Der Olperer ist mit 3.476 Meter zwar „nur“ der dritthöchste Gipfel der Zillertaler Alpen, aber zweifelsohne einer wenn nicht sogar der schönste Aussichtsberg der ganzen Region. Ich habe ihn über den Normalweg (Südostgrat) von der Olpererhütte aus bestiegen.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Tirol / Zillertaler Alpen
- Ausgangspunkt: Parkplatz Schlegeis Stausee
- Höhenmeter & Distanz: 1.760 hm | 15,6 km
- Höchster Punkt: 3.476 Meter
- Schwierigkeit gemäß SAC-Hochtourenskala: wenig schwierige Hochtour (WS) ohne Gletscherkontakt mit leichter Kletterei (II+)
- Schlüsselstelle: Eine Wand (II+) kurz nach dem Einstieg in den Südostgrat
- Gemacht am: 12. September 2018
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbeschreibung des Normalwegs auf den Olperer
Nachdem ich und Paze von Wien anreisen mussten, haben wir uns dafür entschieden, die Tour auf zwei Tage aufzuteilen und eine Nacht auf der Olpererhütte zu schlafen. Eine wunderbare Idee, wie sich herausstellte.
Eine Nacht auf der Olpererhütte
Die Hütte wurde 2007 neu gebaut und ist nicht nur äußerst komfortabel (was hier als Lager gilt, wird auf vielen Hütten als Zimmer geführt), sondern bietet auch eine Gaststube mit genialem Panoramafenster. Bei der Aussicht schmeckt das Gröstl gleich doppelt so gut.
Der Zustieg vom Schlegeis Stausee (600 hm) dauert ca. 1:30 Stunden und ist ein gemütlicher Wanderweg (Tipp: Wenn man am Stausee ankommt, nicht gleich am ersten Parkplatz stehen bleiben, weiter vorne gibt es direkt beim Beginn des Wanderwegs noch mehr Parkplätze).
Über den Normalweg auf den Olperer
Nach einer gemütlichen Nacht ging es gegen 06:00 Uhr los Richtung Gipfel. Zuerst entlang eines markierten Wanderweges, dann leichte Kraxelei durch wegloses Blockgelände (immer den Steinmännchen folgen) bis zum Schneegupf. Hier hieß es Steigeisen anlegen und ab über das bis zu 30° steile Eisfeld. Danach geht es über einen kurzen aber stellenweise knackigen Klettersteig auf den Südostgrat des Olperers.
Spätestens hier waren wir froh, dass wir unser Seil mithatten. Der Grat ist zwar nicht besonders schwierig, aber extrem ausgesetzt. Wirklich geübte und trittsichere Bergsteiger sind hier ungesichert unterwegs, trotz einiger Erfahrung haben wir uns aber für eine gesicherte Variante mit Seil entschieden. Schließlich wussten wir nicht, was genau auf uns zukommt und wie schwer es tatsächlich werden würde. Die Beschreibungen im Internet variieren sehr. Am Grat findet man immer wieder Bohrhaken. Er kann also gut gesichert werden.
Nach 3-4 luftigen, aber schönen Seillängen – großteils einfache Kletterei (bis II+) mit Gehgelände zwischendurch – erreichten wir gegen 10:30 den Gipfel des Olperers und durften bei Traumwetter alleine das Panorama bei unbeschreiblicher Fernsicht genießen. Nach gut 20 Minuten Pause kamen dann doch ein paar Leute nach.
Abstieg über den Südostgrat
Wir machten Platz am Gipfel und begannen den Abstieg (ebenfalls über den Südostgrat). Gegen 14:00 waren wir wieder etwas erschöpft aber glücklich bei der Olpererhütte – natürlich nachdem wir der legendären Hängebrücke einen Besuch abgestattet hatten (Titelbild). Danke an dieser Stelle auch an Paze, der bei der Tour immer wieder als Fotomodell herhalten musste. 🙂
Fazit
Der Olperer darf auf keinen Fall unterschätzt werden – vor allem wenn man ihn ohne Bergführer geht. Ich empfehle, ein Seil mitzunehmen, hinter uns haben einige ungesicherte Gruppen am ausgesetzten Grat wieder umgedreht, weil sie die Tour unterschätzt haben.
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Alles in allem ist der Olperer eine mittelschwere Hochtour, für die man einiges an Erfahrung mitbringen sollte. Der Hüttenzustieg zählt für mich übrigens zu den schönsten Wanderungen von Österreich, die komplette Tour zu den spektakulärsten Hochtouren von Österreich.
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