Bergliebe in Blogform aus Österreich

Haidsteig (C/D) auf die Rax / Preiner Wand (1.783 m)

Ein Genussklettersteig für Fortgeschrittene

Der Haidsteig auf die Preiner Wand zählt für mich zu den schönsten Klettersteigen in den Wiener Alpen. Wenn man Zeit und Lust hat, lässt er sich mit einer Wanderung über das Hochplateau der Rax auf die Heukuppe (2.007 m) wunderbar kombinieren.

Toureninfos

  • Lage: Österreich / Niederösterreich / Rax
  • Ausgangspunkt: Parkplatz Preiner Gscheid
  • Höhenmeter & Distanz große Runde: 1.450 hm | 23 km
    Höhenmeter & Distanz nur Haidsteig-Runde: 900 hm | 13 km
  • Höhenmeter im Klettersteig: 400 hm
  • Höchster Punkt: 1.783 Meter / 2.007 Meter
  • Schwierigkeit: Mittelschwerer Klettersteig (C/D) – kombinierbar mit einfacher Wanderung
  • Schlüsselstelle: Engstelle im Kamin kurz vor der Schwarzen Madonna (siehe Topo)
  • Zuletzt gemacht im: Mai 2022
  • Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv / Topo

Tourenbericht Haidsteig

Start- und Endpunkt der Tour ist der Parkplatz am Gebirgspass Preiner Gscheid. Möchte man hier einen Platz ergattern, sollte man nicht zu spät dran sein. Die Parkmöglichkeit ist sehr beliebt und Ausgangspunkt für viele weitere Bergtouren – wie zum Beispiel eine Wanderung über den Schlangenweg auf die Heukuppe, den höchsten Punkt der Rax.

Aber zu unserer Tour: Sie startet zunächst etwas unspektakulär entlang einer Forststraße mit kaum Höhengewinn Richtung Preiner Wand. Nach rund 3,5 – 4 Kilometern zweigt ein Pfad in den wunderschönen Wald ab, über den man schließlich steiler werden zum Holzknechtsteig gelangt. Dieser führt landschaftlich wunderschön am Wandfuß entlang zum Einsteig des Haidsteigs. Und hier geht der Genuss erst richtig los.

Der Haidsteig auf die Preiner Wand

Klettersteig-Fans bekommen beim Haidsteig das volle Programm: herrliche Querungen, schöne Tiefblicke, einen abwechslungsreichen Verlauf und zwei kultige Eisensteigbäume. Das alles eingebettet in das einzigartige landschaftliche Ambiente der Rax und bei durchgehend moderater Schwierigkeit mit ein paar knackigeren Gusterstückerln. Kein Wunder, dass hier am Wochenende immer relativ viel los ist. Zum Glück gibt es im Steig immer wieder Gehpassagen, bei denen man gut überholen (lassen) kann. Ich empfehle, den Steig trotzdem – wenn möglich – unter der Woche zu machen.

Zur Schwierigkeit: Absoluter Anfänger sollte man beim Haidsteig nicht sein. Die eine oder andere Stelle und die – für diese Region – beachtliche Länge (für die komplette Runde braucht man selbst bei wenig Verkehr rund fünf Stunden) bedürfen schon ein wenig Erfahrung und sollten nicht unterschätzt werden.

Haidsteig als 360° Tour

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Abstieg / Weiterweg

Hat man den Steig erfolgreich gemeistert, kann man entweder über den Holzknechtsteig absteigen und den Aufstiegsweg zurück zum Auto nehmen oder in einer Runde über die Neue Seehütte und das Waxriegelhaus zurück zum Preiner Gscheid wandern.

Hat man noch Zeit und Lust, empfehle ich eine Verlängerung der Runde über das Hochplateau zur Heukuppe.

Bonus: Über das Hochplateau der Rax zur Heukuppe

Wir wollten die erste ausgiebige Tour nach der Winterpause gleich als Konditionstraining nutzen. Also machten wir uns vom Ausstieg des Haidsteigs auf den Weg zum Predigtstuhl und dann weiter auf die Heukuppe. Nach einer ausgiebigen Gipfelrast ging es zurück über den Schlangenweg durch den herrlichen Siebenbrunnenkessel zum Waxriegelhaus. Ab hier wird der Rückweg dann ein bisschen „zach“ und man schlendert relativ unspektakulär zurück zum Parkplatz.

Auch wenn man die Wanderung eher als Spaziergang titulieren sollte, ist sie die zusätzlichen 3,5 Stunden wert. Das Hochplateau der Rax ist einfach wunderschön und vor allem im Teil zwischen Preiner Wand und Predigtstuhl ist man fast alleine unterwegs. Hier verirren sich kaum Tagestouristen hin.

Wir sind die Runde mit mehreren Pausen komplett gemütlich angegangen und haben für die 23 Kilometer samt 1.450 Höhenmeter im Auf- und Abstieg ca. 8:20 Stunden gebraucht.

Natürlich kann man nach dem Haidsteig direkt wieder absteigen – das verkürzt die Tour auf die bereits erwähnten fünf Stunden. Dafür verpasst man das einsame Hochplateau der Rax. Wenn das Wetter passt, empfehle ich jedem, der fit genug ist, den Schlankler dranzuhängen.

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