Klingspitz (1.988 m): Skitour von Dacheben

Abfahrtshänge zum Niederknien

Der Klingspitz in den Dientner Grasbergen ist längst kein Geheimtipp mehr – genau genommen ist er eher das Gegenteil. Besonders von Dienten am Hochkönig aus zählt die Skitour zu den beliebtesten der Region. Zumindest etwas ruhiger ist der Anstieg von Dacheben.

Toureninfos Klingspitz

Tourenbeschreibung der Skitour auf den Klingspitz

„Was für ein Schneeloch!“, dachte ich mir, als ich den Güterweg zum gar nicht mal so kleinen Parkplatz Dacheben hochfuhr (ihr könnt ihn ganz am Ende im Video sehen). Meine Sorgen, dass vielleicht nicht mehr genügend Schnee liegen könnte, waren unbegründet – immerhin startet die Skitour auch auf beinahe 1.100 Meter Seehöhe.

Was mir am Klingspitz von Anfang an gefiel: Er ist ein „ehrlicher“ Skitourenberg. Ab dem Anschnallen sieht man immer den Gipfel und weiß zu jedem Zeitpunkt ganz genau, wie weit es noch ist. Zumindest über die Route, die ich gewählt habe. Man kann sich dem höchsten Punkt nämlich über Norden (und die Marbachhöhe) oder von Südosten aus annähern. 

Aufstiegsspur bei einer Skitour auf den Klingspitz
Von Anfang an sieht man den Gipfel vom Klingspitz

Aufstieg auf die Klingspitz

Der Anstieg über die Marbachhöhe ist zwar einen Kilometer länger, dafür nicht ganz so steil. Da ich genügend Zeit hatte und mir den Weg über den aussichtsreichen Rücken nicht entgehen lassen wollte, habe ich mich für diese Variante entschieden. Die Blicke von hier auf den Hochkönig sind einfach einmalig!

Technisch stellt die Skitour keine großen Anforderungen dar. Die Spur verläuft zunächst über die Deutingalm – meistens flach – frontal auf die markanten Ostwände des Klingspitzes zu. Nach rund zwei Kilometern dreht sie dann Richtung Norden und man gelangt – bei etwas zunehmender Steilheit – in einem Bogen über die Reicheralm auf den langgezogenen Nordrücken. 

Über die Marbachhöhe (einige Skitouren enden hier) geht es dann südwärts in leichtem Auf und Ab immer aussichtsreich auf den Gipfel zu, den man über eine letzte steilere Stufe erreicht. Der letzte Aufschwung war bei mir sehr abgeblasen und etwas ungut zu gehen. Wäre es eisiger gewesen, hätte ich vermutlich Harscheisen anlegen müssen. 

Nach etwas mehr als zwei Stunden stand ich auf dem Gipfel der Klingspitze. Leider war es ziemlich windig und es hatte zugezogen. Das Traumwetter vom Aufstieg schien kurz Pause zu machen. Da ich mich aber schon unbeschreiblich auf die Abfahrt freute und deshalb keine Lust auf eine längere Gipfelrast hatte, war das kein Problem. 

Das Gipfelkreuz des Klingspitz

Abfahrt von der Klingspitz

Wie beim Aufstieg kann man sich bei der Abfahrt für die bereits beschriebenen Varianten entscheiden. Da ich mich am Weg nach oben in die beinahe unverspurten südost-exponierten Hänge verliebt hatte, habe ich mich auch für eine Abfahrt über sie entschieden. Später im Jahr sind die Hänge für Firn (und die andere Variante für Powder) bekannt, bei mir waren sie aber noch immer ein reinster Pulvertraum – es hatte kurz davor geschneit und war sehr kalt. 

Also rutschte ich vorsichtig (es schauten immer wieder Steine durch die Schneedecke) den Gipfelaufschwung hinunter. Danach kam der „zache“ Teil der Abfahrt: Wie schon beschrieben, gibt es am Rücken immer wieder kleine Gegenanstiege, die ich mit angeschnallten Ski im Seitwärtsschritt überwunden habe. Im Nachhinein würde ich hier noch einmal auffellen. Hat man den Rücken jedoch hinter sich gebracht, wird man mit ideal geneigten Hängen bis hinunter zum Parkplatz belohnt. Ich glaube, das Video spricht für sich:

Skitour: Abfahrt vom Klingspitz

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Fazit

Die Skitour auf den Klingspitz hat mich voll und ganz überzeugt. Sie ist relativ schneesicher und geht vermutlich auch noch verhältnismäßig spät in der Saison. Die Landschaft ist märchenhaft und das Gelände so weitläufig, dass man immer noch seine eigene Linie ziehen kann. Außerdem bieten die unterschiedlichen Expositionen bei allen Verhältnissen zumindest eine lohnende Abfahrtsvariante.

Abfahrtsorientierten Tourengehern empfehle ich entweder nur bis zur Marbachhöhe aufzusteigen (die Abfahrt vom Gipfel hierher ist nicht lohnend) oder auf der anderen Seite abzufahren.

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