Der Loosbühel (auch Loosbichl genannt) im Salzburger Großarltal ist eine für Anfänger geeignete Genussskitour. Sie steht zwar etwas im Schatten des benachbarten Filzmooshörndl, braucht sich aber – vor allem mit ihren offenen und weitläufigen Hängen – nicht hinter ihrem prominenten Nachbarn verstecken. Ganz im Gegenteil. Nach Neuschnee ist hier pure Abfahrtsfreude garantiert.
Toureninfos
- Lage: Österreich / Salzburg / Radstädter Tauern
- Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Grundlehen (1.360 m)
- Höhenmeter & Distanz: 720 hm | 6,4 km
- Höchster Punkt: 2.043 Meter
- Schwierigkeit gemäß SAC-Skitourenskala: wenig schwierige, anfängerfreundliche Skitour (WS-)
- Gemacht im: Februar 2024
- Link zum Selberplanen: alpenvereinaktiv
Tourenbeschreibung der Skitour auf den Loosbühel
Im Ellmautal, einem Seitenarm des Großarltals, versteckt sich unter der Herrschaft des unnahbaren Draugsteins (2.358 m) ein kleines Skitourenparadies. Das Filzmooshörndl (2.189 m) mit der vorgelagerten Filzmooshöhe (2.103 m) und der unscheinbare Loosbühel (2.049 m) locken hier mit anfängerfreundlich geneigten Nordhängen.
Dank des hohen Startpunkts auf 1.360 Metern sind vergleichsweise wenige Höhenmeter zu überwinden, um in das Touren-Eldorado zu gelangen. Und man kommt damit in den Genuss einer gewissen Schneesicherheit.
Aufstieg auf den Loosbühel
Los geht’s beim Wanderparkplatz Grundlehen (1.360 m). Obwohl es hier wirklich viel Platz gibt, ist es an schönen Tagen (vor allem am Wochenende) ratsam, nicht allzu spät dran zu sein. Denn neben den bereits genannten Skitouren ist der Parkplatz auch Ausgangspunkt der Wanderung entlang der Rodelstrecke zur im Winter geöffneten Loosbühelalm. Als ich an einem schönen Sonntag um 11:00 Uhr zum Auto zurückgekommen bin, waren tatsächlich alle Parkplätze voll und die Leute mussten umdrehen.
Hat man seine Tourenski angeschnallt, hält man sich zunächst im Sinne der Aufstiegsroute links vom Ellmaubach und folgt der Rodelstrecke. Nach wenigen Minuten teilt sich der Weg. Bei einem Wegweiser zweigt man links ab und folgt im Wesentlichen der angeschriebenen „Abkürzung zur Loosbühelalm“.
Zuerst geht es noch durch den Wald, bald über die freien Flächen Richtung Loosbühelalm. Da die Tour sehr beliebt ist, ist sie meistens gespurt. Und selbst wenn nicht, kann man sich nur schwer verirren. Kurz vor der Hütte hält man sich rechts und steigt weiter über die wunderschönen Hänge auf. Am besten nutzt man die Zeit, um sich schon seine unverspurte Abfahrtslinie durch das weitläufige Gelände zu suchen.
Gegen Ende hin wird es etwas steiler. Über eine kurze Steilstufe (keine Spitzkehren notwendig) erreicht man schließlich das Gipfelplateau, über das es aussichtsreich und flach die letzten Meter zum Gipfelkreuz der unscheinbaren Erhebung geht. Besonders der Blick südwärts zum Filzmooshörndl lässt die letzten Meter wie im Flug vergehen.
Das Gipfelkreuz lädt mit seiner Bank zum gemütlichen Verweilen ein. Auch wenn der Loosbühel nicht ganz so aussichtsreich wie das beliebte Filzmooshörndl ist: das Panorama hier kann sich auch sehen lassen. Besonders der Blick Richtung Dachstein hat es mir angetan.
Abfahrt vom Loosbühel
Für viele ist die Einkehr in die Loosbühelalm ein fixer Bestandteil der Skitour auf den Loosbühel. Dementsprechend ist die Abfahrt dorthin oft (Buckel)pistenartig durchgepflügt. Die gute Nachricht: Lässt man die Einkehr aus, kann man sich bei der Abfahrt weiter links – in der Nähe der Aufstiegsspur – halten. Dort findet man lohnendes Genussgelände und meistens noch etwas Platz für die eigene Spur.
Zurück zum Parkplatz geht es unschwer über die offenen Nordwesthänge des Loosbühels. Der Wald links und rechts gibt den natürlichen Abfahrtskorridor vor. Achtung, immer wieder kreuzt man bei der Abfahrt den Wanderweg bzw. die Rodelstrecke. Das Gute daran: Sollten die Hänge schon ungemütlich zerfahren oder die Schneequalität mies sein, kann man mühelos über die Forststraße zurück ins Tal gleiten.
Fazit
Der Loosbühel wird immer wieder als Schlechtwetterziel abgetan. Dabei hat er das meiner Meinung nach gar nicht verdient. Gut, er ist vielleicht nicht so aussichtsreich wie der obere Teil der Skitour aufs Filzmooshörndl. Dafür punktet die unscheinbare Anhöhe mit wunderschön geneigten, offenen Abfahrtshängen – und das beinahe über die kompletten 700 Höhenmeter.
Am besten kombiniert man das Filzmoorhörndl bzw. die Filmooshöhe mit dem Loosbühel. Dann bekommt man das Beste aus zwei Welten geboten. Alle Infos dazu findet ihr in meinem Tourentipp zur Skitour auf die Filzmooshöhe und weiter auf den Loosbühel.