Kalkbretterkopf (2.412 m): Skitour im Gasteinertal

Herrliches Almgelände für genussvolle Aufstiege und Abfahrten

Der Kalkbretterkopf (auch Breitfeldkogel genannt) ist für mich die schönste Skitour im Salzburger Gasteinertal. Vor allem die sanft geneigten Hänge der Gadaunerer Hochalmen ließen mich bei der Abfahrt vor Freude jauchzen.

Toureninfos

  • Lage: Österreich / Salzburg / Goldberggruppe
  • Ausgangspunkt: Skizentrum Angertal (1.160 m)
  • Höhenmeter & Distanz: 1.250 hm | 15 – 18 km
  • Höchster Punkt: 2.412 Meter
  • Schwierigkeit gemäß SAC-Skitourenskala: über weite Strecken wenig schwierige Skitour mit steilem Gipfelhang (WS+)
  • Schlüsselstelle: Der Gipfelhang mit ca. 35° an der flachsten Stelle
  • Zuletzt gemacht im: Dezember 2023
  • Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv

Tourenbeschreibung der Skitour auf den Kalkbretterkopf

Der Kalkbretterkopf ist ein beliebter Aussichtsberg im Gasteinertal. Von seinem Gipfel eröffnet sich ein wunderbares Panorama auf die umliegenden 3.000er der Hohen Tauern – vom Hohen Sonnblick bis zum Großglockner.

Drei Wege auf den Kalkbretterkopf

Vom Skizentrum Angertal im Gasteinertal führen verschiedene Wege auf den Gipfel des Kalkbretterkopfs. Hier die drei gängigsten auf einen Blick:

  • Blau: der längste aber meiner Meinung nach schönste Weg: Hier marschiert man auf der rechten Seite des Lafenbachs zunächst bis zum Talschluss, bevor man mit dem eigentlichen Anstieg über die Gadaunerer Hochalmen beginnt. Die Spur verläuft westlich vom prägnanten Nordostrücken.
  • Rot: der Mittelweg: Bei dieser Variante folgt man zunächst dem blauen Pfad, zweigt dann aber auf halbem Weg links ab und steigt in etwas direkterer Linie Richtung Gipfel auf. Die Spur verläuft östlich vom prägnanten Nordostrücken.
  • Grün: der kürzeste Weg mit hohem Waldanteil: Diese Variante verläuft auf der anderen Seite des Lafenbachs. Entscheidet man sich für den kürzesten Anstieg, verlässt man den Wald erst auf 1.800 Metern und ist damit am längsten im Dickicht unterwegs. Dafür spart man sich im Vergleich zum blauen Weg beinahe drei Kilometer Distanz.
Aufstiegsspur bei einer Skitour auf den Kalkbretterkopf
Blick vom Talschluss hoch zum Kalkbretterkopf

Ich bin alle drei Varianten schon gegangen und finde die blaue, auch wenn sie am längsten ist, landschaftlich am schönsten. Darum beschreibe ich im folgenden diesen Weg. Die klassische Abfahrt verläuft übrigens mehr oder weniger entlang der roten Spur.

Variante Blau: Ein steiler Start entlang der Piste

Ausgehend vom Skizentrum Angertal folgt man zunächst (anfangs sehr steil) unspektakulär den Pisten H32 und H31. Am besten startet man vor dem Skibetrieb. Auf rund 1.430 Metern verlässt man die planierte Welt und geht bei der 180°-Kurve gerade weiter in den Karteisenwald.

Im Karteisenwald bei einer Skitour auf den Kalkbretterkopf
Immer Richtung Talschluss

Schnell lässt der Trubel der zivilisierten Welt nach. Perfekt, um die nächsten rund 2,5 flachen Kilometer bis zum Talschluss so richtig genießen zu können. Dort angekommen, macht die Aufstiegsspur einen 90° Knick Richtung Süden. Vor einem öffnet sich das herrliche Tourengelände der Gadaunerer Hochalmen mit seinen weitläufigen Nordhängen.

