Ich war in den letzten Jahren schon einige Male am Schneeberg, habe aber erst vor Kurzem zum ersten Mal vom Nandlgrat gehört. Die Beschreibung klang so überzeugend, dass ich mir dachte, den Weg möchte ich unbedingt einmal gehen – und ich wurde nicht enttäuscht.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Niederösterreich / Rax-Schneeberg-Gruppe
- Ausgangspunkt: Parkplatz Schneeberg Sesselbahn
- Höhenmeter & Distanz: 1.300 hm | 15 km
- Höchster Punkt: 2.076 Meter
- Schwierigkeit: Irgendwo zwischen Wanderung und leichter Kraxelei
- Gemacht am: 04. Juni 2020
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbericht Nandlgrat
Der Klassiker unter den Anstiegen auf den Schneeberg ist der Fadensteig. Wer es ein wenig gemütlicher angehen möchte, nimmt einen der nicht ganz so steilen Wege über die Westseite. Der Nandlgrat hingegen zählt eher zu den unbekannteren Routen auf den Schneeberg. Und das völlig zu Unrecht. Meiner Meinung nach ist er mit seinen genialen Einblicken in die mächtige Breite Ries landschaftlich schöner als der Fadensteig. Dafür stellenweise auch etwas schwieriger.
Über den Nandlgrat auf das Klosterwappen
Technisch ist der Nandlgrat für mich zwischen Wanderung und leichter Kraxelei angesiedelt. Stellenweise etwas ausgesetzt muss man hier schon ein erfahrener und trittsicherer Bergwanderer sein. An vielen Stellen braucht man seine Hände, am Ende ist eine ausgesetzte Stelle mit Fixseilen versichert. Bringt man aber das nötige Rüstzeug und ausreichend Kondition für die 1.300 Höhenmeter mit, bekommt man hier eine landschaftlich beeindruckende Tour geboten.
Der Nandlgrat als 360° Tour
▲ 360° TOUR ZUM DURCHKLICKEN UND DIGITALEN NACHGEHEN ▲
Hat man das letzte steilere Stück überwunden, landet man am Hochplateau des Schneebergs, von wo aus man noch gut 30 Minuten zum Gipfel des Klosterwappens braucht.
Abstieg vom Klosterwappen
Was ich am Schneeberg besonders mag, ist seine Vielseitigkeit – im wahrsten Sinn des Wortes. Während sich seine Ostseite mit schroffen Felswänden präsentiert, zeigt sich seine Westseite von ihrer sanftmütigen Seite. Egal welchen westlichen Abstiegsweg man nimmt – wir haben uns für den Weg, der direkt vom Gipfel nordwestlich hinunterführt entschieden – man kommt hier immer durch einen märchenhaft anmutenden Wald mit wunderschönen Lichtungen, die einen beinahe schon an Kanada erinnern. So macht selbst der Abstieg Spaß.
Und weil es mir so gut gefallen hat, habe ich noch eine kleine Extratour mit ein paar Bildern vom Abstieg für euch gemacht.