher kommen hier auf ihre Kosten – zum Beispiel am Hohen Bösring, den ich im Rahmen des Osttiroler Skitourenfestivals besteigen durfte.

Aufstieg auf den Hohen Bösring

Skitourengeher beim Biathlonzentrum Obertilliach
Zapfiger Start beim Biathlonzentrum Obertilliach

Die Skitour startet direkt beim Biathlonzentrum in Obertilliach. Bei -17 °C waren wir äußert motiviert, schnell die ersten Höhenmeter zu absolvieren. Nach einem LVS-Check folgten wir der Loipe, um die ausgeschilderte Aufstiegsspur (gelbe Wegtafeln) so schnell wie möglich zu erreichen.

Skitourengeher im Wald bei einer Tour auf den Hohen Bösring
Aufstiegsspur durch den Wald

Die schlängelt sich die ersten 600 Höhenmeter durch den märchenhaften Wald. Auch wenn die Spur über weite Strecken technisch einfach ist, gilt es doch die eine oder andere steilere Stufe zu überwinden. Bei mühsamen Verhältnissen (eisige Spur etc.) kann man bis auf 1.800 Meter auch auf die flache Forststraße ausweichen.

Nach oben hin wird der Wald immer lichter und auf rund 2.000 Metern lässt man schließlich die letzten Bäume und Sträucher endgültig hinter sich. Genau hier beginnt der meiner Meinung nach schönste Teil der Tour: der wunderschöne Rücken des Hohen Bösrings. Zum ersten Mal sieht man auch aus Gipfelkreuz und damit das Tourenziel.

Skitourengeher beim Aufstieg am Rücken des Hohen Bösring
Erster Blick zum Gipfel des Hohen Bösrings (in der Bildmitte)

Über welliges Gelände geht es weitere 250 genussvolle Höhenmeter Richtung Gipfel. Die Hänge um mich herum machten mir schon während des Aufstiegs Lust auf die Abfahrt. Ideal geneigt laden sie zum genussvollen Runterschwingen ein. Aber bevor es so weit war, galt es noch die Schlüsselstelle der Skitour zu überwinden: den steilen Gipfelhang. Bis hierher ist die Tour relativ lawinensicher, der letzte Aufschwung muss aber kritisch beurteilt werden!

Skitourengeher beim Aufstieg
Über welliges Gelände geht es Richtung Gipfel

Wir hatten Glück und die Verhältnisse waren gut – sowohl von der Lawinenlage als auch von den Schneeverhältnissen. So konnten wir den Nordhang problemlos mit wenigen Spitzkehren überwinden. Wenn es abgeblasen und vereist ist, kann es aber gut sein, dass man am Fuß des Gipfelhangs ein Skidepot anlegen und die letzten 40 Höhenmeter zu Fuß überwinden muss.

Egal wie man den Gipfel erreicht, vom höchsten Punkt aus hat man eine wunderschöne Rundumsicht in die umliegende Bergwelt und ins Lesachtal.

Abfahrt vom Hohen Bösring

Abgesehen vom steilen Gipfelhang ist die Abfahrt im oberen Teil ein wahrer Genuss. Im Großen und Ganzen folgt man den Hängen entlang der Aufstiegsspur, bis man die Forststraße erreicht, über die man gemütlich ins Tal cruisen kann. Bei guter Schneelage locken immer wieder Abkürzungen durchs Gelände. Achtung: Im unteren Teil bitte auf der Straße bleiben, hier wird gerade aufgeforstet.

Fazit

Hat man kein Problem mit einem hohen Waldanteil, dann ist die Skitour auf den Hohen Bösring eine lohnende Unternehmung. Relativ lawinensicher (abgesehen vom Gipfelhang) weiß der Klassiker vor allem im oberen Teil mit einem wunderschönen Tourengelände zu überzeugen. Lediglich abfahrtsorientierten Tourengehern würde ich einen anderen Gipfel empfehlen. Wie zum Beispiel die Skitour auf das Gaishörndl im benachbarten Villgratental.

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