Die Gadauner Hochalmen mit ihren wunderbaren Hängen; Links im Bild der markante Nordostrücken
Die Gadaunerer Hochalmen mit ihren wunderbaren Hängen; links im Bild der markante Nordostrücken

Die perfekten Hänge der Gadaunerer Hochalmen

Spätestens jetzt setzte die unstillbare Lust auf die Abfahrt ein. Aber die muss man sich erst verdienen! Immerhin wollen vom Talschluss (1.700 m) noch einmal etwas mehr als 700 Höhenmeter überwunden werden. Aber keine Angst: In diesem herrlichen Gelände vergehen auch die wie im Flug.

Über gutmütiges, kupiertes Gelände geht es immer weiter nach oben. An einer passenden Stelle wechselt man auf die andere Seite des markanten Nordostrückens (oder steigt mit ausreichend Erfahrung und Können bei passenden Verhältnissen direkt durch die steile Nordwand zum Gipfel).

Skitour auf den Kalkbretterkopf
Über die gutmütigen Hänge geht es immer weiter nach oben

Jetzt hat man es fast geschafft: Man muss nur noch den steilen ostexponierten Gipfelhang mit ein paar Spitzkehren überwinden – hier können Harscheisen eventuell hilfreich sein, der Gipfelbereich ist gerne mal abgeblasen.

Am aussichtsreichen Gipfel

Bick vom Gipfel des Kalkbretterkopfs Richtung Osten zum Stubnerkogel
Blick vom Gipfel des Kalkbretterkopfs Richtung Osten zum Stubnerkogel

Hat man das breite Gipfelplateau schließlich erreicht, heißt es zunächst einmal die Aussicht genießen. Die letzten Meter verlaufen eben bis zum Gipfelkreuz, bei dem man sich nach beinahe 1.300 Höhenmetern eine Pause redlich verdient hat.

Blick vom Gipfel Richtung Südwesten ins Raurisertal mit Hohem Sonnblick und Hocharn (rechts)
Blick vom Gipfel Richtung Südwesten ins Raurisertal mit Hohem Sonnblick und Hocharn (rechts)

Abfahrt vom Kalkbretterkopf

Grundsätzlich sind die Hänge des Kalkbretterkopfs ideal geneigt und bei vernünftiger Spuranlage (!) relativ lawinensicher. Lediglich der Gipfelhang muss kritisch beurteilt werden.

Im Zweifel lässt man den Gipfel sicherheitshalber aus und beendet die Skitour im Schwalbenkar (die Hochfläche östlich des Gipfels auf 2.100 Meter). Die Hänge darunter bieten immer noch ausreichend Abfahrtsgenuss, versprochen!

Abfahrt vom Kalkbretterkopf
Blick zurück zum steilen Gipfelhang

Passen die Verhältnisse, ist der Gipfelhang jedoch der pure Genuss. Im Schwalbenkar angekommen, folgt das etwas flachere und weitläufige Genussgelände. Ein perfekt geneigter Abschnitt folgt dem nächsten. Schöner geht’s kaum!

So cruist man über die weiten Hänge juchzend in den Talboden und fährt dann entlang der Aufstiegsspur wieder zurück ins Skigebiet. Die letzten Meter geht es dann wieder über die Piste zurück zum Skizentrum Angertal.

Spuren beim der Abfahrt vom Kalkbretterkopf
Die weitläufigen Hänge am Kalkbretterkopf

Fazit

Der Kalkbretterkopf zählt für mich zu den schönsten Skitouren im Gasteinertal. Der lange Anstieg wird mit einer unglaublich genialen 800-Höhenmeter-Abfahrt über ideal geneigt Hänge belohnt.

Die Tour ist relativ lawinensicher und bei einfachen Verhältnissen auch für konditionsstarke Anfänger mit Spitzkehrenerfahrung geeignet. Lediglich der steile Gipfelaufschwung kann – je nach Verhältnissen – etwas lästig und schnell mal lawinengefährdet sein. Im Zweifelsfall kann man die Skitour im Schwalbenkar beenden. Dann bekommt man immer noch 500 lohnende Höhenmeter Abfahrt geboten.

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