Die Skitouren auf den Loosbühel und die Filzmooshöhe (oder das benachbarte Filzmooshörndl) sind anfängerfreundliche Klassiker im Großarltal. Das Beste daran: Mit ausreichend Kondition lassen sich die Gipfel in einer herrlichen Runde kombinieren.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Salzburg / Radstädter Tauern
- Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Grundlehen (1.360 m)
- Höhenmeter & Distanz: 1.050 hm | 12 km
- Höchster Punkt: 2.103 Meter
- Schwierigkeit gemäß SAC-Skitourenskala: wenig schwierige Skitourenrunde (WS)
- Gemacht im: Februar 2023
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbeschreibung der Skitourenrunde im Großarltal
Da ich die Skitour auf das Filzmooshörndl bereits kenne, habe ich mich diesmal für eine andere Tour im herrlichen Gebiet rund um die Filzmoosalm entschieden. Und zwar für eine Runde mit erstem Zwischenziel Filzmooshöhe, dann weiter über den Loosbühel und von dort zurück ins Tal.
Aufstieg auf die Filzmooshöhe
Die Filzmooshöhe ist ein unscheinbarer Gipfel etwas südöstlich vom bekannten Filzmooshörndl. Nicht einmal 90 Meter niedriger als sein prominenter Nachbar wird sie meistens links liegen gelassen. Zugegeben: Der Rundumblick auf der Filzmooshöhe ist nicht ganz so beeindruckend wie am Hörndl. Dafür wird man mit meist weniger verspurten Abfahrtshängen belohnt. Aber eines nach dem anderen.
Der Ausgangspunkt ist der gleiche wie beim Filzmooshörndl. Man startet bei den großzügigen Wanderparkplätzen Grundlehen im Ellmautal, einem Seitental des Großarltals. Von dort folgt man – so gut wie immer gespurt – gemütlich dem Wanderweg und der Forststraße zur im Winter geschlossenen Filzmoosalm (1.710 m).
Jetzt kann man sich entscheiden, ob man den Harstein (1.919 m) links umrunden (etwas länger, dafür lawinensicherer) oder rechts daran vorbeigehen möchte (der direkte und steilere Weg). Bei mir war die Lawinensituation immer noch etwas angespannt, also hab ich mich für die erste Variante entschieden. Sicherheit geht immer vor.
Hat man nach einem kurzen etwas steileren Abschnitt die Baumgrenze hinter sich gelassen, eröffnet sich das unglaubliche Tourengelände: ein großzügiges Kar mit einladenden Nordhängen. Auf rund 2.000 Meter verlässt man die Aufstiegsspur auf das Filzmooshörndl nach links und steuert in südöstlicher Richtung auf die Filzmooshöhe zu.
Auf dem unscheinbaren Gupf angekommen, laden das nette Gipfelkreuz und der herrliche Blick zum nahe gelegenen Draugstein (2.358 m) zur kurzen Pause ein. Durchschnaufen: Die ersten 750 Höhenmeter sind geschafft.
Abfahrt Richtung Loosbühel
Jetzt heißt es abfellen und genießen. Denn um auf den Loosbühel zu kommen, muss man wieder Richtung Filzmoosalm abfahren. Leider war der Schnee bei mir im oberen Bereich windgepresst, weiter unten habe ich aber etwas Powder erwischt.
Um zur klassischen Aufstiegsspur auf den Loosbühel zu gelangen, kann man entweder komplett zur Filzmoosalm abfahren und dort einsteigen oder (wie ich) etwas weiter oben hinüber queren und sich so ein paar Höhenmeter sparen.
Die ersten 45 Sekunden des Videos zeigen die schönsten Momente meiner Abfahrt von der Filzmooshöhe zur Aufstiegsspur auf den Loosbühel. Der Rest des Videos zeigt dann die Abfahrt vom Loosbühel:
Aufstieg auf den Loosbühel
Egal wie man sich entscheidet: Früher oder später heißt es wieder auffellen – je nach Variante wollen noch einmal 300 – 400 Höhenmeter überwunden werden. Durch den lichten Hochwald ist es anfangs etwas steiler, Spitzkehren braucht man aber noch nicht. Hat man die Steilstufe überwunden, breiten sich vor einem die wunderschönen Hänge des Loosbühel aus und man sieht bereits die Spur bis zum Gipfel.
Dieser folgt man technisch einfach – abgesehen von einigen kurzen steileren Passagen – bis zum Gipfelkreuz des Loosbühels. Diese letzten rund 150 Höhenmeter waren für mich das Aufstiegs-Highlight. Das Gelände ist einfach unglaublich schön.
Über ein kurzes aussichtsreiches Plateau erreicht man schließlich das Kreuz des Loosbühels. Der Gipfel bietet ein wunderbares Panorama. Mit gerade einmal 2.043 Metern ist der Loosbühel wirklich ein traumhafter Aussichtsberg.
Abfahrt vom Loosbühel
Mindestens so genial wie sein Panorama sind die offenen Abfahrtshänge des Loosbühel. Ideal geneigt kann man auf ihnen genussvoll ins Tal schwingen. Möchte man hier unverspurtes Gelände vorfinden, muss man nach Neuschnee wirklich früh dran sein. Selbst bei mir, am vierten Tag nach ausgiebigem Schneefall, waren die Hänge schon wieder ordentlich durchgeackert. Mit etwas Glück habe ich aber etwas abseits stellenweise noch unberührten Schnee gefunden. Das Video startet direkt bei der Abfahrt vom Loosbühel (scrollt einfach zurück, wenn ihr es ganz sehen wollt):
Fazit
Sowohl der Loosbühel als auch die Filzmooshöhe sind für sich schon lohnende Skitourenziele. Kombiniert als Runde lassen sie gar keine Wünsche von Genießern mehr offen. Traumhaftes Tourengelände, wunderschöne Abfahrten und eine gewisse Schneesicherheit aufgrund des hohen Startpunktes machen die Gipfel zurecht zu anfängerfreundlichen Klassikern im Großarltal. Ich bin die Skitourenrunde mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gegangen.